04
Juli
2011
|
00:00
Europe/Amsterdam

CB Richard Ellis (CBRE) zum Investmentmarkt Deutschland 1. Halbjahr 2011

- Gewerbliches Transaktionsvolumen in den ersten sechs Monaten 2011 mit 11,1 Milliarden Euro 28 Prozent über Vorjahreswert
- Deutschland aufgrund seiner erstklassigen Wirtschaftsaussichten einer der Top-Anlagehäfen weltweit
- Einzelhandelsinvestments weiterhin gefragteste Assetklasse, aber auch wieder mehr Investments in Büroimmobilien
- Nettoanfangsrenditen für Spitzenobjekte gehen weiter zurück

Am Investmentmarkt für gewerbliche Immobilien in Deutschland wurden laut dem Immobiliendienstleistungsunternehmen CB Richard Ellis (CBRE) im ersten Halbjahr 2011 rund 11,1 Milliarden Euro und damit 28 Prozent mehr als im Vorjahr investiert. Dabei wurde mit rund 5,6 Milliarden Euro eines der stärksten zweiten Quartale seit 2007 verzeichnet.

Fabian Klein, Head of Investment bei CBRE in Deutschland, kommentiert: „Deutschland zählt weiterhin zu einem der Top-Anlagemärkte für Immobilieninvestments weltweit. Aufgrund der weiter kräftig wachsenden Wirtschaft, sinkenden Arbeitslosenzahlen, steigenden Reallöhnen und einem Anziehen des Binnenkonsums untermauert Deutschland seine Position als sicherer Anlagehafen. Gleichzeitig bietet sich für Investoren die Chance, aufgrund der aktuell niedrigen Neubauaktivität bei Gewerbeimmobilien und der ungebrochen hohen Nachfrage nach guten Gewerbeflächen mittelfristig von steigenden Mietpreisen zu profitieren. Neben dem starken Engagement deutscher Investoren am heimischen Markt registrieren wir ein anhaltend großes Interesse ausländischer Investoren an deutschen Gewerbeimmobilien. So wurden in den ersten sechs Monaten rund 4,2 Milliarden Euro an grenzüberschreitende Investitionen registriert; ein Anteil von 38 Prozent am gesamten Transaktionsvolumen.“

Im Fokus der nationalen wie internationalen Investoren standen dabei überwiegend Investments in Einzelhandelsimmobilien. Nach dem bereits im ersten Quartal erfolgten Verkauf eines Metro Cash & Carry-Portfolios an den Finanzinvestor Cerberus sowie des von CBRE begleitenden Verkaufs eines 50-Prozent-Anteils am Shopping-Center Centro in Oberhausen an den kanadischen Staatsfonds Canada Pension Plan, war das zweite Quartal u.a. geprägt durch den Verkauf des Shopping-Centers Hamburger Meile an ein geschlossenes Fondsvehikel der Real I.S. AG sowie dem Verkauf diverser Karstadt-Immobilien, darunter Karstadt Oberpollinger und Karstadt Sport in München an ein Joint Venture der Centrum Gruppe und der österreichischen Signa Gruppe sowie der Verkauf der Neumarkt Galerie in Köln an das irische Private-Equity-Unternehmen Signature Capital. Insgesamt entfielen damit auf den Einzelhandelssektor über 6,2 Milliarden Euro oder 56 Prozent des gesamten Transaktionsvolumens.

Daneben wurden 2,7 Milliarden Euro (24 Prozent) in Büroimmobilien investiert. Im Wesentlichen trugen hier der Verkauf der Deutschen Bank-Türme (Greentowers) an einen geschlossenen Fonds der DWS – mit rund 584 Millionen Euro die größte Einzeltransaktion im zweiten Quartal – und der Erwerb des Occidens an Deka Immobilien Investment in Frankfurt bei. Auf Logistik- und Industrieimmobilien entfielen 600 Millionen Euro oder 5,7 Prozent des Investmentvolumens. Hotelinvestments machten rund 550 Millionen Euro oder 5 Prozent aus. Darüber hinaus wurden knapp 630 Millionen Euro (5,7 Prozent) in Entwicklungsgrundstücke investiert.

Insgesamt entfielen im ersten Halbjahr 2011 auf Einzeltransaktionen 8,75 Milliarden Euro bzw. 79 Prozent des gesamten Transaktionsvolumens. Infolge einiger größerer Paketverkäufe von Einzelhandels- und Logistikimmobilien wurde bei Portfoliotransaktionen ein Investmentvolumen von 2,35 Milliarden Euro registriert.

Aufgrund einiger großvolumigen Deals (Metro-Portfolio, CentrO) dominierte auf Käuferseite in der ersten Jahreshälfte 2011 mit knapp 2,6 Milliarden Euro (23 Prozent des gesamten Transaktionsvolumens) die Investorengruppe der Asset-/Fondsmanager. Daneben zeichneten Offene Immobilienfonds und Spezialfonds für über 2,3 Milliarden Euro (21 Prozent) verantwortlich. Auf die Gruppe der Geschlossenen Fonds entfielen u.a. durch den Verkauf der Greentowers der Deutschen Bank in Frankfurt und die Hamburger Meile über 1,7 Milliarden Euro (15 Prozent). Projektentwickler und Bauträger investierten mit knapp 1,4 Milliarden Euro über 12 Prozent des gesamten Investmentvolumens. Verstärkt engagierten sich auch private Investoren am heimischen Gewerbeimmobilienmarkt. Auf der Suche nach inflationsbeständigem Werterhalt investierte diese Gruppe über 1,2 Milliarden Euro (11 Prozent).

