Frankfurt,
02
Oktober
2015
|
10:35
Europe/Amsterdam

Wohninvestmentmarkt trotz Marktberuhigung weiter auf Rekordkurs

  • Transaktionsvolumen bereits im dritten Quartal bei 18,2 Milliarden Euro

  • Wohninvestmentmarkt weiter von nationalen Investoren dominiert

  • Kleine Portfoliokäufe bestimmen den Markt

  • Limitiertes Angebot rückt Projektentwicklungen zunehmend in den Fokus der Investoren

  • Anstehende großvolumige Übernahmen im vierten Quartal könnten zu Allzeithoch beim Transaktionsvolumen führen

Das Segment der Wohnimmobilien zählt weiterhin zu den beliebtesten Anlagezielen auf dem deutschen Immobilienmarkt, sodass der Handel mit Wohnungsbeständen weiterhin sehr lebhaft bleibt. Nach Analysen des Immobilienberatungsunternehmens CBRE wurden in den ersten neun Monaten seitens nationaler und internationaler Investoren insgesamt 18,2 Milliarden Euro in Wohnpakete und Wohnanlagen ab einer Größenordnung von mindestens 50 Wohneinheiten investiert. Gegenüber den bereits sehr dynamischen ersten neun Monaten des vorangegangen Jahres entspricht dies einer Steigerung um 8,3 Milliarden Euro beziehungsweise 84 Prozent.

Gemessen sowohl an der Anzahl der Transaktionen als auch am Transaktionsvolumen, haben überwiegend börsennotierte Immobilienunternehmen aus dem heimischen Markt in den ersten neun Monaten bei nunmehr 194 registrierten Portfoliotransaktionen (plus 17 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum) rund 279.000 Wohneinheiten (plus 62 Prozent) mit knapp 17,4 Millionen Quadratmeter Wohnfläche gehandelt.

Konstantin Lüttger, Head of Residential Investment
Die Zahlen veranschaulichen deutlich die Attraktivität deutscher Wohnimmobilien, welche ungebrochen zu den beliebtesten Assetklassen am Immobilieninvestmentmarkt zählen.
Konstantin Lüttger, Head of Residential Investment

Während im ersten Halbjahr 2015 insgesamt 17 Portfolios mit einem Transaktionsvolumen von jeweils über 100 Millionen Euro registriert wurden, lag im dritten Quartal bei 68 registrierten Transaktionen der Schwerpunkt auf kleineren Portfolios mit einem jeweiligen Volumen von unter 100 Millionen Euro. Dementsprechend fällt das dritte Quartal mit einem Transaktionsvolumen von rund 1,8 Milliarden Euro gegenüber den ersten sechs Monaten deutlich ab. Allerdings war das Transaktionsgeschehen im ersten Halbjahr besonders von den großvolumigen Unternehmensübernahmen der GAGFAH durch die Deutsche Annington und der Akquisition weiterer 20.000 Wohnungen der Süddeutschen Wohnen (SüDeWo) getrieben, sodass der geringe Quartalsumsatz nach einem äußerst dynamischen Jahresauftakt eher eine Marktberuhigung signalisiert.

Nationale Investoren machen den Löwenanteil aus – Projektentwicklungen rücken zunehmend in den Fokus der Investoren
Neben dem Erwerb eines 100 Millionen Euro umfassenden Portfolios in Berlin durch ein Joint Venture von KauriCAB Management und Apeiron Capital zählte vor allem der Kauf des projektierten Wohn- und Geschäftshauses im Mainzer Zollhafen der Aberdeen Asset Management für einen Spezialfonds zu den größten Transaktionen im dritten Quartal und steht exemplarisch für die aktuelle Entwicklung am deutsche Wohninvestmentmarkt. „Infolge des begrenzten Bestandsangebots beobachten wir neben der zunehmenden Investition in kleinere Portfolios auch eine vermehrte Beteiligung an Projektentwicklungen“, sagt Jan Linsin, Head of Research bei CBRE in Deutschland. „Knapp ein Drittel des registrierten Transaktionsvolumens des dritten Quartals entfiel auf Projektentwicklungen, wobei sich der Schwerpunkt mit knapp acht Prozent insbesondere auf den Berliner Wohninvestmentmarkt konzentrierte, da dort so gut wie keine Bestandsportfolios mehr im Markt sind“, erläutert Michael Schlatterer, Teamleiter Residential Valuation bei CBRE in Deutschland. Diese Entwicklung erklärt auch den Anstieg des Kaufpreises pro Quadratmeter, welcher sich im Vergleich zum Vorjahr um 39 Prozent auf durchschnittlich 1.437 Euro erhöhte. Auch der erzielte Kaufpreis pro Wohneinheit ist um 14 Prozent höher als noch vor zwölf Monaten und lag im Durchschnitt bei 66.275 Euro.

Ausblick
„Wir erwarten, dass sich die Dynamik des deutschen Wohninvestmentmarktes aufgrund der positiven gesamtwirtschaftlichen Perspektive und der anhaltend hohen Nachfrage sowie einzelner großvolumiger Übernahmen, wie die zurzeit gehandelte Übernahme der LEG durch die Deutsche Wohnen, im vierten Quartal fortsetzen könnte“, so Linsin. Demnach könnte für das Gesamtjahr 2015 beim Handel mit Wohnpaketen mit einem Transaktionsvolumen zu rechnen sein, welches deutlich über dem bisherigen historischen Rekordjahr 2005 liegt.

Wohnportfoliotransaktionen in Deutschland (ab 100 Wohneinheiten)

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Quelle: CBRE Research 2015

 

Markt für Wohnportfolios in Deutschland

Quelle: CBRE Research 2015

 

Ansprechpartner:

Konstantin Lüttger
CBRE GmbH
Head of Residential Investment Germany
+49 69 17 00 77 29
konstantin.luettger@cbre.com

Michael Schlatterer
CBRE GmbH
Team Leader Residential Valuation
+49 30 726 154 156
michael.schlatterer@cbre.com

Dr. Jan Linsin
CBRE GmbH
Head of Research Germany
+49 69 17 00 77 663
jan.linsin@cbre.com

 

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Weitere Informationen zu CBRE:

CBRE Group, Inc. (NYSE:CBG), das Fortune 500- und S&P 500-Unternehmen mit Hauptsitz in Los Angeles, Kalifornien, ist das - in Bezug auf den Umsatz im Geschäftsjahr 2014 - weltweit größte Dienstleistungsunternehmen auf dem gewerblichen Immobiliensektor. Mit über 70.000 Mitarbeitern in über 400 Büros weltweit (exklusive Beteiligungsgesellschaften und Verbundunternehmen) ist CBRE Immobiliendienstleister für Eigentümer, Investoren und Nutzer von gewerblichen Immobilien. Die Dienstleistungsschwerpunkte umfassen die Bereiche Capital Markets, Vermietung, Valuation, Corporate Services, Research, Retail, Investment Management, Property- und Project-Management sowie Building Consultancy. Seit 1973 ist CBRE Deutschland mit seiner Zentrale in Frankfurt am Main vertreten, weitere Niederlassungen befinden sich in Berlin, Düsseldorf, Essen, Köln, Hamburg, München, Nürnberg und Stuttgart. www.cbre.de