Frankfurter Industrie- und Logistikimmobilienmarkt legte 2023 deutlich zu – auch aufgrund von Untervermietungen
- Flächenumsatz stieg 2023 um 42 Prozent auf 424.000 Quadratmeter – davon entfielen 18 Prozent auf Untervermietungen
- Spitzenmiete für Logistikimmobilien stieg im Vorjahresvergleich um sieben Prozent auf 7,80 Euro pro Quadratmeter
- Big-Box-Leerstand bei weniger als einem Prozent
Der Frankfurter Industrie- und Logistikimmobilienmarkt verzeichnete 2023 einen Flächenumsatz von 424.000 Quadratmetern. Damit wurde das Niveau von 2022 um 42 Prozent übertroffen. Eigennutzer hatten, wie auch bereits 2022, lediglich einen niedrigen einstelligen Anteil an diesem Flächenumsatz. Dies sind die Ergebnisse einer aktuellen Analyse des globalen Immobiliendienstleisters CBRE.
Dass der Flächenumsatz trotz Rezession und weiterhin vorhandenem Flächenmangel angestiegen ist, erklärt sich unter anderem mit einem großen Anteil von Untervermietungen, die normalerweise eher eine untergeordnete Rolle spielen, vor allem im großvolumigen Segment.
2023 kamen Untervermietungen hingegen auf 18 Prozent des Umsatzvolumens. Auslöser der Untervermietungen ist die Korrektur des E-Commerce nach dem Corona-Boom. Damals mieteten viele Onlinehändler in Erwartung zukünftig weiteren Wachstums viele Flächen an, die nun jedoch nicht alle benötigt werden. Allein drei der fünf Top-Deals entfielen 2023 auf Untervermietungen in Flächen, die ursprünglich von Mietern mit direktem oder indirektem Bezug zum Onlinehandel abgeschlossen wurden.
Insgesamt konnten Handelsunternehmen (inklusive Onlinehändlern) 2023 jedoch sogar einen Anstieg ihres Flächenumsatzes um zehn Prozent auf 110.000 Quadratmeter vorweisen – ihr Anteil sank dennoch leicht um sieben Prozentpunkte auf 26 Prozent. Bei Transport- und Logistikunternehmen zeigte sich ein sehr ähnliches Bild: Ihr Flächenumsatz stieg um elf Prozent auf 115.000 Quadratmeter (minus acht Prozentpunkte auf 27 Prozent Anteil am Flächenumsatz). Einen deutlichen Anstieg gab es hingegen bei Produktionsunternehmen: Deren Flächenumsatz legte um 287 Prozent auf 94.000 Quadratmeter zu, was einem Anteil am Flächenumsatz von 22 Prozent entspricht (plus 14 Prozentpunkte).
Der Flächenmangel am Industrie- und Logistikimmobilienmarkt der Region Rhein-Main zeigte sich in einem geringen Anteil des Flächenumsatzes in Neubauten. Hatten diese 2022 noch einen Anteil von 26 Prozent, waren es 2023 lediglich 19 Prozent. In absoluten Zahlen entspricht dies dennoch einem leichten Anstieg von einigen tausend Quadratmetern. Zudem handelte es sich bei keinem der Top-5-Deals um einen Neubau. Darüber hinaus zeigt sich der Flächenmangel im Marktgebiet auch an dem äußerst geringen Leerstand. Zum Jahresende wies der Markt für Big-Box-Logistikimmobilien einen Leerstand von weniger als einem Prozent auf.
Der Flächenmangel, die gesunkenen Ankaufsrenditen sowie die gestiegenen Finanzierungskosten und Baukosten für Neubauten führten auch zu einem Anstieg der Mieten. So stieg die Spitzenmiete für Logistikimmobilien um sieben Prozent auf 7,80 Euro pro Quadratmeter und Monat. Aufgrund der Inflation von 5,1 Prozent legten 2023 auch viele Bestandsmieten, die oft inflationsindexiert sind, deutlich zu.
Auch wenn die Inflation 2024 noch nicht vollständig unter Kontrolle gebracht sein dürfte, entfaltet der geldpolitische Straffungskurs der EZB mehr und mehr seine Wirkung. Deswegen erwartet die Bundesbank 2024 eine Inflation von drei Prozent.
Ausblick auf 2024
„Der Flächenmangel dürfte 2024 nicht nachlassen, denn es gibt keine nennenswerte Neubaupipeline, durch die 2024 Flächen auf den Markt kommen werden. Es ist im Big-Box-Segment nichts im Bau, was nicht bereits vermietet ist. Zugleich bleibt der Neubau für Entwickler aufgrund der Finanzierungssituation eine gewisse Herausforderung, auch wenn die Finanzierungszinsen zuletzt wieder etwas gesunken sind – viele spekulative Entwicklungen sind auf absehbare Zeit nicht zu erwarten“, erwartet Snehotta.
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