Frankfurt,
19
Juli
2021
|
11:39
Europe/Amsterdam

Rekordflächenumsatz am Industrie- und Logistikimmobilienmarkt Deutschland im ersten Halbjahr 2021

  • Flächenumsatz stieg um 9,1 Prozent auf 3,5 Millionen Quadratmeter

  • Onlinehandel steigerte Flächenumsatz um 44 Prozent auf 738.000 Quadratmeter

  • Top-5-Städteregionen mit 15 Prozent Wachstum

Mit einem Flächenumsatz von 3,5 Millionen Quadratmetern verzeichnete der deutsche Industrie- und Logistikimmobilienmarkt das aktivste erste Halbjahr seiner Geschichte. Er lag 9,1 Prozent über dem Ergebnis des Vorjahreszeitraums und befand sich 15 Prozent über dem Durchschnitt der vergangenen fünf ersten Halbjahre. Während der Markt keinen einzigen Abschluss oberhalb der 100.000-Quadratmeter-Marke verzeichnete, stieg der Flächenumsatz im Segment von bis unter 10.000 Quadratmeter um 52,7 Prozent auf 1.126 Millionen Quadratmeter – das entspricht fast einem Drittel des gesamten Marktgeschehens. Dies ist das Ergebnis einer aktuellen Analyse des globalen Immobiliendienstleisters CBRE.

Rainer Koepke, Head of Industrial & Logistics Germany
Der deutsche Industrie- und Logistikimmobilienmarkt erlebte ein dynamisches erstes Halbjahr. Der stark steigende Umsatz im Bereich bis 10.000 Quadratmeter pro Einzelabschluss zeigt, dass sich der Markt von einer temporären Vorsicht im ersten Halbjahr 2020 in der Breite nun wieder erholt hat – dank sich verbessernder Zuversicht angesichts des globalen Konjunkturaufschwunges. Das zeigt sich auch bei den Mieten.
Rainer Koepke, Head of Industrial & Logistics Germany

Während die durchschnittliche Spitzenmiete für Logistikflächen in den Top-5-Märkten Ende des ersten Halbjahres verglichen mit dem Vorjahreszeitraum um 2,9 Prozent auf 6,47 Euro pro Quadratmeter anstieg, liegt die Durchschnittsmiete in den Top-5-Märkten bei 5,66 Euro pro Quadratmeter. Im Vorjahresvergleich legte sie zwar kaum zu, in den vergangenen fünf Jahren stieg sie aber durchschnittlich jeweils um 2,5 Prozent.

Rückläufig waren hingegen sowohl der Flächenumsatz von Neubauten als auch der Anteil von Eigennutzern. So ging der Flächenumsatz von Eigennutzern um zwölf Prozent auf 1,06 Millionen Quadratmeter zurück, was einem Marktanteil von 30 Prozent entspricht. Der Flächenumsatz von Neubauten ging um sechs Prozent auf 2,17 Millionen Quadratmeter zurück – also auf einen Marktanteil von 61 Prozent. „Beide Entwicklungen stellen keine Trendentwicklung dar, sondern entsprechen vielmehr normalen Marktschwankungen. Einige wenige Großdeals in die eine oder andere Richtung können einen entsprechenden Unterschied ausmachen“, erklärt Koepke.

Entwicklung in den Teilmärkten

Die Top-5-Märkte verzeichneten mit einem Plus von 15 Prozent auf 1.125.000 Quadratmeter einen stärkeren prozentualen Anstieg als die Logistikmärkte im restlichen Deutschland, die um sieben Prozent auf 2,28 Millionen Quadratmeter zulegten. Unter den fünf Top-Märkten fiel der Anstieg mit einem Plus von 115 Prozent in Berlin am stärksten aus. Mit 335.000 Quadratmeter leicht über dem Ergebnis der Hauptstadt lag jedoch die Region Frankfurt/Rhein-Main. Einen sehr starken Anstieg verzeichnete zudem die Region Bremen – hier wurden im ersten Halbjahr fast 270.000 Quadratmeter umgesetzt, was einem Anstieg um 358 Prozent entspricht. Mehr als die Hälfte ist auf zwei Großdeals zurückzuführen, die zu den deutschlandweit fünf größten Abschlüssen im ersten Halbjahr zählen. Mit einem Anstieg um 308 Prozent auf 162.000 Quadratmeter verzeichnete auch Köln einen großen Flächenumsatz im ersten Halbjahr.

