Frankfurt,
02
Oktober
2016
|
20:59
Europe/Amsterdam

Investmentmarkt für Gewerbeimmobilien mit starker Performance im dritten Quartal

  • Transaktionsvolumen im dritten Quartal mit knapp 14,9 Milliarden Euro 58 Prozent über Vorquartalswert
  • Deutschland als sicherer Anlagehafen noch stärker gefragt
  • Spitzenrenditen für Büro- und Einzelhandelsimmobilien gehen weiter zurück

In den ersten neun Monaten des Jahres 2016 summierte sich das in gewerbliche Immobilien investierte Volumen in Deutschland auf 32,7 Milliarden Euro. Dies sind rund 15 Prozent weniger als im Vorjahreszeitraum, der durch milliardenschwere Immobilientransaktionen infolge von Unternehmensübernahmen geprägt war. Dennoch verdeutlicht ein sehr starkes drittes Quartal mit knapp 14,9 Milliarden Euro Investitionsvolumen einen sehr dynamischen Markt. Dies ist ein Ergebnis einer aktuellen Analyse des Immobilienberatungsunternehmens CBRE.

Dr. Jan Linsin, Head of Research
Weiterhin übersteigt die Nachfrage nach deutschen Assets das hierzulande vorhandene Angebot. Deutsche Assets sind gerade in den aktuellen Zeiten mit niedrigen Zinsen für Alternativinvestments und der zuletzt gestiegenen Unsicherheit infolge der Hängepartie im Rahmen der Brexit-Diskussion noch mehr gefragt. Die deutschen Immobilienmärkte werden zudem durch die durchweg positiven Signale aus der Wirtschaft beflügelt: robustes Wirtschaftswachstum, Beschäftigungsaufbau und eine zum Herbst hin deutlich verbesserte Stimmung bei den Unternehmen im Hinblick auf deren aktuellen Geschäftstätigkeit und zukünftigen Erwartungen.
Dr. Jan Linsin, Head of Research

Investmenttransaktionsvolumen in Deutschland (Gewerbeimmobilien, Quartalswerte)

Quelle: CBRE Research, Q3 2016.

Produktverfügbarkeit bremst Investitionen in Top 5-Standorte
Mit 14,6 Milliarden Euro entfielen rund 45 Prozent des Transaktionsvolumens auf die Top 5-Standorte, ein Rückgang von 21 Prozent im Vergleich zum entsprechenden Vorjahreszeitraum beim Transaktionsumsatz. Lediglich in Hamburg und München zeigte sich eine höhere Aktivität internationaler Anleger. Berlin verzeichnete weiterhin die höchste Investmentaktivität, gefolgt von Frankfurt sowie München, wenngleich das Transaktionsvolumen infolge der eingeschränkten Produktverfügbarkeit in allen drei Standorten im Vergleich zum Vorjahr deutlich geringer ausfiel. In Düsseldorf und Hamburg waren moderatere Rückgänge zu verzeichnen.

Top 5-Investmentmärkte (Gewerbeimmobilien)

Quelle: CBRE Research, Q3 2016.

Büroimmobilien bleiben stärkste Assetklasse
Mit knapp 46 Prozent entfiel der Großteil des Transaktionsvolumens auf Büroimmobilien – unter anderem infolge mehrerer Großtranskationen (Einzeltransaktionen und Portfolios) mit 100 Millionen Euro und mehr, darunter auch der Commerzbank Tower, der als größte Einzeltransaktion im bisherigen Jahresverlauf an asiatische institutionelle Investoren veräußert wurde. Dahinter folgten Einzelhandelsassets (26 Prozent) sowie Hotels (8,7 Prozent) und fast gleichauf Lager-/Logistikimmobilien (8,4 Prozent). Vor allem Hotelinvestments unterstreichen zunehmend den Trend der Immobilieninvestoren, sich auf der Suche nach höheren Renditen alternativen Immobilienanlagen zu widmen.

