Frankfurt,
02
Oktober
2016
|
21:16
Europe/Amsterdam

Wohninvestmentmarkt: Angebotsknappheit setzt sich auch im dritten Quartal 2016 fort

  • Transaktionsvolumen in den ersten neun Monaten 2016: 7,2 Milliarden Euro

  • Großtransaktionen bleiben aus

  • Über zehn Milliarden Euro im Gesamtjahr 2016 zu erwarten

In den ersten neun Monaten 2016 wurden auf dem deutschen Wohninvestmentmarkt rund 7,2 Milliarden Euro in Wohnpakete und Wohnanlagen ab einer Größenordnung von 50 Wohneinheiten umgesetzt. Dieser Transaktionsumsatz liegt 11,3 Milliarden Euro unter dem Wert der ersten drei Quartale von 2015 (minus 61 Prozent). Das aktuelle Quartalsergebnis mit 2,2 Milliarden Euro liegt knapp über dem Durchschnitt der jeweiligen Ergebnisse des dritten Quartals der vergangenen fünf Jahre. Dies ist ein Ergebnis einer aktuellen Analyse des Immobilienberatungsunternehmens CBRE.

Konstantin Lüttger, Head of Residential Investment
Die Angebotsknappheit auf dem Markt für Wohnportfolios setzt sich fort. Dies resultiert auch im dritten Quartal in einem weiteren Preisanstieg am Wohninvestmentmarkt.
Konstantin Lüttger, Head of Residential Investment

Kleinere Portfolios und Projektentwicklungen im Trend

Dr. Jan Linsin, Head of Research
Rechnet man die drei großen Übernahmen von 2015 heraus, liegt der Transaktionsumsatz der ersten neun Monate von 2016 lediglich eine halbe Milliarde Euro unter dem des Vorjahreswertes.
Dr. Jan Linsin, Head of Research

Der Zusammenschluss der GAGFAH mit der Deutschen Annington zur neuen Vonovia, die Übernahme der Westgrund durch die Adler Real Estate und der Erwerb der SüDeWo-Gruppe durch die Deutsche Annington in den ersten drei Quartalen 2015 betrugen zusammen etwa 10,7 Milliarden Euro. Im aktuellen Jahr gab es bisher keine Großtransaktionen über 500 Millionen Euro. „Das Interesse am Wohninvestmentmarkt ist jedoch weiterhin hoch“, sagt Linsin. „Wir beobachten einen Fokus auf kleinere Losgrößen. Transaktionen in den Größenklassen zwischen 20 und 50 Millionen Euro (plus 68 Prozent) und 50 bis 100 Millionen Euro (plus 56 Prozent) haben im Vergleich zum Vorjahr sowohl hinsichtlich der Anzahl der registrierten Transaktionen als auch des registrierten Volumens zugenommen. „Einige neue, kleinere Investoren sind aktiv und alte Bestandshalter, die in den vergangenen Jahren nichts gekauft haben, kehren zurück – wie beispielsweise Versicherungen“, erklärt Lüttger.

„Wir vernehmen zunehmende Interessensbekundungen auf Investments in Projektentwicklungen“, sagt Lüttger. „Mangelnde Produktverfügbarkeit kann aber auch hier die Investorennachfrage nicht vollständig befriedigen.“ Während 70 Prozent des registrierten Umsatzes auf das Bestandssegment entfällt, gewinnen Projektentwicklungen weiter an Bedeutung. Fast ein Drittel des Transaktionsvolumens in den ersten drei Quartalen 2016 entfallen auf Neubauprojekte. Somit haben Investoren das in Projektentwicklungen investierte Kapital im Vorjahresvergleich um 35 Prozent auf nunmehr 2,1 Milliarden Euro gesteigert.

