Frankfurt,
07
Juli
2022
|
10:50
Europe/Amsterdam

Einzelhandelsimmobilieninvestmentmarkt Deutschland verlor im zweiten Quartal an Dynamik

  • Investmentvolumen von 3,7 Milliarden Euro im ersten Halbjahr 2022 – Plus von einem Prozent im Vergleich zum ersten Halbjahr 2021
  • Im zweiten Quartal 2022 lag das Transaktionsvolumen 27 Prozent unter dem Niveau des ersten Quartals 2021
  • Renditen sind bisher größtenteils stabil, in einigen Subassetklassen sind jedoch Anpassungen zu erwarten

 

Im ersten Halbjahr 2022 erreichte der deutsche Einzelhandelsimmobilieninvestmentmarkt ein Transaktionsvolumen von 3,7 Milliarden Euro, was im Vergleich zum ersten Halbjahr 2021 einem leichten Plus von einem Prozent entspricht. Im zweiten Quartal zeigten sich jedoch erste Auswirkungen der gestiegenen Unsicherheit infolge des Kriegs in der Ukraine, weiterhin gestörter Lieferketten, rekordhoher Inflationsraten und zuletzt deutlich gestiegener Finanzierungskosten. Mit 1,56 Milliarden Euro war es das schwächste Einzelquartal seit dem dritten Quartal 2014. Die Anteile internationaler Investoren sowie von Portfolios bezüglich des Investitionsvolumens blieben im Vergleich zum ersten Halbjahr 2021 annähernd stabil – internationale Investoren legten um einen Prozentpunkt auf 38 Prozent zu, Portfoliotransaktionen um zwei Prozentpunkte auf 28 Prozent. Dies sind Ergebnisse einer aktuellen Analyse des globalen Immobiliendienstleisters CBRE.

Jan Dirk Poppinga, Co-Head of Retail Investment

Auch wenn das zweite Quartal ein recht geringes Transaktionsvolumen aufwies, handelt es sich noch nicht um einen massiven Rückgang des Investitionsgeschehens – denn noch immer werden Deals angebahnt und Opportunitäten ausgelotet. Der Markt ist ausreichend liquide, es scheitert aber häufiger an unterschiedlichen Preisvorstellungen. Bis sich dies eingependelt hat, dauert es ein wenig.

Jan Dirk Poppinga, Co-Head of Retail Investment

„Im Vergleich zu anderen Immobilienassetklassen war Einzelhandel preislich nie direkt am Limit, sodass nun auch die Auswirkungen der Zinswende weniger deutlich ausfallen dürften“, sagt Anne Gimpel, Team Leader Valuation Advisory Services bei CBRE. „Lebensmittelfokussierte Objekte werden relativ teuer bleiben, Fachmärkte und Fachmarktzentren sehen gewisse Renditesteigerungen, Shopping-Center haben bereits in den vergangenen Quartalen coronabedingte Renditekorrekturen erlebt und High-Street-Immobilien in Top-Lagen der B-Städte werden ein wenig günstiger. Dadurch werden sich Chancen für Value-add-Strategien ergeben, da bei geringeren Kaufpreisen ein größerer finanzieller Spielraum für Repositionierungsmaßnahmen besteht.“ Seit dem ersten Quartal 2022 sind bisher nur die Spitzenrenditen von Fachmarktzentren leicht gestiegen – um 0,1 Prozentpunkte auf 3,7 Prozent. Alle anderen Subassetklassen blieben stabil: Shopping-Center in B-Lagen notierten unverändert bei 5,9 Prozent, Shopping-Center in A-Lagen bei 4,8 Prozent, Baumärkte bei 4,3 Prozent, Lebensmittelmärkte bei 3,5 Prozent und 1A-Handelsimmobilien in den Top-7-Städten bei durchschnittlich 3,19 Prozent.

60 Prozent des Transaktionsvolumens im ersten Halbjahr entfielen auf Fachmärkte und Fachmarktzentren, zu denen auch Supermärkte zählen. Mit 26 Prozent des Investitionsvolumens folgten 1-A-Einzelhandelsimmobilien auf dem zweiten Platz. Shopping-Center kamen auf gut sieben Prozent.

Prognose für das Gesamtjahr

Jan Schönherr, Co-Head of Retail Investment

Die Auswirkungen der Zinssteigerungen werden sich vermutlich erst im dritten Quartal deutlicher im Transaktionsgeschehen widerspiegeln.

Jan Schönherr, Co-Head of Retail Investment

„Mittelfristig sind weniger die bereits kommunizierten Zinsschritte entscheidend, sondern vielmehr die Unklarheit über mögliche weitere Zinsschritte zur Bekämpfung der ungewöhnlich hohen Verbraucherpreise. Sobald diese Ungewissheit zurückgeht, dürfte das Transaktionsgeschehen wieder anziehen. Dabei gelten vor allem lebensmittel-geankerte Handelsimmobilie als relative sichere Anlageklasse, die auch in Krisenzeiten nachgefragt werden.“

Retail1
Retail2
Retail3
Retail4
Textbaustein

Ansprechpartner

Jan Dirk PoppingaJan Schönherr
CBRE GmbHCBRE GmbH
Co-Head of Retail InvestmentCo-Head of Retail Investment
+49 30 726145-155+49 30 726145-153
jan.poppinga@cbre.com jan.schoenherr@cbre.com
  
  
Sebastian GerhardtAnne Gimpel
CBRE GmbHCBRE GmbH
Head of Commercial ValuationTeam Leader Valuation Advisory Services
+49 30 726145-255+49 30 726145-158
sebastian.gerhardt@cbre.comanne.gimpel@cbre.com
  

Dr. Jan Linsin

CBRE GmbH

Head of Research Germany

+49 69 170077-404

jan.linsin@cbre.com

 

 

Über CBRE

CBRE Group, Inc. (NYSE:CBRE), ein Fortune-500- und S&P-500-Unternehmen mit Hauptsitz in Dallas, ist das weltweit größte Immobiliendienstleistungs- und Investment-Unternehmen – in Bezug auf den Umsatz im Geschäftsjahr 2021. Mit mehr als 105.000 Mitarbeitern (exkl. Turner-&-Townsend-Mitarbeiter) in über 100 Ländern bietet das Unternehmen seinen vielfältigen Kunden integrierte Dienstleistungen über den gesamten Immobilien-Lebenszyklus: von der strategischen und technisch-wirtschaftlichen Beratung, wie u. a. beim An- und Verkauf oder der An- und Vermietung, über die Entwicklung, Verwaltung und Bewertung von Immobilien bis hin zum Transaktions-, Projekt-, Facility- sowie Investment-Management.

Seit 1973 ist CBRE Deutschland mit seiner Zentrale in Frankfurt am Main vertreten, weitere Niederlassungen befinden sich in Berlin, Düsseldorf, Essen, Hamburg, Köln, München und Stuttgart. www.cbre.de