Frankfurt,
04
Dezember
2015
|
15:09
Europe/Amsterdam

Shopping-Center sind mehr als reine Einkaufstempel

  • 31 Prozent der Befragten besuchen Center, um dort zu essen und zu trinken

  • Gastronomisches Angebot entscheidet über Erfolg eines Shopping-Centers

Shopping-Center in der Region EMEA (Europa, Mittlerer Osten und Afrika) sind für Konsumenten die bevorzugten Orte, um zu essen und zu trinken. Dies ist ein Ergebnis des erstmals veröffentlichten Reports “Food and Beverage in Shopping Centres” des Immobilienberatungsunternehmens CBRE. Von den insgesamt 22.000 befragten Personen in 22 Ländern gaben 31 Prozent an, Shopping-Center in erster Linie aufgrund der dortigen gastronomischen Angebote aufzusuchen. Ein Anteil von lediglich zehn Prozent entfiel auf Restaurants und Cafés in der Innenstadt und weitere sieben Prozent nehmen ihr Essen in Fachmarktzentren zu sich.

Innerstädtischer Einzelhandel spielt starke Rolle in Deutschland
In Deutschland haben immerhin 24 Prozent der Befragten angegeben, Shopping-Center oftmals nur zum Essen und Trinken aufzusuchen. Damit liegt die Bundesrepublik im weltweiten Vergleich im Mittelfeld. Während Verbraucher in Norwegen nur einen entsprechenden Anteil von elf Prozent aufweisen, sind es in den Vereinigten Arabischen Emiraten 59 Prozent, dicht gefolgt von Südafrika (57 Prozent), der Türkei (52 Prozent) und Rumänien (51 Prozent). „In Deutschland spielt insbesondere der innerstädtische Einzelhandel noch eine stärkere Rolle, sodass die gastronomischen Angebote schlichtweg breiter verteilt sind“, sagt Ralf Bönnemann, Director Shopping-Center Leasing Germany bei CBRE. „In Dubai beispielsweise spielt sich der Einzelhandel in erster Linie innerhalb der Mega-Malls ab, die teilweise sogar an Freizeit- und Vergnügungsparks geknüpft sind und somit auch eine ausreichend hohe Zahl an gastronomischen Angeboten für sich beanspruchen.“

Anteil der Konsumenten, die ein Shopping-Center manchmal nur zum Essen und Trinken aufsuchen

Quelle: CBRE Research, 2015

Gestiegener Anspruch bei Konsumenten
Von den Befragten haben darüber hinaus 47 Prozent angegeben, für eine längere Zeit im Shopping-Center zu bleiben, wenn sie während ihres Aufenthalts die Möglichkeit haben, den dort angebotenen Food-Court zu besuchen, um etwas zu essen und zu trinken oder in einem entsprechenden Ambiente zu verweilen. Im EMEA-Durchschnitt haben 40 Prozent sogar dem Statement zugestimmt, selbst wenn ein Shopping-Center vordergründig aufgrund dessen aufgesucht wird, anschließend noch einkaufen zu gehen. Der Anteil der Befragten in Deutschland liegt diesbezüglich bei über 31 Prozent.

Dr. Jan Linsin, Head of Research
Dies zeigt einerseits, dass Shopping-Center heutzutage mehr sind als reine Einkaufstempel und die Verbraucher diese nicht nur zum Konsum von Textilien, Schuhen, Elektronikartikeln oder Unterhaltungsmedien aufzusuchen. Andererseits müssen sich Betreiber von Shopping-Centern auch auf den gestiegenen Anspruch der Konsumenten einstellen und den veränderten Bedürfnissen nach zusätzlichen Dienstleistungsangeboten gerecht werden, die über den reinen center-typischen Konsum hinausgehen.
Dr. Jan Linsin, Head of Research

Die Zeiten, in denen ein begrenztes gastronomisches Angebot ausreichte, um Kunden anzulocken, seien vorbei. „Heutzutage bedarf es eines umfangreichen und vielfältigen Angebots, das die Konsumenten wirklich begeistert und sich an den Lebens- und Konsumwelten und auch Essgewohnheiten der unterschiedlichen Kundengruppen im jeweiligen Einzugsgebiet orientiert“, ergänzt Bönnemann. „Dabei geht es im wahrsten Sinne des Wortes darum, über den eigenen Tellerrand zu blicken, um den Kunden nicht zum x-ten Mal einen faden Einheitsbrei aufzutischen. Hier ist Kreativität gefragt, sowohl in den Küchen, als auch bei der Nutzung innovativer Technologien wie Smartphones und Tablets, mit denen der Kunde zum Beispiel seine Pizza oder seinen Burger individuell-virtuell zusammenstellen, in Auftrag geben und dann zu einem von ihm gewünschten Zeitpunkt verzehren kann“, so Linsin.