Fabian Klein, Head of Investment Germany
Insbesondere die bis dato größte Transaktion – der Erwerb eines fast eine Milliarden Euro schweren Pflegeheim-Portfolios durch Primonial REIM aus Frankreich – zeigt, dass sich institutionelle Investoren auch Nischenprodukten wie Gesundheits- und Sozialimmobilien widmen. Auch der Erwerb des Pegasus-Pflegeheim-Portfolios durch die Deutsche Wohnen AG unterstreicht dies eindrücklich.
Fabian Klein, Head of Investment Germany

Internationale Investoren suchen großvolumige Anlagemöglichkeiten
Auch wenn sich ausländische Investoren im direkten Vorjahresvergleich zurückhaltender zeigten, stellten sie mit 12,5 Milliarden Euro rund 38 Prozent des Gesamtvolumens – im entsprechenden Zeitraum 2015 entfiel auf sie noch mehr als die Hälfte des Transaktionsvolumens. Generell suchen hierzulande gerade ausländische Investoren nach großvolumigen Anlagemöglichkeiten: Von den mehr als 60 registrierten Großtransaktionen verbuchen Investoren aus dem Ausland knapp die Hälfte auf sich, wobei sie für die bis dato drei größten Transaktionen verantwortlich sind.„Bei den von uns begleiteten Bieterverfahren beobachten wir ein zunehmendes Interesse ausländischer Investoren – neben institutionellen Investoren aus Nordamerika auch vermehrt Investoren aus Frankreich und Asien, hier im Wesentlichen aus Südkorea, Singapur und Malaysia, aber auch aus China und Japan – die auf eine sehr starke heimische Investorenschaft treffen und sich um die knappen Investitionsmöglichkeiten Bietergefechte liefern“, kommentiert Klein.

Starke Nachfrage drückt Renditen von Büroimmobilien
Die Nettoanfangsrenditen für Büroimmobilien gaben infolge der ungebrochen starken Nachfrage in fast allen Top-Standorten nach: Durchschnittlich wird in den Top 5-Büromärkten aktuell eine Spitzenrendite von 3,73 Prozent aufgerufen. Auch für erstklassige Geschäftshäuser gab die Spitzenrendite weiter nach und liegt nun im Mittel der Top 5 bei 3,49 Prozent.

Prognose: Investitionsdynamik nimmt weiter zu und ermöglicht Transaktionsvolumen von bis zu 50 Milliarden Euro im Gesamtjahr
„Unsere Prognose für das Gesamtjahr 2016 behalten wir bei: Die Flucht in den sicheren Anlagehafen Deutschland sorgt für eine höhere Investitionsdynamik – dieses Jahr ist ein Transaktionsvolumen von bis zu 50 Milliarden Euro möglich“, so Klein. „Ein intakter Investmentmarkt und robuste Wirtschaftsdaten sorgen für einen noch stärkeren Zustrom ausländischen Kapitals, der im fortgesetzten Jahresverlauf einen weiteren Druck auf die Renditen ausüben wird. Angesichts der ultraniedrigen Zinsen und der Beibehaltung des eingeschlagenen Kurses bei der Geldpolitik seitens der EZB erwarten wir auch für 2017 eine sehr hohe Nachfrage nach deutschen Gewerbeimmobilien“, ergänzt Linsin.

Renditespread Büroimmobilie vs. 10-jährige Bundesanleihe

Quelle: Bundesbank, CBRE Research, Q3 2016.

Quelle: CBRE Research, Q3 2016.

Ansprechpartner:
Fabian Klein
CBRE GmbH
Head of Investment Germany
+49 69 17 00 77 55
fabian.klein@cbre.com

Dr. Jan Linsin
CBRE GmbH
Head of Research Germany
+49 69 17 00 77 663
jan.linsin@cbre.com

Textbaustein

Weitere Informationen zu CBRE:
CBRE Group, Inc. (NYSE:CBG), das Fortune 500- und S&P 500-Unternehmen mit Hauptsitz in Los Angeles, Kalifornien, ist das – in Bezug auf den Umsatz im Geschäftsjahr 2015 – weltweit größte Dienstleistungsunternehmen auf dem gewerblichen Immobiliensektor. Mit über 70.000 Mitarbeitern in über 400 Büros weltweit (exklusive Beteiligungsgesellschaften und Verbundunternehmen) steht CBRE Investoren und Nutzern von gewerblichen Immobilien bei allen Aspekten rund um die Immobilie zur Seite. CBRE bietet ein breites Spektrum integrierter Dienstleistungen, darunter Gebäude-, Transaktions-, und Projektmanagement, Anlagenmanagement, Bewertung, Gebäudevermietung, strategische Beratung, Verkauf, Hypothekendienstleistungen sowie Entwicklungsdienstleistungen. Seit 1973 ist CBRE Deutschland mit seiner Zentrale in Frankfurt am Main vertreten, weitere Niederlassungen befinden sich in Berlin, Düsseldorf, Essen, Hamburg, Köln, München, Nürnberg und Stuttgart. www.cbre.de