Frankfurt,
07
Januar
2020
|
11:53
Europe/Amsterdam

Logistikimmobilieninvestmentmarkt 2019 mit äußerst dynamischer Jahresendralley

 

  • Transaktionsvolumen 2019 mit 6,9 Milliarden Euro leicht über Vorjahresniveau

  • Jahresendralley mit 2,7 Milliarden Euro alleine im vierten Quartal

  • Rückgang der Spitzenrendite im Vorjahresvergleich um 0,40 Prozentpunkte auf 3,60 Prozent

  • Erhöhte Bereitschaft zu Sale-and-Lease-Back-Transaktionen bei deutschen Unternehmen

2019 erreichte der Logistikimmobilieninvestmentmarkt Deutschland ein Transaktionsvolumen von 6,9 Milliarden Euro. Damit war eine leichte Steigerung von einem Prozent zum Vorjahr zu verzeichnen. Die Investmentaktivitäten fokussierten sich vor allem auf das Schlussquartal. So wurde im vierten Quartal 2019 ein Transaktionsvolumen von 2,7 Milliarden Euro oder 39 Prozent des Gesamtumsatzes erreicht. Portfolio- und Einzeltransaktionen teilten das Investmentgeschehen über das Jahr hinweg dabei gleich auf – verglichen mit dem Vorjahr sank der Anteil des Portfoliovolumens jedoch um elf Prozentpunkte. Dies ist darauf zurückzuführen, dass eine niedrigere Anzahl an Portfoliotransaktionen verzeichnet wurde (minus zehn Prozent) und eine Größenverschiebung des Transaktionsvolumens bei Einzelassets bei relativ gleichbleibender Anzahl (plus drei Prozent) 2019 stattgefunden hat. Dies ist das Ergebnis einer aktuellen Analyse des globalen Immobiliendienstleisters CBRE.

Kai F. Oulds, Head of Logistics Investment
Abgesehen von dem Ausnahmejahr 2017 konnten wir 2019 am Logistikimmobilienmarkt das höchste Investitionsvolumen der vergangenen Dekade verzeichnen.
Kai F. Oulds, Head of Logistics Investment

Die hohe Aktivität der Investoren ist nicht zuletzt auf das niedrige Zinsniveau und den positiven Renditespread bei Investments in Logistikimmobilien zurückzuführen.

Kai F. Oulds, Head of Logistics Investment
Objekte im Speckgürtel der Metropolregionen sowie kleinere Paketverteilzentren sind bei der Zusammenstellung der Portfolios beliebt. Zudem rücken aufgrund der Produktknappheit bei Investoren vermehrt Objekte in den Fokus die sich außerhalb dieser Metropolregionen und damit außerhalb der für andere Assetklassen interessanten Standorte befinden. Derartige Standorte ergeben für Logistikinvestoren dann Sinn, wenn sie Teil deutschlandweiter oder gar europaweiter Logistiknetzwerke sind und in diesen eine wichtige Rolle einnehmen.
Kai F. Oulds, Head of Logistics Investment
Dr. Jan Linsin, Head of Research Germany
Bisher hatte die konjunkturelle Abkühlung der deutschen Wirtschaft keine negativen Auswirkungen auf das Interesse der Investoren an deutschen Logistikimmobilien. Die Stimmung bei den deutschen Unternehmen hat sich zuletzt wieder etwas gebessert und auch aus dem für den hiesigen Wirtschaftsstandort bedeutenden Automobilsektor kamen jüngst wieder etwas bessere Zahlen, wenngleich die Branche in einem ausgeprägten strukturellen Wandel steckt. Die Binnenkonjunktur sorgt durch einen kräftigen Beschäftigungszuwachs, niedrige Zinsen und eine expansive Finanzpolitik mit entsprechend niedriger Inflation und damit hohen Realeinkommen für einen gewissen Ausgleich, der auch der hiesigen Logistikbranche vor allem aus dem konsum- und baunahen Bereich zu Gute kommt.
Dr. Jan Linsin, Head of Research Germany

Verglichen mit 2018 stieg der Anteil deutscher Akteure am Investmentgeschehen um acht Prozentpunkte auf 44 Prozent.

