Frankfurt,
08
April
2014
|
00:00
Europe/Amsterdam

Einzelhandelsinvestmentmarkt Q1 1014: Deutlicher Anstieg des Transaktionsvolumens

Transaktionsvolumen übersteigt mit 2,5 Milliarden Euro das Vorjahresergebnis um rund ein Drittel // Investoren verlagern Investments auf B-Standorte und Regionalzentren // Ausländische Akteure investieren mehr als die Hälfte des Gesamtvolumens // Spitzenrenditen im großflächigen Segment weiter rückläufig


In den ersten drei Monaten des Jahres wurden dem Immobilienberatungsunternehmen CBRE zufolge über 2,5 Milliarden Euro in deutsche Einzelhandelsimmobilien investiert. Gegenüber dem Vorjahreszeitraum entspricht dies einem Anstieg um 33 Prozent beziehungsweise um mehr als 625 Millionen Euro. „Solide wirtschaftliche Rahmendaten sorgen für eine weiter hohe Nachfrage nach deutschen Einzelhandelsimmobilien“, sagt Jan Dirk Poppinga, Head of Retail Investment bei CBRE in Deutschland. Die Einzelhandelsumsätze sind gegenüber dem Vorjahreszeitraum gestiegen und auch die Verbraucherstimmung zeigt sich weiterhin auf einem guten Niveau. „Vor allem die Anschaffungsneigung konnte ihren ohnehin bereits sehr hohen Februar-Wert jüngst noch einmal erhöhen“, erklärt Poppinga. Bei der Konjunkturerwartung konnte ebenfalls ein leichter Anstieg verzeichnet werden, der einen positiven Einfluss auf die kontinuierlich hohe Dynamik des deutschen Einzelhandels ausüben wird. „Die guten Rahmenbedingungen sorgen außerdem dafür, dass der deutsche Einzelhandelsmarkt der weltweit mit Abstand attraktivste Markt für Einzelhändler ist“, sagt Poppinga. „Rund 40 Prozent der von CBRE befragten globalen Einzelhändler planen hierzulande 2014 Stores zu eröffnen.“ Deutschland sei für Einzelhändler vor allem durch die dezentralisierte Struktur mit sechs nahezu gleichwertigen Metropolen und mehr als 20 weiteren attraktiven Großstädten ein begehrter Standort. Für europäische Einzelhändler sei der deutsche Markt noch attraktiver und rund 70 Prozent strebten eine Expansion nach Deutschland an.

Shopping-Center umsatzstärkste Assetklasse
Rund die Hälfte aller Investments entfiel mit einem Volumen von 1,2 Milliarden Euro auf Shopping-Center. Ein Großteil dieser Investments entfiel auf den Anteilskauf am CentrO Oberhausen durch Unibail-Rodamco sowie auf die Objekte des Christie-Portfolios, die durch das Joint Venture aus Morgan Stanley Real Estate Investing („MSREI“) und REDOS Real Estate erworben wurden. An zweiter Stelle folgen mit 876 Millionen Euro beziehungsweise 34 Prozent Fachmärkte und Fachmarktzentren, auf die im Vorjahresquartal nur ein Fünftel aller Investments entfielen. Weitere 451 Millionen Euro oder knapp 18 Prozent wurden in innerstädtische Geschäftshäuser in Toplage investiert. Im Vorjahreszeitraum waren es durch großvolumige Transaktionen noch mehr als 73 Prozent. Innerhalb der Top 5-Standorte erreichte diese Assetklasse knapp 50 Prozent des Investmentvolumens.

Investoren weichen auf B-Standorte aus
„Durch das mangelnde Angebot insbesondere im Core-Segment, ist das Investmentvolumen in den Top 5-Standorten deutlich begrenzt, wenngleich das Interesse an den Investmentzentren ungebrochen hoch ist“, sagt Poppinga. Entfielen im ersten Quartal des Vorjahres noch deutlich mehr als die Hälfte aller Investments im Einzelhandelssegment auf Berlin, Düsseldorf, Frankfurt, Hamburg und München, waren es aktuell mit 363 Millionen Euro lediglich 14 Prozent. „Investoren kauften deutlich stärker außerhalb der Top 5-Standorte als im Vorjahr. Dies liegt nicht nur an ihrem gesteigerten Risikoappetit, sondern auch daran, dass B-Städte aufgrund insgesamt verbesserter wirtschaftlicher Fundamentaldaten in den Fokus rücken. Sofern Voraussetzungen wie Marktkenntnis oder eine starke Asset Management-Plattform vorhanden sind, setzen Investoren zunehmend auch auf kleinere Städte und Flächen“, ergänzt Poppinga.


Starker Anstieg an Paketverkäufen
Deutlich stärker als im Vorjahreszeitraum wurden Paketverkäufe getätigt. Auf diese entfielen in den vergangenen drei Monaten mit rund 890 Millionen Euro 35 Prozent des Gesamtvolumens. Gegenüber dem Jahresauftaktquartal 2013 sind dies 76 Prozent beziehungsweise 384 Millionen Euro mehr. „Während in den Top 5-Standorten kaum Portfoliotransaktionen stattfanden, konzentrierten sich die Investmentaktivitäten auf B-Standorte und Regionalzentren“, kommentiert Poppinga. Insbesondere die Paketverkäufe von 350 Netto-Discountern der Dansk Supermarked A/S im Rahmen eines Share Deals von Moeller-Maersk an die dänische Salling-Gruppe und die von CBRE begleitete Veräußerung des Christie-Pakets im Berliner Umland zusammen mit dem KaufPark in Dresden sowie der Verkauf von 27 Edeka-Märkten an Generali Real Estate waren maßgeblich an dem hohen Ergebnis beteiligt.

