Frankfurt,
04
Oktober
2022
|
13:43
Europe/Amsterdam

Einzelhandelsimmobilieninvestmentmarkt Deutschland im dritten Quartal nur durch Ausnahmetransaktion auf Vorjahresniveau

Investmentvolumen von 6,9 Milliarden Euro in den ersten drei Quartalen 2022 – vier Prozent unter dem Niveau des Vorjahreszeitraums

Rund die Hälfte des Transaktionsvolumens von 3,3 Milliarden Euro im dritten Quartal entfiel auf die Anteilsübernahme von Oaktree Capital und Cura Vermögensverwaltung (Familie Otto) an der Deutschen Euroshop

Spitzenrenditen stiegen seit dem Vorquartal in den verschiedenen Subassetklassen um 0,1 bis 0,4 Prozentpunkte

In den ersten drei Quartalen 2022 erreichte der Einzelhandelsimmobilieninvestmentmarkt Deutschland ein Transaktionsvolumen von 6,9 Milliarden Euro. Damit lag das Transaktionsgeschehen vier Prozent unter dem Niveau der ersten drei Quartale von 2021. Jedoch entfielen allein auf das dritte Quartal 2022 rund 3,3 Milliarden Euro, was einer Zunahme von 87 Prozent gegenüber dem zweiten Quartal 2022 entspricht. Das umfangreiche Transaktionsvolumen des vergangenen Quartals ist in etwa zu 50 Prozent auf die Anteilsübernahme von Oaktree Capital und Cura Vermögensverwaltung (Familie Otto) an der Deutschen Euroshop zurückzuführen. Ohne diesen Sondereffekt hat sich das Transaktionsvolumen für Einzelhandelsimmobilien auf dem niedrigen Niveau des Vorquartals stabilisiert. Dies ist ein Ergebnis einer aktuellen Analyse des globalen Immobiliendienstleisters CBRE.

Jan Dirk Poppinga, Co-Head of Retail Investment

Das dritte Quartal war insgesamt von einer geringen Dynamik am Investitionsmarkt für Einzelhandelsimmobilien geprägt. Zwar gibt es viel Produkt, jedoch kaum Core-Objekte, an denen die meisten Investoren derzeit vor allem interessiert sind.

Jan Dirk Poppinga, Co-Head of Retail Investment
Jan Schönherr, Co-Head of Retail Investment

Die Unsicherheiten bei der Marktentwicklung aufgrund der geopolitischen Situation, der aktuellen Zinsentwicklung und die über die kommenden Monate zu erwartenden Konsumzurückhaltung bremsen auch den Einzelhandelsimmobilienmarkt. 

Jan Schönherr, Co-Head of Retail Investment

Fachmärkte und Fachmarktzentren weiterhin wichtigste Subassetklasse

Der Großteil des Transaktionsvolumens in den ersten drei Quartalen – 46 Prozent – entfiel auf Fachmärkte und Fachmarktzentren – im Vorjahr waren es gar 60 Prozent. Damit waren diese Objekte, zu denen auch Bau- und Lebensmittelmärkte zählen – erneut die wichtigste Subassetklasse. Mit einem Anteil am Transaktionsvolumen von 31 Prozent stieg hingegen die Bedeutung von Shopping-Centern deutlich – bedingt vor allem durch die Beteiligung von Oaktree Capital und Cura Vermögensverwaltung an der Deutschen Euroshop. Im Vorjahr waren es lediglich acht Prozent. 1A-Einzelhandelsimmobilien hatten im bisherigen Jahresverlauf 2022 einen Anteil von 16 Prozent – leicht unter dem Vorjahresniveau von 20 Prozent.

Anne Gimpel, Team Leader Valuation Advisory Services

Die Spitzenrenditen sind im Vergleich zum Vorquartal in allen Sub-Assetklassen von Handelsimmobilien um 0,1 bis 0,4 Prozentpunkte gestiegen – eine Folge vor allem der gestiegenen Zinsen.

Anne Gimpel, Team Leader Valuation Advisory Services

So sind die Spitzenrenditen für 1A-Handelsimmobilien in den Top-7-Städten seit dem zweiten Quartal 2022 um 0,23 Prozentpunkte auf 3,42 Prozent gestiegen. Die Spitzenrenditen von Shopping-Centern in A-Standorten legten leicht um 0,1 Prozentpunkte auf 4,9 Prozent und in B-Standorten um 0,35 Prozentpunkte auf 6,25 Prozent zu. Fachmarktzentrum wiesen bei den Spitzenrenditen einen Anstieg um 0,3 Prozentpunkte auf vier Prozent auf. Den deutlichsten Anstieg der Spitzenrenditen gab es hingegen bei Lebensmittelmärkte. Hier stiegen sie um 0,4 Prozentpunkte auf 3,9 Prozent. „Dennoch beobachten wir gerade bei Lebensmittelmärkten weiterhin eine starke Nachfrage – vor allem nach Neubauten und langfristig vermieteten Objekten“, beobachtet Poppinga.

Prognose für das Gesamtjahr

„Aufgrund des im Markt befindlichen Produkts und bei einigen Investoren bis Jahresende noch zu allokierenden Kapitals erwarten wir für das Jahresendquartal eine Belebung des Transaktionsgeschehens – insgesamt wird das Jahr 2022 aber hinter den Ergebnissen der letzten Jahre zurückbleiben“, erwartet Schönherr.

„Abhängig von der Zinsmarktentwicklung können weitere Renditenanstiege nicht ausgeschlossen werden“, sagt Gimpel.

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