Frankfurt,
04
Juli
2019
|
13:54
Europe/Amsterdam

Wohninvestmentmarkt Deutschland: Schwaches erstes Halbjahr, starkes zweites Halbjahr

  • Transaktionsvolumen im ersten Halbjahr von 6,7 Milliarden Euro

  • B-Städte und Umland nähern sich Top-7-Städten bei Renditeentwicklung

  • Berliner Mietendeckel ändert nichts an der Attraktivität der Hauptstadt

 

Im ersten Halbjahr 2019 wurden am Transaktionsmarkt für Wohnimmobilien (ab 50 Einheiten) 6,7 Milliarden Euro investiert. Dieses Ergebnis liegt circa 39 Prozent unter dem Volumen des Vorjahres – das damalige Volumen beinhaltet jedoch auch die Übernahme der börsennotierten österreichischen Immobiliengesellschaft BUWOG durch die Vonovia für rund drei Milliarden Euro. Der durchschnittliche Kaufpreis pro Quadratmeter bei Wohnimmobilienportfolios ist im Vergleich zum ersten Halbjahr 2018 um 17 Prozent auf 2.480 Euro gestiegen. Größter Deal im ersten Halbjahr war der Verkauf der BGP Gruppe mit circa 16.000 Wohnungen von Morgan Stanley Real Estate und dem chinesischen Staatsfonds China Investment Corporation an ein Konsortium von Union Investment und der ZBI Gruppe. Dies ist das Ergebnis einer aktuellen Analyse des globalen Immobiliendienstleisters CBRE.

Konstantin Lüttger, Head of Residential Investment
Im Vorjahresvergleich ist das Transaktionsvolumen des ersten Halbjahres rückläufig gewesen, auch wenn man den BUWOG-Deal herausrechnet – dies ist vor allem durch den Mangel an entsprechend interessantem Produkt bedingt.
Konstantin Lüttger, Head of Residential Investment

Auswirkungen politischer Diskussion

Am 18. Juni hat der Berliner Senat die Weichen für einen mehrjährigen Mietendeckel für Bestandswohnungen in der Hauptstadt gestellt; ein Gesetzentwurf soll im Oktober vorliegen.

Michael Schlatterer, Team Leader Valuation Advisory Services
Unabhängig vom schlussendlichen Gesetzentwurf und dem Ausgang zu erwartender Gerichtsverfahren ist aus unserer Sicht klar, dass der Berliner Wohnmarkt für Investoren weiterhin äußerst attraktiv bleiben dürfte, trotz der aktuellen Unsicherheiten. Grund dafür sind die starke wirtschaftliche Dynamik und kulturelle Strahlkraft sowie das damit einhergehende Bevölkerungswachstum, das die Stadt in den vergangenen Jahren entwickelt hat. Zudem wird weiterhin zu wenig gebaut.
Michael Schlatterer, Team Leader Valuation Advisory Services

Renditen sinken weiter

Die Spitzenrenditen für Wohnimmobilien stehen weiterhin unter Druck. „Interessant ist dabei vor allem, dass sich die Renditen in den Speckgürteln der Top-7-Standorte überdurchschnittlich stark rückläufig sind“, bemerkt Lüttger. Von dieser Entwicklung ist auch das Umland vieler weiterer bedeutender Investmentstandorte betroffen. „Seit einigen Jahren steigen sowohl die Mieten als auch die Preise im Umland oft stärker an als in den Städten selbst“, sagt Schlatterer.

Ausblick: Transaktionsvolumen auf Vorjahresniveau möglich

„Die Dealpipeline ist gut gefüllt, das Marktgeschehen lebhaft“, sagt Lüttger. „Obwohl das erste Halbjahr deutlich hinter dem Ergebnis des Vorjahreszeitraumes zurückliegt, könnte das Gesamtjahrestransaktionsvolumen durchaus erneut das Niveau von 2018 erreichen.“

„Die Dynamik am Wohnungsmarkt könnte zudem zunehmen, sollte das Vereinigte Königreich die EU Ende Oktober verlassen – dies jedenfalls ist der Eindruck, den wir aus Gesprächen und Anfragen von Investoren gewinnen“, prognostiziert Lüttger.

„Da sich die politischen Diskussionen hauptsächlich auf Bestandsobjekte konzentrieren, könnte die Bedeutung von bewirtschafteten Wohnformen wie Serviced Apartments sowie von Projektentwicklungen und Forward Deals, deren Anteil am Wohninvestmentmarkt seit mehreren Jahren ungefähr ein Drittel beträgt, weiter zunehmen“, erklärt Schlatterer. „Dies gilt jedoch nicht durch die Bank für alle Investoren, da einige bereits recht große Anteile von Forward Deals in ihren Portfolios halten und sich vermutlich erst dann wieder für Forward Deals interessieren werden, sobald die Projektentwicklungen in dem jeweiligen Portfolio fertiggestellt sind.“

Wohnimmobilientransaktionen in Deutschland (ab 50 Wohneinheiten)

 

 

 

 

 

 

 

 

Quelle: CBRE Research, Q2 2019.

Markt für Wohnimmobilien in Deutschland

 

 

 

 

 

 

 

Quelle: CBRE Research, Q2 2019

 

Ansprechpartner:

Konstantin Lüttger
CBRE GmbH
Head of Residential Investment Germany
+49 69 17 00 77 29
konstantin.luettger@cbre.com

Michael Schlatterer
CBRE GmbH
Team Leader Valuation Advisory Services
+49 30 726 154 156
michael.schlatterer@cbre.com

Jan Schwarze
CBRE GmbH
Team Leader Research
+49 69 17 00 77 150
jan.schwarze@cbre.com

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