09
November
2010
|
00:00
Europe/Amsterdam

Weltweit steigendes Interesse der Investoren an Industrieimmobilien; auch Mietpreise erholen sich

- London zweitteuerster Markt der Welt

Weltweit erholen sich die Märkte für Industrieimmobilien, wenn auch unterschiedlich schnell. Asien führt dabei die weltweite Erholung an. Dies ist das Ergebnis des aktuell vorgesellten Global Industrial MarketView des Immobilienberatungsunternehmens CB Richard Ellis (CBRE). In allen Regionen weltweit wurde dabei ein erhöhtes Investitionsvolumen für die ersten sechs Monate des Jahres 2010 festgestellt. Dabei stiegen besonders die Umsätze in der Region EMEA um 90 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. Auch für 2011 wird mit einer ähnlichen Entwicklung gerechnet.

Die erste globale Analyse von CB Richard Ellis, die sowohl die Nutzer- als auch die Investorenperspektive im Industrie- und Logistikimmobiliensektor betrachtet, zeigt, dass Tokio vor London und dem brasilianischen Sao Paulo der teuerste Standort für Immobilien dieser Nutzungsart weltweit ist.


Mietpreise

Jan Linsin, Head of Research bei CBRE in Deutschland: „Sobald die Erholung der Märkte sich in der Region EMEA noch weiter verstärkt, wird sich die Nachfrage nach erstklassigen Industrie- und Logistikimmobilien erhöhen. Für alle Immobilien dieser Nutzungsart rechnen wir bei den Mietpreisen im Jahr 2010 mit einem Rückgang von 2,2 Prozent, der sich 2011 auf 0,6 Prozent verringern wird. Vor dem Hintergrund der steigenden Nachfrage nach Premiumflächen, gehen wir für 2012 mit einem Anstieg der Mietpreise von bis zu zwei Prozent aus."

„Der Rückgang der Nachfrage nach Industrie- und Logistikflächen in den Jahren 2008 und 2009 führte zu einem Rückgang des Global Rent Index um 10 Prozent und hat uns auf das Niveau der Jahre 2003 bis 2005 zurückgeworfen", kommentiert Raymond Torto, Chef-Ökonom von CB Richard Ellis weltweit. „Dabei haben die USA und EMEA die stärksten Rückgänge verzeichnet. Hier gaben die Mietpreise um 14 bzw. 12 Prozent nach, während die Regionen Asien und Pazifik jeweils nur ein Minus von fünf Prozent verzeichneten."

Der Rückgang bei den Mietpreisen hat sich in den Regionen EMEA, Americas und Pacific im zweiten Quartal 2010 verlangsamt. In Asien steigen die Mietpreise für Industrie- und Logistikimmobilien bereits wieder an. Hier konnte ein Anstieg von mehr als sechs Prozent seit Ende 2009 verzeichnet werden.

Torto: „Vor dem Hintergrund der steigenden Nachfrage und der weiter steigenden Produktion in den Schwellenländern gehen wir davon aus, dass sich die Mietpreise für erstklassige Industrie- und Logistikimmobilien stabilisieren und zum Jahresende wieder steigen werden."

Der Global Industrial MarketView geht von einem moderaten Mietpreiswachstum von 0,8 Prozent im vierten Quartal 2010 aus. CBRE erwartet, dass aufgrund nicht weiter sinkender Mieten in den USA und EMEA, 2011 weltweit ein Wachstum von 1,5 Prozent erreicht werden kann. Dabei wird der Rückgang des Flächenangebots in erstklassigen Lagen dazu führen, dass – einhergehend mit weltweit steigenden Konsumausgaben – die Mietpreise in diesem Marktsegment im Jahr 2012 um 2,9 Prozent steigen werden.


Märkte

Die Analyse von CB Richard Ellis untersucht die weltweit führenden 55 Märkte für Industrie- und Logistikimmobilien. Dabei ist – wie bereits erwähnt – Tokio mit einem durchschnittlichen Mietpreis von US-$ 22 pro Quadratfuß vor London, Sao Paulo und Singapur der teuerste Markt der Welt.

Fünf der zehn teuersten Märkte liegen in der Region Asia Pacific, vier in der Region EMEA, Sao Paulo ist der einzige Standort in der Region Americas. Los Angeles ist mit 6,81 US-$ pro Quadratfuß der teuerste Markt in den USA und rangiert auf Platz 18 weltweit.

