Frankfurt am Main,
18
Oktober
2021
|
11:00
Europe/Amsterdam

Rekordflächenumsatz am deutschen Industrie- und Logistikimmobilienmarkt

  • Flächenumsatz stieg um 10,2 Prozent auf 5,8 Millionen Quadratmeter

  • Top-5-Regionen legten um 27,5 Prozent zu

  • Vermietungen in Neubauten stagnierten bei 3,52 Millionen Quadratmetern

  • Großteil des Flächenumsatzes entfiel mit 39 Prozent auf Handelsunternehmen (inkl. Onlinehandel) sowie mit 36 Prozent auf Logistiker

In den ersten drei Quartalen 2021 erreicht der deutsche Industrie- und Logistikimmobilienmarkt einen Flächenumsatz von 5,8 Millionen Quadratmetern. Verglichen mit den ersten drei Quartalen 2020 entspricht dies einem Anstieg um gut zehn Prozent. Damit lag der Flächenumsatz 19 Prozent über dem 5-jährigen Durchschnitt der ersten drei Quartale und 30 Prozent über dem 10-jährigen Durchschnitt. Dies ist das Ergebnis einer aktuellen Analyse des globalen Immobiliendienstleisters CBRE.

Rainer Koepke, Head of Industrial & Logistics Germany
Der deutsche Industrie- und Logistikimmobilienmarkt legte nutzerseitig ein Rekordergebnis hin – sowohl in den ersten drei Quartalen als auch allein im dritten Quartal.
Rainer Koepke, Head of Industrial & Logistics Germany

Im dritten Quartal erreichte der Markt einen Flächenumsatz von 2,09 Millionen Quadratmeter – und überstieg damit seit Beginn der Messungen von CBRE erst zum zweiten Mal die Zwei-Millionen-Quadratmeter-Marke innerhalb eines einzelnen Quartals.

„Vielerorts wurden die letzten Bestandsflächen vom Markt absorbiert – denn der Nachfrageboom führt zu einem Mangel an größeren Bestandsflächen, Projekten oder Grundstücken in den gesuchten Standorten“, sagt Koepke. „Zugleich stagnierte der Flächenumsatz in Neubauten, da es auch hier kaum noch Verfügbarkeiten gibt.“ Der Flächenumsatz in Neubauten lag in den ersten drei Quartalen bei 3,52 Millionen Quadratmetern und damit auf dem Niveau des Vorjahreszeitraums. Entsprechend ging der Anteil von Neubauten am Flächenumsatz um sechs Prozentpunkte auf 61 Prozent zurück. Dabei sind gerade großvolumige Abschlüsse fast nur noch ausschließlich in Neubauten möglich – die zehn größten Vermietungen und Eigennutzungen in den ersten drei Quartalen 2021 entfielen auf Neubauten. Es werden kaum größere Hallen über circa 20.000 Quadratmeter freigezogen, wenn ein Unternehmen umzieht – daher ist der BigBox-Großflächenmarkt auf Neubauten fokussiert. „Wenn Unternehmen größere Flächen aufgrund einer Veränderung ihrer Strategie oder aufgrund von Expansion nicht mehr für die bisherige Nutzung benötigen, geben sie diese neuerdings nicht frei, sondern nutzen sie unternehmensintern um. Aus diesem Grund kommen praktisch keine größeren Bestandsflächen auf den Markt. Der lebhafte Neuvermietungsmarkt im Bestand bewegt sich daher überwiegend im Bereich bis 20.000 Quadratmeter pro Abschluss. Aber auch hier dünnt der Markt angebotsseitig merklich aus“, erklärt Koepke.

Die starke Nachfrage und das begrenze Angebot ließen in vielen Logistikregionen die Mieten steigen. Auch die Spitzenmiete in den Top-5-Märkten legte im Durchschnitt um 3,5 Prozent auf 6,50 Euro pro Quadratmeter pro Monat zu. „Umkämpfte Ausschreibungen von Grundstücken und steigende Baukosten ließen die Mieten in Neubauten weiter steigen“, sagt Koepke. „Aufgrund der Inflation steigen zudem auch die Bestandsmieten, die oft zu 80 bis 100 Prozent an die Inflation gekoppelt sind.“