Ausländische Investoren investierten rund zwei Drittel des Volumens
Ausländische Investoren steigerten ihren Investmentanteil am deutschen Einzelhandelsmarkt deutlich. Sie investierten knapp 1,6 Milliarden Euro oder 65 Prozent des Gesamtvolumens und somit 1,2 Milliarden Euro mehr als im entsprechenden Vorjahreszeitraum. Ihre Investments entfielen überwiegend auf Standorte außerhalb der Top 5-Märkte, wie zum Beispiel das CentrO Oberhausen und bundesweite Portfolios wie Christie und Netto. Aber auch in den Top 5-Standorten lag ihr Anteil am Volumen bei 59 Prozent. Französische Investoren waren am aktivsten und zeichneten für 24 Prozent des Gesamtvolumens verantwortlich. Auf den Plätzen zwei und drei folgten US-amerikanische (17 Prozent) und britische Akteure (11 Prozent).

Asset- und Fondsmanager stärkste Käufergruppe
Auf Käuferseite hatten Asset- und Fondsmanager mit knapp 760 Millionen Euro einen Anteil von knapp 30 Prozent am Gesamtvolumen, gefolgt von Immobilienaktiengesellschaften und REITs mit 673 Millionen Euro oder 26 Prozent. An dritter Stelle standen Corporates mit 528 Millionen Euro oder 21 Prozent. Auch auf Verkäuferseite waren Asset- und Fondsmanager die stärkste Gruppe, gefolgt von Immobilienunternehmen und Corporates. Projektentwickler und Bauträger verkauften im Gegensatz zum Vorjahreszeitraum, in dem über die Hälfte des Volumens auf diese Gruppe entfiel, kaum einzelhandelsgenutzte Objekte.

Renditen für Spitzenobjekte weiter rückläufig
Im Segment der großflächigen Handelsimmobilien führte der Nachfrageüberhang im Prime-Segment zu weiter rückläufigen Renditen. Für erstklassige Shopping-Center in den Top-Märkten liegen die Renditen bei 4,50 Prozent (-10 Basispunkte im Vergleich zum Vorjahreszeitraum), für vergleichbare Produkte in den prosperierenden Regionalzentren bei 5,30 Prozent (-30 Basispunkte im Vergleich zum Vorjahreszeitraum). Für moderne Fachmarktzentren liegen die Renditen bei 5,90 Prozent und für Fachmärkte/Supermärkte bei 6,90 Prozent und damit jeweils 10 Basispunkte unter dem Vorquartalswert. Die Renditen für innerstädtische Geschäftshäuser in den Top-Lagen in Berlin, Düsseldorf, Frankfurt, Hamburg, Köln und München blieben gegenüber dem Vorquartal stabil und liegt im Durchschnitt bei 4,25 Prozent (-15 Basispunkte im Vergleich zum ersten Quartal 2013).


Stabile Investmentaktivität für 2014 erwartet – Verkäufe von managementintensiveren Objekten nehmen zu
„Wir rechnen mit einer weiterhin regen Investitionstätigkeit im Segment der Handelsimmobilien. Deutschland zählt weltweit zu einem der sichersten und vor allem aus Händlersicht interessantesten Markt“, sagt Jan Linsin, Head of Research bei CBRE Deutschland. „Es werden weitere größere und managementintensivere Einzelhandelsimmobilien als Portfolios auf den Markt kommen. Investoren mit Asset Management-Kompetenz bietet sich dadurch die Möglichkeit, sich am größten Einzelhandelsmarkt in Europa zu positionieren.“

Die vollständige Pressemitteilung inkl. aller Abbildungen finden sie im beigefügten Dokument.


Ansprechpartner:
Jan Dirk Poppinga
CBRE GmbH
Head of Retail Investment Germany
+49 30 72 61 54 155
Jan.Poppinga@cbre.com

Dr. Jan Linsin
CBRE GmbH
Head of Research Germany
+49 69 17 00 77 663
jan.linsin@cbre.com


Pressemitteilung

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Weitere Informationen zu CBRE
CBRE Group, Inc. (NYSE:CBG), das Fortune 500- und S&P 500-Unternehmen mit Hauptsitz in Los Angeles, Kalifornien, ist das - in Bezug auf den Umsatz im Geschäftsjahr 2014 - weltweit größte Dienstleistungsunternehmen auf dem gewerblichen Immobiliensektor. Mit über 52.000 Mitarbeitern in über 370 Büros weltweit (exklusive Beteiligungsgesellschaften und Verbundunternehmen) ist CBRE Immobiliendienstleister für Eigentümer, Investoren und Nutzer von gewerblichen Immobilien. Die Dienstleistungsschwerpunkte umfassen die Bereiche Capital Markets, Vermietung, Valuation, Corporate Services, Research, Retail, Investment Management, Property- und Project-Management sowie Building Consultancy. Seit 1973 ist CBRE Deutschland mit seiner Zentrale in Frankfurt am Main vertreten, weitere Niederlassungen befinden sich in Berlin, Düsseldorf, Köln, Hamburg, München, Nürnberg und Stuttgart. www.cbre.de