In den fünf großen deutschen Investmentzentren (Berlin, Düsseldorf, Frankfurt, Hamburg und München) wurden im ersten Halbjahr insgesamt 4,66 Milliarden Euro und somit 23 Prozent mehr als im Vorjahresvergleich registriert. Insgesamt entfallen somit 42 Prozent des gesamten bundesweiten Investmentumsatzes auf die fünf Top-Standorte. Vor allem die langfristig positiven Wirtschaftsaussichten der Investmenthochburgen und die Erwartung auf weiter steigende Mieten vor allem in guten bis sehr guten Lagen sorgen für eine anhaltend große Nachfrage nach geeigneten Objekten, die jedoch auf ein begrenztes Produktangebot trifft. Mit einem Transaktionsvolumen von knapp 1,39 Milliarden Euro (+ 306 Prozent) belegt Frankfurt den ersten Platz vor Hamburg mit 1,18 Milliarden Euro (+ 132 Prozent) und Berlin mit 885 Millionen Euro (- 44 Prozent). Begründen lässt sich der Rückgang in der Bundeshauptstadt mit den großvolumigen Shopping-Center-Investments, die das erste Halbjahr 2010 den dortigen Investmentmarkt dominierten. In München wurden 759 Millionen Euro registriert (- 8 Prozent); in Düsseldorf wurden in den ersten sechs Monaten rund 450 Millionen Euro (inkl. dem Verkauf des Rheinpark-Center in Neuss an Union Investment) investiert – ein Minus von 16 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum.

Aufgrund der anhaltend großen Nachfrage nach erstklassigen Gewerbeimmobilien sind in einigen Assetklassen weiter sinkende Spitzenrenditen zu verzeichnen. So ging u.a. die Rendite für Top-Büroimmobilien in Berlin um 0,1 Prozentpunkte auf aktuell 5,10 Prozent zurück. Die deutschlandweit anhaltend hohen Investitionstätigkeit in großflächige Einzelhandelsimmobilien führte bei erstklassigen Shopping-Center in A-Standorten im zweiten Quartal für zu einem Rückgang um 0,15 Prozentunkte auf 5,10 Prozent; vergleichbare Anlageprodukte in B-Standorten gaben um 0,25 Prozentpunkte auf nunmehr 6,00 Prozent nach. Daneben verzeichneten wir weiter sinkende Renditen bei Fachmarktzentren auf aktuell 6,00 Prozent (-0,25 Prozentpunkte) sowie bei erstklassigen Logistikimmobilien u.a. in Frankfurt, Hamburg und München um einen Viertel Prozentpunkt auf nunmehr 6,50 Prozent.

Die Spitzenrenditen für Top-Geschäftsflächen in den besten Einkaufslagen der deutschen Investmentzentren blieben gegenüber dem ersten Quartal 2011 stabil und liegen derzeit zwischen 4,40 Prozent (München, Hamburg) und 4,75 Prozent in Berlin.

Jan Linsin, Head of Research bei CBRE in Deutschland abschließend: „Bis zum Jahresende 2011 erwarten wir eine weiterhin dynamische Investitionstätigkeit und halten an unserer Prognose von über 20 Milliarden Euro angesichts der sich für das zweite Halbjahr anbahnenden Transaktionen fest. Sicherheitsorientierte Anlageentscheidungen werden uns auch in der zweiten Jahreshälfte überwiegend begleiten und damit für stabile niedrige, teilweise aber auch weiter sinkende Spitzenrenditen sorgen, doch stellen wir gerade vor dem Hintergrund exzellenter makroökonomischer Fundamentaldaten und einer stark begrenzten Produktverfügbarkeit im Core-Bereich ein steigendes Interesse an chancenreicheren bis hin zu opportunistischen Investments fest.“


Weitere Informationen zu CB Richard Ellis:
CB Richard Ellis Group, Inc. (NYSE:CBG), das Fortune 500- und S&P 500-Unternehmen mit Hauptsitz in Los Angeles, Kalifornien, ist das – in Bezug auf den Umsatz im Geschäftsjahr 2010 – weltweit größte Dienstleistungsunternehmen auf dem gewerblichen Immobiliensektor. Mit ca. 31.000 Mitarbeitern in mehr als 300 Büros weltweit (exklusive Beteiligungsgesellschaften und Verbundunternehmen) ist CB Richard Ellis Immobiliendienstleister für Eigentümer, Investoren und Nutzer von gewerblichen Immobilien. Die Dienstleistungsschwerpunkte umfassen die Bereiche Capital Markets, Vermietung, Valuation, Corporate Services, Research, Retail, Investment Management, Property- und Project-Management sowie Building Consultancy. Seit 1973 ist CBRE Deutschland mit seiner Zentrale in Frankfurt am Main vertreten, weitere Niederlassungen befinden sich in Berlin, Düsseldorf, Köln, Hamburg und München. www.cbre.de.


Ansprechpartner:
CB Richard Ellis GmbH
Fabian Klein
Head of Investment Germany
Capital Markets
WestendDuo
Bockenheimer Landstraße 24
60323 Frankfurt am Main
T: +49 (0) 69 17 00 77 – 55
F: +49 (0) 69 17 00 77 – 78
fabian.klein@cbre.com
www.cbre.de



Grafiken zu PM 04.07.2011
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CBRE MarketView Deutschland Investment Quarterly Q2 2011
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