Kai F. Oulds, Head of Logistics Investment
Internationale Investoren sind dennoch weiterhin äußerst interessiert an deutschen Logistikimmobilien. Die meisten internationalen Gelder flossen 2019 aus dem Vereinigten Königreich in den deutschen Logistikinvestmentmarkt, gefolgt von Singapur und den Vereinigten Staaten. So gingen die fünf größten Portfoliotransaktionen mit einem Gesamtvolumen von knapp 1,8 Milliarden Euro an internationale Investoren außerhalb der Eurozone.
Kai F. Oulds, Head of Logistics Investment

Spitzenrendite weiter unter Druck

Die Nettospitzenrendite lag Ende 2019 bei 3,6 Prozent. Das bedeutet im Vergleich zu 2018 einen Rückgang um etwa 0,4 Prozentpunkte. Im letzten Quartal 2019 betrug der Rückgang der Spitzenrendite 0,1 Prozentpunkte.

Lee-Willem Visavachaiwat, Associate Director Valuation Advisory Services
Zukünftig dürfte ein weiterer Rückgang der Spitzenrendite möglich sein. Durch die zuletzt wieder gestiegene Unsicherheit infolge geopolitischer Risiken suchen Investoren vermehrt sichere Anlagehäfen. Dadurch sollte die Bundesanleihe als Referenzzins weiter nachgeben, nachdem sie sich zum Jahresausklang 2019 deutlich erholen konnte. Entsprechend wird der Druck auf die Immobilienrenditen zunehmen und damit eine weitere Verschiebung der Investorennachfrage hin zu Industrie und Logistik nach sich ziehen. Damit bleibt Deutschland der europaweit teuerste Standort, ist aber aufgrund seiner Größe, der diversifizierten Wirtschaftsstruktur und dem strukturellen Wandel infolge von Digitalisierung, E-Mobilität und weiter moderat wachsendem Onlinehandel immer noch eine begehrte Investmentdestination.
Lee-Willem Visavachaiwat, Associate Director Valuation Advisory Services

Ausblick auf 2020

Kai F. Oulds, Head of Logistics Investment
Auch für 2020 erwarten wir ein starkes Transaktionsvolumen, da nicht nur die Nachfrage weiterhin stark ist, sondern da sich auch eine leichte Entspannung bei der Produktknappheit abzeichnet. Einen wichtigen Schub für die Produktverfügbarkeit stellt die steigende Bereitschaft zu Sale-and-Lease-Back-Transaktionen dar. Grund dafür ist unter anderem die sich wandelnde Mentalität und Struktur des Mittelstandes, der zunehmend bereit ist, sich von seinen bisher eigengenutzten Gewerbeimmobilien zu trennen.
Kai F. Oulds, Head of Logistics Investment

Logistikinvestmentmarkt Deutschland

 

 

 

 

 

 

*Nettoanfangsrendite

Quelle: CBRE Research, Q4 2019.

Investmenttransaktionsvolumen in Deutschland (Logistikimmobilien)

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Quelle: CBRE Research, Q4 2019.

Ansprechpartner:

Kai F. Oulds
CBRE GmbH
Head of Logistic Investment Germany
+49 69 17 00 77 33
kai.oulds@cbre.com

Dr. Jan Linsin
CBRE GmbH
Head of Research Germany
+49 69 17 00 77 404
jan.linsin@cbre.com

Lee-Willem Visavachaiwat
CBRE GmbH
Associate Director Valuation Advisory Services
+49 69 17 00 77 227
lee-willem.visavachaiwat@cbre.com

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Weitere Informationen zu CBRE:

CBRE ist – in Bezug auf den Umsatz im Geschäftsjahr 2018 – der größte globale Immobiliendienstleister. Mit mehr als 90.000 Mitarbeitern in über 480 Büros steht CBRE Investoren und Immobiliennutzern als Partner für alle Immobilienbelange weltweit zur Seite.

CBRE bietet ein breites Spektrum an integrierten Dienstleistungen über den gesamten Lebenszyklus einer Immobilie: von der strategischen und technisch-wirtschaftlichen Beratung wie u. a. beim An- und Verkauf oder der An- und Vermietung, über die Verwaltung und Bewertung von Immobilien bis hin zum Portfolio-, Transaktions-, Projekt- und Facility-Management. CBRE bietet über alle Assetklassen hinweg maßgeschneiderte Beratung aus einer Hand.

Die CBRE Group, Inc. (NYSE:CBRE), ist ein Fortune 500- und S&P 500-Unternehmen mit Hauptsitz in Los Angeles, Kalifornien. Seit 1973 ist CBRE Deutschland mit seiner Zentrale in Frankfurt am Main vertreten, weitere Niederlassungen befinden sich in Berlin, Düsseldorf, Essen, Hamburg, Köln, München und Stuttgart. www.cbre.de