Auch in Deutschland sind die Auswirkungen dieser Entwicklung bereits erkennbar. „Ein vielfältiges gastronomisches Angebot in Verbindung mit einem ansprechenden Ambiente hat gerade bei Center-Neueröffnungen und bei Redevelopments unzeitgemäßer Bestandsimmobilien eine große Bedeutung bekommen“, erklärt Bönnemann. „Die Eigentümer und Betreiber sind aber weiterhin in der Pflicht, moderne Konzepte mit hoher Aufenthaltsqualität zu entwickeln, um den gestiegenen und sich ständig wandelnden Anforderungen gerecht zu werden.“

Wunsch nach neuen Gastronomiekonzepten vorhanden
Auch die Qualität der gastronomischen Angebote spielt für die Verbraucher eine entscheidende Rolle. So gaben insgesamt 67 Prozent der Besucher von Shopping-Centern in der Region EMEA an, innerhalb der letzten zwölf Monate dort etwas gegessen zu haben. Jedoch haben hiervon lediglich sieben Prozent das Essen als „hervorragend“ bezeichnet. „Es kommt nicht nur darauf an, ob Shopping-Center überhaupt Angebote aus der Gastronomie bereitstellen, sondern vor allem auch, in welcher Qualität“, sagt Linsin. So gaben entsprechend 45 Prozent der Befragten den Wunsch nach einem größeren Angebot an gesunder Nahrung oder Bio-Lebensmitteln an. Darüber hinaus haben von den Befragten 34 Prozent den Wunsch nach neuen, unabhängigen Restaurantkonzepten geäußert. „Die Verbraucher werden differenzierter und anspruchsvoller in ihren Erwartungen an ein qualitativ hochwertiges Shopping-Center und verlangen ein wirkliches Einkaufs- und Genusserlebnis“, so Bönnemann. „Daher wird es zukünftig für Betreiber und Eigentümer nicht mehr ausreichen, den Konsumenten die Top-Marken in den Centern anzubieten. Vielmehr geht es darum, beispielsweise durch einen umfangreichen Food-Court die Erlebniswelt von Shopping-Centern auch auf das gastronomische Angebot zu übertragen.“

Ansprechpartner:
Ralf Bönnemann
CBRE GmbH
Director Shopping-Center Leasing
+49 221 17085102
ralf.boennemann@cbre.com

Dr. Jan Linsin
CBRE GmbH
Head of Research Germany
+49 69 17 00 77 663
jan.linsin@cbre.com

 

Textbaustein

Weitere Informationen zu CBRE
CBRE Group, Inc. (NYSE:CBG), das Fortune 500- und S&P 500-Unternehmen mit Hauptsitz in Los Angeles, Kalifornien, ist das - in Bezug auf den Umsatz im Geschäftsjahr 2014 - weltweit größte Dienstleistungsunternehmen auf dem gewerblichen Immobiliensektor. Mit über 70.000 Mitarbeitern in über 400 Büros weltweit (exklusive Beteiligungsgesellschaften und Verbundunternehmen) ist CBRE Immobiliendienstleister für Eigentümer, Investoren und Nutzer von gewerblichen Immobilien. Die Dienstleistungsschwerpunkte umfassen die Bereiche Capital Markets, Vermietung, Valuation, Corporate Services, Research, Retail, Investment Management, Property- und Project-Management sowie Building Consultancy. Seit 1973 ist CBRE Deutschland mit seiner Zentrale in Frankfurt am Main vertreten, weitere Niederlassungen befinden sich in Berlin, Düsseldorf, Essen, Köln, Hamburg, München, Nürnberg und Stuttgart. www.cbre.de