Guter Jahresstart am Einzelhandelsimmobilieninvestmentmarkt Deutschland
- Investmentvolumen von 2,1 Milliarden Euro im ersten Quartal – Plus von 14 Prozent im Vergleich zum ersten Quartal 2022
- Einzelhandelsimmobilien profitieren von Lockerungen der Corona-Auflagen sowie von inflationsindexierten Mietverträgen
- 57 Prozent des Transaktionsvolumen entfiel auf Fachmärkte und Fachmarktzentren
Im ersten Quartal erreichte der deutsche Einzelhandelsimmobilieninvestmentmarkt ein Transaktionsvolumen von 2,1 Milliarden Euro. Damit wurde das Volumen des ersten Quartals 2021 um 14 Prozent übertroffen. Während die Marktanteile der Top-7-Märkte mit 25 Prozent und von Portfolios mit 27 Prozent annähernd stabil blieben, ging der Anteil internationaler Investoren deutlicher um acht Prozentpunkte auf 33 Prozent zurück. Dies sind Ergebnisse einer aktuellen Analyse des globalen Immobiliendienstleisters CBRE.
Der Einzelhandelsimmobilienmarkt hat einen guten Start in das Jahr gezeigt und war noch immer von einem Nachfrageüberhang geprägt.
„Der Assetklasse kommt angesichts der höheren Inflation zugute, dass sehr viele Mietverträge indexiert sind und damit eine gewisse Absicherung gegen die allgemeine Preissteigerung bieten.“
Darüber hinaus dürfte der Einzelhandel von den Lockerungen der staatlichen Corona-Auflagen mit steigenden Passantenfrequenzen und Umsätzen profitieren. Eine solche Entwicklung wird das Interesse der Investoren an High-Street-Objekten und Shopping-Centern weiter befördern.
Segmente im Detail
Mit 57 Prozent Anteil am Transaktionsvolumen stellten Fachmärkte und Fachmarktzentren, zu denen auch Supermärkte, Discounter und Baumärkte gehören, im ersten Quartal 2022 erneut das größte Segment des Einzelhandelsinvestmentmarkts dar. Im Vorjahresquartal waren es 45 Prozent. Auf Shopping-Center entfiel ein Marktanteil von sieben Prozent (unverändert gegenüber dem Vorjahr) und auf 1A-Handelsimmobilien in den Innenstädten 14 Prozent (minus 17 Prozentpunkte).
„Verglichen mit dem ersten Quartal 2021 gingen die Spitzenrenditen in vielen Segmenten zurück“, sagt Sebastian Gerhardt, Head of Commercial Valuation. So verzeichneten hochwertige Shopping-Center im Vorjahresvergleich einen Renditerückgang 0,3 Prozentpunkte auf 4,8 Prozent und Fachmarktzentren um 0,55 Prozentpunkte auf 3,6 Prozent. Bei den stark nachgefragten Lebensmittelmärkten betrug der Rückgang auf Jahressicht 1,0 Prozentpunkte. Seit Ende 2021 gab es hingegen nur in einzelnen Segmenten leichte Rückgänge der Spitzenrenditen. So gaben Lebensmittelmärkte in den ersten drei Monaten des Jahres 2022 noch einmal um 0,1 Prozentpunkte auf 3,5 Prozent nach, hochwertige Shopping-Center um 0,05 Prozentpunkte auf 4,8 Prozent, während die übrigen Spitzenrenditen für Handelsimmobilien auf dem Niveau des Jahresende 2021 blieben. „Wir sehen gerade bei erstklassigen Shopping-Centern bei einer Vielzahl von Investoren wieder ein steigendes Interesse – dafür muss das Objekt dann aber auch makellos sein“, sagt Poppinga und ergänzt: „Aufgrund der Zinsentwicklung wird die Renditekompression nun jedoch vermutlich erst einmal zum Erliegen kommen. Deswegen könnten Einzelhandelsimmobilien in den Augen vieler Investoren jedoch an Attraktivität gewinnen. Die Zinswende dürfte aber auch bedeuten, dass der Renditeunterschied zu risikolosen Anlagen wie der zehnjährigen Bundesanleihe, der bei Einzelhandelsimmobilien größer ist als bei vielen anderen Investitionsmöglichkeiten, das Interesse diverser Investoren auf Einzelhandelsimmobilien lenken könnte.“
Ausblick auf das Gesamtjahr 2022
„Wir erwarten einen dynamischen Jahresverlauf am Einzelhandelsimmobilieninvestmentmarkt“, sagt Poppinga. „Es zeichnen sich Transaktionen in allen Segmenten und Risikoklassen ab – das gilt auch für Shopping-Center. Sowohl hochwertige Center als auch Objekte zur Repositionierung werden eine relevante Rolle am Markt spielen“, ergänzt Schönherr.
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CBRE GmbH | CBRE GmbH |
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jan.poppinga@cbre.com | jan.schoenherr@cbre.com |
Sebastian Gerhardt | Anne Gimpel |
CBRE GmbH | CBRE GmbH |
Head of Commercial Valuation | Team Leader Valuation Advisory Services |
+49 30 72 61 45 255 | +49 30 72 61 45 158 |
sebastian.gerhardt@cbre.com | anne.gimpel@cbre.com |
Dr. Jan Linsin CBRE GmbH Head of Research Germany +49 69 17 00 77 404 |
Über CBRE
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