Ballungsräume werden teurer

Michael Schlatterer, Teamleiter Residential Valuation
Es gibt einen starken Zuzug in die Ballungsräume, der dort auf zu wenig Bestand im Geschosswohnbau und nach wie vor zu wenig Fertigstellungen trifft. Dies führt zu steigenden Kaufpreisen und veranlasst einige Investoren zu einem Ausweichen auf Standorte außerhalb der Top-Städte, die eine dynamische sozio-ökonomische Entwicklung aufzeigen.
Michael Schlatterer, Teamleiter Residential Valuation

„Das Gros des Transaktionsumsatzes entfällt jedoch auf die Ballungsräume“, sagt Linsin. Allein in Berlin wurden mehr als 1,9 Milliarden Euro registriert, gefolgt von Frankfurt und den umliegenden Gemeinden mit rund 615 Millionen Euro. Lässt man die Übernahmen des Vorjahres außen vor, stieg der Kaufpreis bei Portfoliotransaktionen im dritten Quartal 2016 verglichen mit dem dritten Quartal 2015 von 1.290 Euro pro Quadratmeter auf 1.570 Euro pro Quadratmeter. Wie im Vorjahreszeitraum wurden im dritten Quartal 2016 knapp 200 Transaktionen erfasst. Diese umfassten in den ersten neun Monaten von 2016 jedoch nur 75.000 Wohneinheiten, verglichen mit 95.000 Wohneinheiten im Vorjahreszeitraum.

Ausblick: Mehr als zehn Milliarden Euro für das Gesamtjahr 2016 realistisch

„Es befinden sich mehrere großvolumige Projekte in der Vermarktungspipeline, deren Abschluss wir noch bis zum Jahresende 2016 erwarten“, sagt Lüttger. „So steht unter anderem das geplante freiwillige Übernahmeangebot der Conwert durch die Vonovia im Raum.“ „Daneben befinden sich einige interessante Portfolios in der Pipeline, darunter auch im dreistelligem Millionenbereich“, ergänzt Linsin. „Abhängig von der Realisierung kann zum Jahresende für das Gesamtjahr 2016 ein Transaktionsvolumen über zehn Milliarden Euro erreicht werden.“

Wohnportfoliotransaktionen in Deutschland (ab 100 Wohneinheiten) – Vorjahresvergleich ohne Übernahme der GAGFAH, Westgrund AG und SüDeWo

Quelle: CBRE Research, Q3 2016.

Markt für Wohnportfolios in Deutschland

 

Q3 2015 (ytd)

Q3 2016 (ytd)

Veränderung J/JChange y-o-y

Wohnportfolios (ab 50 Wohneinheiten, Mrd. €)Residential portfolios (50 and more residential units, € bn)

18,43

7,16

-61 %

Anzahl Portfolio-DealsNumber of portfolio deals

200

192

-4 %

Transaktionen ≥ 1.000 WohneinheitenNumber of portfolio deals ≥ 1,000 residential units

16

16

+0

Anzahl WohneinheitenNumber of residential units

280.000

75.000

-73 %

Wohneinheiten pro PortfolioResidential units per portfolio

1.400

390

-72 %

Ø Kaufpreis in €/WohneinheitAvg. sales price €/unit

65.840

95.430

+45 %

Ø Kaufpreis in €/m²Avg. sales price €/sq m

1.060

1.570

+48 %

Quelle: CBRE Research, Q3 2016.

Ansprechpartner:
Konstantin Lüttger
CBRE GmbH
Head of Residential Investment Germany
+49 69 17 00 77 29
konstantin.luettger@cbre.com

Michael Schlatterer
CBRE GmbH
Team Leader Residential Valuation
+49 30 726 154 156
michael.schlatterer@cbre.com

Dr. Jan Linsin
CBRE GmbH
Head of Research Germany
+49 69 17 00 77 663
jan.linsin@cbre.com

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Weitere Informationen zu CBRE:

CBRE Group, Inc. (NYSE:CBG), das Fortune 500- und S&P 500-Unternehmen mit Hauptsitz in Los Angeles, Kalifornien, ist das – in Bezug auf den Umsatz im Geschäftsjahr 2015 – weltweit größte Dienstleistungsunternehmen auf dem gewerblichen Immobiliensektor. Mit über 70.000 Mitarbeitern in über 400 Büros weltweit (exklusive Beteiligungsgesellschaften und Verbundunternehmen) ist CBRE Immobiliendienstleister für Eigentümer, Investoren und Nutzer von gewerblichen Immobilien. Die Dienstleistungsschwerpunkte umfassen die Bereiche Capital Markets, Vermietung, Valuation, Corporate Services, Research, Retail, Investment Management, Property- und Project-Management sowie Building Consultancy. Seit 1973 ist CBRE Deutschland mit seiner Zentrale in Frankfurt am Main vertreten, weitere Niederlassungen befinden sich in Berlin, Düsseldorf, Essen, Hamburg, Köln, München, Nürnberg und Stuttgart. www.cbre.de