Nutzergruppen

Mit einem Plus von 36,8 Prozent auf 1,5 Millionen Quadratmeter war die Handelsbranche der größte Nachfrager von Logistikflächen. Davon entfielen knapp 50 Prozent (738.000 Quadratmeter) auf Onlinehändler. „Bei Onlinehändlern sehen wir eine gewisse Verschiebung der Nachfrage – weg von den großen Fullfilment-Centern auf der grünen Wiese hin zu stadtnäheren Umschlagzentren für die letzte Meile. Gerade Onlinelebensmittelhändler expandieren aktuell sehr stark. Ihre eher kleinflächige Nachfrage entfällt je nach Konzept aber nicht zwingend auf Logistikflächen, sondern auch auf ehemalige Einzelhandelsflächen“, erläutert Koepke. Um 37,4 Prozent auf 555.000 Quadratmeter rückläufig war der Flächenumsatz von Unternehmen aus der Produktion. Hier fehlen die Großdeals von Krauss Maffei Technologies in Parsdorf bei München sowie Laatzen bei Hannover aus dem ersten Halbjahr 2020 mit zusammen 200.000 Quadratmetern. Mit einem Plus von 3,6 Prozent blieb hingegen der Flächenumsatz von Logistikern annähernd stabil – im ersten Halbjahr 2021 setzte diese Branche 1.115.000 Quadratmeter um.

Prognose für das Gesamtjahr

„Für das Gesamtjahr ist auf dem Industrie- und Logistikimmobilienmarkt Deutschland ein Flächenumsatz von gut sieben Millionen Quadratmetern zu erwarten“, sagt Koepke. „Damit ist ein neues Rekordvolumen denkbar – jedenfalls dürfte sich das Ergebnis auf dem Niveau der letzten drei Jahre von rund sieben Millionen Quadratmetern einpendeln.“

„Die Umstellung der Automobilindustrie auf Elektromobilität wird eine Vielzahl neuer Flächen erfordern – vor allem Batteriewerke sind ein großes Thema. Auch die unterbrochenen Lieferketten und die Ansiedlung von Produktion (Near-Shoring) wird künftig zu weiterer Nachfrage führen. Zudem dominiert der E-Commerce in allen Varianten das Geschehen. Die lebhafte Nachfrage wird daher nur gebremst durch die geringe Flächenverfügbarkeit besonders im Westen und Süden. Daher dürften sich die Nutzer neu orientieren in Gebiete mit noch ausreichendem Angebot im Norden und Osten Deutschlands“, erwartet Koepke.

Ansprechpartner:

Rainer Koepke
CBRE GmbH
Head of Industrial & Logistics Germany
+49 69 17 00 77 671

rainer.koepke@cbre.com

Armin Herrenschneider
CBRE GmbH
Co-Head of Industrial & Logistics Germany
+49 69 17 00 77 43

armin.herrenschneider@cbre.com

Dr. Jan Linsin
CBRE GmbH
Head of Research Germany
+49 69 17 00 77 404

jan.linsin@cbre.com

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Weitere Informationen zu CBRE:

CBRE Group, Inc. (NYSE:CBRE), ein Fortune 500- und S&P 500-Unternehmen mit Hauptsitz in Dallas, ist das weltweit größte Immobiliendienstleistungs- und Investment-Unternehmen – in Bezug auf den Umsatz im Geschäftsjahr 2020. Mit mehr als 100.000 Mitarbeitern in über 100 Ländern bietet das Unternehmen ihren vielfältigen Kunden integrierte Dienstleistungen über den gesamten Immobilien-Lebenszyklus: von der strategischen und technisch-wirtschaftlichen Beratung wie u. a. beim An- und Verkauf oder der An- und Vermietung, über die Entwicklung, Verwaltung und Bewertung von Immobilien bis hin zum Transaktions-, Projekt-, Facility- sowie Investment-Management.

Seit 1973 ist CBRE Deutschland mit seiner Zentrale in Frankfurt am Main vertreten, weitere Niederlassungen befinden sich in Berlin, Düsseldorf, Essen, Hamburg, Köln, München und Stuttgart. www.cbre.de