Frankfurt,
22
April
2016
|
11:04
Europe/Amsterdam

Ungebremste Dynamik am Investmentmarkt für Pflegeimmobilien

  • Transaktionsvolumen im ersten Quartal 2016 auf Rekordkurs

  • Bereits mehr als die Hälfte des gesamten Transaktionsumsatzes 2015 umgesetzt

  • Steigendes Investoreninteresse drückt Spitzenrendite auf aktuell sechs Prozent

  • Transaktionsvolumen von einer Milliarde Euro am Jahresende 2016 möglich

 

Alternative Investments gewinnen bei der Immobilienanlage an Bedeutung. Was sich schon in dem CBRE Investor Intentions Survey 2016 sowohl auf europäischer als auch auf globaler Ebene abzeichnete, wird nun durch eine aktuelle Analyse des Immobilienberatungsunternehmens CBRE bestätigt. In den ersten drei Monaten des laufenden Jahres stieg das Transaktionsvolumen am Investmentmarkt für Pflegeheime in Deutschland auf 465 Millionen Euro und erreichte damit bereits mehr als die Hälfte des Transaktionsumsatzes des Gesamtjahres 2015. Im Vergleich zum Vorjahresquartal hat sich das Transaktionsvolumen damit um mehr als das Siebenfache erhöht.

Dirk Richolt, Head of Real Estate Finance
Das hohe Transaktionsvolumen ist Ausdruck eines sehr großen Interesses an deutschen Pflegeimmobilien, das jedoch von dem knappen Angebot nicht vollständig befriedigt werden kann.
Dirk Richolt, Head of Real Estate Finance

Großes Interesse bei europäischen Investoren

Mit knapp 33 Prozent stellten Asset Manager die größte Investorengruppe dar, gefolgt von institutionellen Investoren wie Versicherungen mit über 32 Prozent. Offene Immobilienfonds / Spezialfonds waren mit 19 Prozent die drittgrößte Investorengruppe. Im ersten Quartal 2016 kam das Investitionskapital zu rund der Hälfte aus Deutschland. Investoren aus dem europäischen Ausland legten rund 225 Millionen Euro in deutsche Pflegeimmobilien an und trugen so zu über 48 Prozent des gesamten Transaktionsvolumens auf dem Investmentmarkt für Pflegeimmobilien bei. Besonders aktiv zeigten sich Akteure aus Belgien, die rund 165 Millionen Euro investierten und somit für 35 Prozent des gesamten Investmentvolumen verantwortlich waren. Im Vergleich zum Vorjahr konnten damit ausländische Investoren ihr allokiertes Kapital in deutsche Pflegeheime nochmals um fast sieben Prozentpunkte steigern.

Dr. Jan Linsin, Head of Research
Wir beobachten gerade bei europäischen Investoren ein großes Interesse an deutschen Sozial- und Gesundheitsimmobilien. Dies gilt vor allem für Investoren, in deren Heimatmärkten diese Anlageform bereits zu einer etablierten Assetklasse im Milliardenbereich gehört.
Dr. Jan Linsin, Head of Research

„In Deutschland gibt es Potential und einen gewissen Nachholbedarf am Markt für Pflegeimmobilien. Die Ausweitung der staatlichen Richtlinien und der erforderliche Umbau bestehender Einrichtungen werden die öffentlichen und frei-gemeinnützigen Träger an die Grenze Ihrer finanziellen Leistungsfähigkeit bringen“, sagt Richolt. „Entsprechend rückt dieses Immobiliensegment verstärkt in den Fokus der Privatwirtschaft, die in der Lage ist die entstehenden Lücken zu füllen. Aufgrund der deutlich gestiegenen Kapitalwerte pro Quadratmeter am Wohnungsmarkt lohnt sich der Neubau von Pflegeeinrichtung oftmals nur dort, wo die Wohnmieten unter acht Euro pro Quadratmeter liegen. In anderen Lagen konzentrieren sich Investoren auf gut positionierte Bestandsimmobilien“, erklärt Richolt.

