Frankfurt,
03
Juli
2015
|
10:26
Europe/Amsterdam

Rekordkurs am Wohninvestmentmarkt hält unvermindert an

  • Transaktionsvolumen im ersten Halbjahr 2015 bei 16,9 Milliarden Euro
  • Hohe Nachfrage über das gesamte Anlagespektrum aufgrund gestiegener Risikobereitschaft
  • Investitionsgeschehen weiter durch Großfusionen geprägt
  • Heimische Investoren dominieren weiterhin den Wohnungsmarkt
  • Börsennotierte Wohnungsgesellschaften bauen ihre Bestände weiter aus und bereinigen ihre Portfolios
  • Gut gefüllte Investmentpipeline in der zweiten Jahreshälfte - ein Rekordergebnis von bis zu 25 Milliarden Euro zum Jahresende 2015 erwartet

 

Der Handel mit deutschen Wohnimmobilien bleibt weiter sehr dynamisch. Nach Analyse des Immobilienberatungsunternehmens CBRE wurde zur Jahresmitte 2015 ein Transaktionsvolumen von über 16,9 Milliarden Euro mit Wohnpaketen und Wohnanlagen ab einer Größenordnung von mindestens 50 Wohneinheiten registriert. Im Vergleich zum Vorjahreszeitraum wurden damit knapp 9,4 Milliarden Euro oder 125 Prozent mehr investiert.

Im Wesentlichen bestimmten Unternehmensübernahmen das Transaktionsgeschehen in der ersten Jahreshälfte. Nachdem die Deutsche Annington bereits im ersten Quartal durch die Fusion mit der GAGFAH um über 144.000 Wohneinheiten gewachsen ist, konnten weitere rund 20.000 Wohnungen der Süddeutsche Wohnen (SüDeWo) im zweiten Quartal akquiriert werden.

Weitere Großtransaktionen im zweiten Quartal waren die Übernahme der Westgrund durch Adler Real Estate und die vollständige Übernahme der über 5.000 Wohnungen der Münchener Heimag durch die städtische Münchener Wohnungsbautochter GEWOFAG. Aber auch ohne Berücksichtigung der Großfusionen und dem Verkauf von Unternehmensbeteiligungen wurde im zweiten Quartal ein Transaktionsvolumen von rund 2,9 Milliarden Euro registriert.

Konstantin Lüttger, Head of Residential Investment
Im Vergleich zum bereits sehr guten Jahresauftakt ist dies eine Steigerung um 13,6 Prozent und verdeutlicht die hohe Attraktivität deutscher Wohnimmobilien, welche ungebrochen zu der beliebtesten Assetklasse am Immobilieninvestmentmarkt zählen. Dabei lässt sich eine große Investitionsdynamik über das gesamte Anlagespektrum im Hinblick auf die zugrunde liegenden Rendite-Risiko-Profile feststellen. Es zeigt sich aber auch deutlich, dass gerade die großen Wohnungsbestandhalter hierzulande weiter auf Expansionskurs sind und jede sich bietende Gelegenheit intensiv prüfen, ihr Portfolio weiter auszubauen und zu optimieren.
Konstantin Lüttger, Head of Residential Investment

Insgesamt konnten in den ersten sechs Monaten des laufenden Jahres 125 Portfoliotransaktionen (plus 18 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum) registriert werden, bei denen knapp 266.000 Wohneinheiten (plus 97 Prozent) und mehr als 16,5 Millionen Quadratmeter Wohnfläche den Eigentümer wechselten. Der dabei erzielte Verkaufspreis pro Wohneinheit lag im Durchschnitt bei rund 63.600 Euro, 14 Prozent höher als noch vor zwölf Monaten. Auch der Kaufpreis pro Quadratmeter erhöhte sich im Vergleich zum Vorjahr um zehn Prozent auf über 1.000 Euro.

Heimische Investoren dominieren weiterhin den Wohnungsmarkt
Die Deutsche Annington, das zweitgrößte börsennotierte Immobilienunternehmen in Kontinentaleuropa, konnte im zweiten Quartal durch den Kauf der SüDeWo von der Patrizia für 1,9 Milliarden Euro wiederholt für die größte Transaktion des Quartals sorgen. Jedoch wurden daneben 17 weitere großvolumige Portfoliotransaktionen mit jeweils 100 Millionen Euro und mehr registriert, darunter drei Projektentwicklungen in Nordrhein-Westfalen und Hessen, die über Spezialfonds an institutionelle Investoren gingen. Das Gros der Investoren, gemessen am Transaktionsvolumen, stammt dabei zu über 88 Prozent aus dem Inland.