„Insgesamt erkennen wir eine Zweiteilung des Markes, da die Wachstumsraten in den Schwellenländern deutlich höher ausfallen als in den entwickelten Volkswirtschaften", so Jan Linsin. „Aufgrund der Größe des Konsumentenmarktes erwarten wir für Länder wie Indien und Brasilien ein Rekordwirtschaftswachstum im Jahr 2011, das etwa doppelt so hoch ausfallen wird wie in den entwickelten Volkswirtschaften. Daraus ergibt sich auch die steigende Bedeutung dieser Länder in Bezug auf die Industrie- und Logistikimmobilienmärkte."

Linsin weiter: „Der starke Handel zwischen Ländern wie Indien, Brasilien und China hat den Markt für Industrie- und Logistikimmobilien in diesen Ländern gestärkt, und vor einem Abschwung, wie er in der Region EMEA und in den USA verzeichnet wurde, geschützt."

Zusätzliche Faktoren, die die Logistikmärkte und damit die Nachfrage nach Industrie- und Logistikimmobilien beeinflussen, könnten das Konsumklima, steigende Sparraten, strengere Kreditvergaberichtlinien und das Ende spekulativer Projektentwicklungen sein. Während die Nachfrage nach Flächen in einigen Regionen in EMEA und den USA schwach bleiben wird, werden eine wachsende Nachfrage nach Flächen und ein limitiertes Angebot in den Regionen Asien, Pacific, Latein America und in Kanada zu steigenden Mietpreisen führen.


Investment

Der CBRE Global Industrial MarketView kommt zudem zu dem Ergebnis, dass sich die Erwartung steigender Mietpreise und einer wachsenden Nachfrage nach speziellen Industrie- und Logistikimmobilien sowohl in den Kapitalwerten als auch bei den Renditen widerspiegelt.

„Das Investoreninteresse hat sich in den ersten sechs Monaten 2010 weltweit erkennbar verbessert. Mit einem Investitionsvolumen von 16 Milliarden US-$ haben sich die Investitionen in diesem Immobiliensektor im Vergleich zum entsprechenden Vorjahreszeitraum um 49 Prozent erhöht", so Fabian Klein, Head of Investment bei CB Richard Ellis in Deutschland. „Dabei zeigt sich, dass die Kapitalmärkte in einigen Regionen der Welt der wirtschaftlichen Entwicklung vorgreifen. Dabei war das Investoreninteresse in der Region EMEA besonders groß. Hier stiegen die Umsätze um 90 Prozent, während diese in den USA um 40 Prozent zugelegt haben. Diese Entwicklung spiegelt sich auch in der Steigerung des CBRE Global Industrial Yield Index um 37 Basispunkte wider.”

Während generell die Unsicherheiten auf den globalen Finanzmärkten einen bedeutenden Einfluss auf die Bodenwerte hatten, haben sich die Werte für erstklassig gelegene Industrie- und Logistikimmobilien in den Schwellenländern im Zeitraum 1. Hj. 2009 und 1. Hj. 2010 nach Berechnungen von CB Richard Ellis zwischen zwei und 29 Prozent erhöht. In Lateinamerika stiegen die Werte in Panama City aufgrund der Verbreiterung des Panamakanals teilweise um bis zu 60 Prozent.

„Das Fehlen von geeigneten Entwicklungsflächen könnte in einigen entwickelten Volkswirtschaften zukünftig zum Problem werden. Ein moderner Logistikanbieter hat spezielle Anforderungen an einen Standort. Wir sehen mehr und mehr eine Diskrepanz zwischen modernen Standorten und älteren, die eine hohe Leerstandsrate aufweisen und außer günstiger Mietpreise den Anforderungen moderner Logistiker nicht erfüllen", so Linsin abschließend.


Weitere Informationen zu CB Richard Ellis:
CB Richard Ellis Group, Inc. (NYSE:CBG), das Fortune 500- und S&P 500-Unternehmen mit Hauptsitz in Los Angeles, Kalifornien, ist das – in Bezug auf den Umsatz im Geschäftsjahr 2009 – weltweit größte Dienstleistungsunternehmen auf dem gewerblichen Immobiliensektor. Mit ca. 29.000 Mitarbeitern in mehr als 300 Büros weltweit (exklusive Beteiligungsgesellschaften und Verbundunternehmen) ist CB Richard Ellis Immobiliendienstleister für Eigentümer, Investoren und Nutzer von gewerblichen Immobilien. Die Dienstleistungsschwerpunkte umfassen die Bereiche Capital Markets, Vermietung, Valuation, Corporate Services, Research, Retail, Investment Management, Property- und Project-Management sowie Building Consultancy. Seit 1973 ist CBRE Deutschland mit seiner Zentrale in Frankfurt am Main vertreten, weitere Niederlassungen befinden sich in Berlin, Düsseldorf, Köln, Hamburg und München. www.cbre.de.


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Head of Investment Germany
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C: +49 (0) 151 – 15 15 05 55
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