Das Immobilienberatungsunternehmen CB Richard Ellis (CBRE) veröffentlicht den aktuellen Logistikmarktreport Deutschland Frühjahr 2011 und beleuchtet darin die aktuelle Entwicklung der wirtschaftlichen Rahmenbedingungen und deren Auswirkungen auf den Vermietungs- und Investmentmarkt in Deutschland.

Zu den Kernaussagen des Berichts gehören:

- Die rasante Erholung der hiesigen Wirtschaft und die weltweite gestiegene Nachfrage nach deutschen Waren sorgte 2010 in der Außenhandelsbilanz für einen Überschuss von über 154 Milliarden Euro und lag damit um 11 Prozent über dem Wert des Jahres 2009. Vor allem das satte Plus bei den Aus- wie auch bei den Einfuhren sorgte für eine Belebung der Logistikkonjunktur hierzulande. Entsprechend konnte auch der Logistik-Umsatz in den Bereichen Industrie, Handel und Dienstleistung 2010 um fünf Prozent auf rund 210 Milliarden Euro zulegen. Damit ist die Logistikbranche nach der Automobilindustrie und dem Handel der drittstärkste Wirtschaftsbereich in Deutschland.

- Die günstige gesamtwirtschaftliche Entwicklung sorgte in den Regionen Hamburg und Frankfurt mit rund 612.000 bzw. 326.000 Quadratmeter für Rekordergebnisse beim Flächenumsatz. Aufgrund der hohen Nachfrage nach modernen Lager- und Logistikflächen haben sich im Jahresverlauf 2010 die Spitzenmieten in den Top-Logistikstandorten zunehmend stabilisiert, nachdem zum Jahresauftakt 2010 die Mietpreise in Düsseldorf, Frankfurt und Hamburg rezessionsbedingt noch leicht rückläufig waren. Allerdings weisen die Spitzenmieten im historischen Zeitverlauf und vor allem im Vergleich zu den anderen europäischen Logistikzentren eine geringere Volatilität auf.

- Die kommunale Planungshoheit sowie die engen planungsrechtlichen Rahmenbedingungen in Deutschland haben maßgebliche Auswirkungen auf die Verfügbarkeit von Gewerbe- und Industrieflächen, gerade in logistischen und industriellen Ballungszentren. Dieser jeweils regional limitierende Faktor in der Angebots- und Nachfragerelation wirkt sich neben Investitionspräferenzen entscheidend auf Neubauprojekte im Lager- und Logistikimmobiliensegment aus. Es ist davon auszugehen, dass die jeweiligen Mietpreise an deutschen Top-Standorten für Lager- und Logistikimmobilien mittelfristig stabil bleiben, teilweise auch leicht steigen werden, zumal derzeit nur sehr wenige Neubauten auf den Markt kommen.

Jan Linsin, Head of Research bei CBRE in Deutschland: „Die deutsche Wirtschaft hat das Rezessionsjahr 2009 beeindruckend hinter sich gelassen und festigt zunehmend ihre Position als Konjunkturmotor in Europa. Die damit einhergehende hohe Nachfrage nach deutschen Waren und Produkten aus dem Ausland, aber auch eine wiedererstarkte Binnennachfrage sorgte für Rekordergebnisse an den Vermietungsmärkten für Lager- und Logistikflächen.“

Der Investmentumsatz von Lager- und Logistikimmobilien hat sich 2010 mit 880 Millionen Euro gegenüber 2009 nahezu verdoppelt. Zum Jahresende 2010 lagen die Spitzenrenditen in den Regionen Düsseldorf, Frankfurt, Hamburg und München bei 7,00 Prozent bzw. 7,25 Prozent in Berlin. Im Jahresvergleich entspricht dies einem Rückgang um jeweils 25 Basispunkte.

„Auch auf dem Investmentmarkt zeigte sich 2010 eine deutlich dynamischere Entwicklung, wobei sich die Investorennachfrage überwiegend auf moderne Investmentprodukte an guten bis sehr guten Logistikstandorten mit langfristig gesicherten Mieteinnahmen fokussierte. Derzeit sind überwiegend eigenkapitalstarke Investoren im Logistik- und Industriesektor aktiv, die ihren Fokus ausschließlich auf Core-Immobilien richten. Kleinflächige Industrieobjekte werden dagegen vorwiegend von angelsächsischen Investoren mit einer eher opportunistisch ausgerichteten Anlagestrategie nachgefragt. Im Vergleich zu den Boom-Jahren 2005 bis 2007 stellt aus Investorensicht im aktuellen Marktumfeld die Drittverwendungsfähigkeit der Immobilie für potenzielle Nachnutzer wieder ein bedeutendes Investitionskriterium dar“, so Linsin weiter.

Kai F. Oulds, bei CBRE zuständig für Logistikinvestments in Deutschland, ergänzt: „Wir erwarten, dass die Investoren dank der nachhaltig positiven Konjunkturaussichten hierzulande zunehmend wieder bereit sind, sich mit Investmentprodukten zu beschäftigen, die hinsichtlich ihrer Risikocharakteristika im Bereich Core plus und Value-added anzusiedeln sind. Aktuell ist bei Investoren der Trend zu einer Verschiebung der Investmentkriterien in Bezug auf Lage und Laufzeit zu erkennen, nicht jedoch bei den Investmentvolumina. Demnach sind zurzeit Lager- und Logistikimmobilieninvestments in 1A-Lagen und 1B-Lagen mit Mietvertragslaufzeiten von drei bis fünf Jahren bei Bestandsobjekten und sieben bis zehn Jahren bei Neubauprojekten von Investorenseite gefragt. Allerdings sind gerade bei kleinvolumigen Einzelinvestments von 10 Millionen Euro attraktive Anlagen zu finden, welche den traditionellen Kriterien von Investoren entsprechen.“


Weitere Informationen zu CB Richard Ellis:
CB Richard Ellis Group, Inc. (NYSE:CBG), das Fortune 500- und S&P 500-Unternehmen mit Hauptsitz in Los Angeles, Kalifornien, ist das – in Bezug auf den Umsatz im Geschäftsjahr 2010 – weltweit größte Dienstleistungsunternehmen auf dem gewerblichen Immobiliensektor. Mit ca. 31.000 Mitarbeitern in mehr als 300 Büros weltweit (exklusive Beteiligungsgesellschaften und Verbundunternehmen) ist CB Richard Ellis Immobiliendienstleister für Eigentümer, Investoren und Nutzer von gewerblichen Immobilien. Die Dienstleistungsschwerpunkte umfassen die Bereiche Capital Markets, Vermietung, Valuation, Corporate Services, Research, Retail, Investment Management, Property- und Project-Management sowie Building Consultancy. Seit 1973 ist CBRE Deutschland mit seiner Zentrale in Frankfurt am Main vertreten, weitere Niederlassungen befinden sich in Berlin, Düsseldorf, Köln, Hamburg und München. www.cbre.de.


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Kai F. Oulds
Investment Advisory Services
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Logistikmarkt Deutschland, Frühjahr 2011