Investmenttransaktionsvolumen - Pflegeimmobilien (inkl. Seniorenresidenzen)

 

Quelle: CBRE Research, Q1 2016

Renditevorsprung von Pflegeimmobilien bleibt bestehen
Aufgrund der hohen Nachfrage nach Anlagemöglichkeiten, insbesondere in Core-Produkte, werden alternative Immobilienanlagen immer interessanter für Investoren. Pflegeimmobilien sind dabei besonders attraktiv, da sie nicht nur im Vergleich zu traditionellen Assetklassen, sondern auch im Vergleich zu anderen alternativen Immobilienanlagen eine hohe Rendite ermöglichen. „Das gestiegene Interesse bei dem gleichzeitig knappen Angebot an erstklassigen Pflegeeinrichtungen bedeutet, dass es auch bei Pflegeimmobilien einen leichten Renditerückgang zu verzeichnen gibt. Der Renditevorsprung gegenüber den traditionellen Immobilien-Assetklassen bleibt jedoch bestehen“, erklärt Linsin. Im Vergleich zum Jahresende 2015 sank die Spitzenrendite im ersten Quartal 2016 um 25 Basispunkte auf rund sechs Prozent. Damit liegt die Spitzenrendite von Pflegeimmobilien noch immer 100 Basispunkte über der von Hotelobjekten und 150 Basispunkte über jener von Studentenwohnheimen. Die Spitzenrenditen von Büroimmobilien liegen bei knapp über vier Prozent. „Zunehmend beobachten wir bei Pflegeimmobilien auch Transaktionen und Gebote bei laufenden Verkaufsmandaten unterhalb der Sechs-Prozent-Marke, wobei der Einzelverkauf im Rahmen von sogenannten Aufteilergeschäften hier nicht berücksichtig wird“, ergänzt Linsin.

„Ein zusätzliches Argument für Investoren ist, dass es sich bei Pflegeimmobilien um einen konjunkturunabhängigen Wachstumsmarkt handelt“, sagt Richolt. „Da dies zunehmend von Investoren erkannt wird, steigt das Interesse an Pflegeimmobilien, obwohl sie hochspezialisierte Nischenprodukte darstellen. Für das Gesamtjahr 2016 gehen wir von einem weiterhin sehr dynamischen Markt für Pflegeimmobilien aus. Aufgrund bereits geplanter Portfoliotransaktionen ist es möglich, dass das Transaktionsvolumen des Gesamtjahres 2016 die Grenze von einer Milliarde Euro erreichen wird“, so Richolt.

Ansprechpartner:
Dirk Richolt
CBRE GmbH
Head of Real Estae Finance

+49 69 17 00 77 628
dirk.richolt@cbre.com

Dr. Jan Linsin
Head of Research Germany
CBRE GmbH
+49 69 17 00 77 663

jan.linsin@cbre.com

 

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Weitere Informationen zu CBRE
CBRE Group, Inc. (NYSE:CBG), das Fortune 500- und S&P 500-Unternehmen mit Hauptsitz in Los Angeles, Kalifornien, ist das - in Bezug auf den Umsatz im Geschäftsjahr 2015 - weltweit größte Dienstleistungsunternehmen auf dem gewerblichen Immobiliensektor. Mit über 70.000 Mitarbeitern in über 400 Büros weltweit (exklusive Beteiligungsgesellschaften und Verbundunternehmen) ist CBRE Immobiliendienstleister für Eigentümer, Investoren und Nutzer von gewerblichen Immobilien. Die Dienstleistungsschwerpunkte umfassen die Bereiche Capital Markets, Vermietung, Valuation, Corporate Services, Research, Retail, Investment Management, Property- und Project-Management sowie Building Consultancy. Seit 1973 ist CBRE Deutschland mit seiner Zentrale in Frankfurt am Main vertreten, weitere Niederlassungen befinden sich in Berlin, Düsseldorf, Essen, Köln, Hamburg, München, Nürnberg und Stuttgart. www.cbre.de