Frankfurt überholte Ruhrgebiet als Region mit größtem Flächenumsatz

Mit einem Flächenumsatz von 270.000 Quadratmetern war das Ruhrgebiet nicht mehr die dynamischste Logistikregion Deutschlands. Im Vorjahresvergleich ging der Flächenumsatz um 35 Prozent zurück. Stärkster Markt war hingegen Frankfurt am Main mit 584.000 Quadratmetern (plus 58 Prozent), gefolgt von Hamburg (445.000 Quadratmeter, plus 25 Prozent) und Berlin (436.000 Quadratmeter, plus 44 Prozent). Auf Düsseldorf entfielen 253.000 Quadratmeter (plus 86 Prozent), auf München 133.000 Quadratmeter (minus 54 Prozent). Damit legten die Top-5-Märkte durchschnittlich um 27 Prozent zu. „Der relative Rückgang in München ist vor allem auf einen Großdeal im Vergleichszeitraum zurückzuführen, dessen Wiederholung aufgrund des Mangels an geeigneten Grundstücken in der Region aber von vornherein nicht zu erwarten war“, sagt Koepke.

Mit mehreren Großabschlüssen besonders stark war zudem der Markt der Region Bremen, auf den in den ersten drei Quartalen ein Flächenumsatz von 316.000 Quadratmeter (plus 114 Prozent) entfiel. Dynamisch entwickelten sich zudem die Märkte Köln (241.000 Quadratmeter, plus 105 Prozent) und Kassel (188.000 Quadratmeter, plus 723 Prozent).

Handelsunternehmen mit stärkstem Flächenumsatz

In den ersten drei Quartalen 2021 entfielen 2,26 Millionen Quadratmeter auf Handelsunternehmen und davon rund die Hälfte auf Unternehmen auf dem Onlinehandel. „Im vergangenen Quartal haben nun erstmals auch die neuartigen Onlinelebensmittler verstärkt typische Logistikflächen nachgefragt“, sagt Koepke. Insgesamt stieg der Flächenumsatz von Handelsunternehmen um 18 Prozent, was einem Anstieg des Marktanteils um zwei Prozentpunkte auf nun 39 Prozent entspricht. Knapp dahinter kamen Logistiker mit 2,1 Millionen Quadratmetern (plus 21 Prozent) und einem Flächenanteil von 36 Prozent. Der Flächenumsatz von Produktionsunternehmen ging hingegen um 27 Prozent auf 871.000 Quadratmeter zurück (Flächenanteil von 15 Prozent).

Prognose für das Gesamtjahr

„Angesichts der Nachfrage wäre im Gesamtjahr ein Flächenumsatz von mehr als zehn Millionen Quadratmetern problemlos möglich. Aufgrund des begrenzten Flächenangebots kann es dazu jedoch nicht kommen. Aber auch das stattdessen realistisch zu erwartende Volumen von deutlich über sieben Millionen Quadratmetern wird ein neues Rekordergebnis bedeuten“, sagt Koepke.

Ansprechpartner

Rainer Koepke
CBRE GmbH
Head of Industrial & Logistics Germany
+49 69 17 00 77 671

rainer.koepke@cbre.com

 

Dr. Jan Linsin
CBRE GmbH
Head of Research Germany
+49 69 17 00 77 404

Jan.linsin@cbre.com

Textbaustein

Weitere Informationen zu CBRE:

CBRE Group, Inc. (NYSE:CBRE), ein Fortune 500- und S&P 500-Unternehmen mit Hauptsitz in Dallas, ist das weltweit größte Immobiliendienstleistungs- und Investment-Unternehmen – in Bezug auf den Umsatz im Geschäftsjahr 2020. Mit mehr als 100.000 Mitarbeitern in über 100 Ländern bietet das Unternehmen ihren vielfältigen Kunden integrierte Dienstleistungen über den gesamten Immobilien-Lebenszyklus: von der strategischen und technisch-wirtschaftlichen Beratung wie u. a. beim An- und Verkauf oder der An- und Vermietung, über die Entwicklung, Verwaltung und Bewertung von Immobilien bis hin zum Transaktions-, Projekt-, Facility- sowie Investment-Management.

Seit 1973 ist CBRE Deutschland mit seiner Zentrale in Frankfurt am Main vertreten, weitere Niederlassungen befinden sich in Berlin, Düsseldorf, Essen, Hamburg, Köln, München und Stuttgart. www.cbre.de