Börsennotierte Wohnungsgesellschaften erhöhen Bestand
Vor allem der Kauf sehr großer Wohnpakete von börsennotierten Wohnungsunternehmen beziehungsweise REITs bestimmten den Investmentmarkt. In den ersten sechs Monaten 2015 wurden bei 18 Großtransaktionen mit 1.000 und mehr Wohneinheiten – darunter das Gutberg-Portfolio mit 8.500 Wohneinheiten durch Grand City Properties – insgesamt über 242.000 Wohneinheiten im Wert von 14,2 Milliarden Euro veräußert. Neben den Übernahmen zählten hierzu auch der Erwerb des Carlos-Portfolio für 375 Millionen Euro von der Deutsche Wohnen durch die israelische ADO Group oder die großvolumige Übernahme eines von der Obligo Investment Management verwalteten Wohnimmobilienfonds mit rund 13.500 Wohneinheiten durch die börsennotierte Patrizia Immobilien. Dementsprechend dominierten auf Käuferseite die gelisteten Wohnungsunternehmen gefolgt von Offenen Immobilien-/Spezialfonds und Immobiliengesellschaften sowie der öffentlichen Hand in Form kommunaler Bestandshalter, die ihre Immobilienportfolios ebenfalls sehr aktiv weiter ausbauen.

Marktkonsolidierung durch weitere Unternehmensübernahmen
„Nach den bisher abgeschlossenen Übernahmen erwarten wir eine anhaltende Marktkonsolidierung von börsennotierten Bestandshaltern durch weitere Übernahmen von Wohnungsgesellschaften hin zu wenigen, aber großen Playern“ erwartet Lüttger. „Dies erfordert bei den verbleibenden Wohnungsgesellschaften zunehmend mehr Kreativität und Flexibilität, um Wohnungsportfolios zu erwerben“, ergänzt Michael Schlatterer, Team Leader Residential Valuation bei CBRE in Deutschland. Darüber hinaus wird sich im Zuge dessen der Trend hin zur Portfoliobereinigung auf Basis einer räumlichen Fokussierung auf wenige Kernmärkte weiter verstärken.

Investmentpipeline lässt Rekordergebnis im weiteren Jahresverlauf 2015 erwarten
Aufgrund guter Fundamentaldaten und einem historisch günstigen Kapitalmarktumfeld ist von einer anhaltend dynamischen Fortsetzung des Transaktionsgeschehens mit deutschen Wohnungsbeständen zu rechnen.

„Die Investmentpipeline für die zweite Jahreshälfte 2015 ist gut gefüllt und es zeichnen sich bereits weitere Großtransaktionen ab. Insofern rechnen wir für das Gesamtjahr 2015 beim Handel mit Wohnpaketen mit einem Transaktionsvolumen von bis zu 25 Milliarden Euro und damit deutlich über dem bisherigen historischen Rekordergebnis im Jahre 2005“, prognostiziert Jan Linsin, Head of Research bei CBRE in Deutschland.

Ansprechpartner:
Konstantin Lüttger
CBRE GmbH
Head of Residential Investment Germany
+49 69 17 00 77 29
konstantin.luettger@cbre.com

Michael Schlatterer
CBRE GmbH
Team Leader Residential Valuation
+49 30 726 154 156
michael.schlatterer@cbre.com

Dr. Jan Linsin
Head of Research Germany
CBRE GmbH
+49 69 17 00 77 663
jan.linsin@cbre.com

 

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Weitere Informationen zu CBRE
CBRE Group, Inc. (NYSE:CBG), das Fortune 500- und S&P 500-Unternehmen mit Hauptsitz in Los Angeles, Kalifornien, ist das - in Bezug auf den Umsatz im Geschäftsjahr 2014 - weltweit größte Dienstleistungsunternehmen auf dem gewerblichen Immobiliensektor. Mit über 52.000 Mitarbeitern in über 370 Büros weltweit (exklusive Beteiligungsgesellschaften und Verbundunternehmen) ist CBRE Immobiliendienstleister für Eigentümer, Investoren und Nutzer von gewerblichen Immobilien. Die Dienstleistungsschwerpunkte umfassen die Bereiche Capital Markets, Vermietung, Valuation, Corporate Services, Research, Retail, Investment Management, Property- und Project-Management sowie Building Consultancy. Seit 1973 ist CBRE Deutschland mit seiner Zentrale in Frankfurt am Main vertreten, weitere Niederlassungen befinden sich in Berlin, Düsseldorf, Köln, Hamburg, München, Nürnberg und Stuttgart. www.cbre.de