11
August
2011
|
00:00
Europe/Amsterdam

Investitionen in europäische Einzelhandelsimmobilien auf wachsende Volkswirtschaften fokussiert

- Transaktionsvolumen für Einzelhandelsimmobilien in Europa im ersten Halbjahr 2011 bei 20,1 Milliarden Euro
- In Deutschland steigen die Investitionen


Die Umsätze auf dem Transaktionsmarkt für Einzelhandelsimmobilien konzentrierten sich im ersten Halbjahr 2011 auf die stärker wachsenden Volkswirtschaften Europas. Hierzu zählen neben den nordischen Ländern Deutschland, Polen und Russland. Dies geht aus einer aktuellen Untersuchung des Immobilienberatungsunternehmens CB Richard Ellis (CBRE) hervor.

Im ersten Halbjahr 2011 erreichte das Transaktionsvolumen in Europa einen Wert von 20,1 Milliarden Euro, der Anteil der Einzelhandelsimmobilien am gesamten Investmentmarkt lag bei 37 Prozent und damit deutlich über dem langfristigen Durchschnitt von 28 Prozent. Ebenso hat sich die Bandbreite der Investorentypen deutlich ausgeweitet. Neben den auf dieses Segment spezialisierten und börsennotierten Immobilienunternehmen finden sich auch breiter aufgestellte institutionelle Investoren unter den aktiven Marktteilnehmern. Eine besonders starke Nachfrage wurde von nicht auf Einzelhandelsimmobilien spezialisierten institutionellen Investoren aus dem Mittleren Osten und Asien registriert.

Der wachsende Unterschied in der wirtschaftlichen Entwicklung und die anhaltende Krise bei den Staatsfinanzen in einigen Ländern haben das Verhalten der Marktteilnehmer bestimmt. Stärker als in der jüngeren Vergangenheit haben sich die Preise und das Investoreninteresse an den wirtschaftlichen Fundamentaldaten orientiert. Damit konzentriert sich das Interesse der Investoren auf die dynamisch wachsenden Volkswirtschaften wie die nordischen Länder, Polen, Russland und vor allem Deutschland.

In Großbritannien ging die Marktaktivität dagegen zurück. Obwohl hier noch immer der Großteil der Transaktionen stattfand, sank der Anteil Großbritanniens am europäischen Markt auf 36 Prozent zurück und liegt damit deutlich unter dem langfristigen Durchschnitt von 45 Prozent. Ein schwaches Wirtschaftswachstum und ein sinkendes Konsumklima haben zu einer verminderten Aktivität auf dem Investmentmarkt für Einzelhandelsimmobilien in Großbritannien geführt. Das Transaktionsvolumen ist im zweiten Quartal 2011 unter zwei Milliarden Euro gefallen. Es liegt damit bei rund der Hälfte des langfristigen Quartalsdurchschnitts und nur leicht über den Transaktionsvolumina, die während des Höhepunkts der Finanzkrise Ende 2008 registriert wurden.

In Deutschland hingegen stieg das Transaktionsvolumen für Einzelhandelsimmobilien begleitetet von einem starken Wirtschaftswachstum und einer robusten Nachfrage nach entsprechenden Flächen um 58 Prozent auf 6,2 Milliarden Euro an. Der Anteil Deutschlands am europäischen Transaktionsvolumen stieg auf 31 Prozent. Dabei hat sich das Interesse der Investoren auf deutsche Regionalzentren und B-Standorte sowie auf Objekte mit einem größeren Wertsteigerungspotenzial ausgeweitet.

In der Region Zentral- und Osteuropa erreichte das Transaktionsvolumen im ersten Halbjahr 2011 einen Wert von 2,4 Milliarden Euro. Dies ist in erster Linie auf das Wachstum in Polen und Russland zurückzuführen. Polen war mit einem Einzelhandelsimmobilien-Investmentvolumen von 1,2 Milliarden Euro im ersten Halbjahr 2011 der drittaktivste Markt in Europa. Auch in den nordischen Ländern stieg das Investoreninteresse, hier nahmen die grenzüberschreitenden Transaktionen deutlich zu. So waren auch Investoren mit Sitz außerhalb der Region verstärkt an Einzelhandelsimmobilien interessiert. Dies gilt insbesondere für den schwedischen Markt.

Jan Dirk Poppinga, Head of Retail Investment bei CBRE in Deutschland: „Die Unterschiede bei der Entwicklung der einzelnen Märkte hat sich in den letzten 12 bis 18 Monaten verstärkt, auch innerhalb der Eurozone. Investoren legen deshalb von Land zu Land sehr unterschiedliche Ertragskriterien an. Dieser Umstand steht in starkem Kontrast zu den Jahren 2006/2007, wo die meisten Core-Immobilien in Europa ähnlich bewertet und gehandelt wurden. Eigenkapitalstarke Investoren sind aktuell besonders auf Länder konzentriert, deren wirtschaftliche und finanzielle Lage gut ist.“

Jan Linsin, Head of Research bei CBRE in Deutschland: „Die unterschiedliche Entwicklung in Großbritannien und Deutschland ist besonders interessant. Durchschnittlich vereinen die beiden Länder rund 70 Prozent des europäischen Transaktionsvolumens auf sich. Aktuell treten beide Länder jedoch in unterschiedliche Phasen ein. Der Rückgang des Transaktionsvolumens in Großbritannien steht in starkem Kontrast zu der sehr robusten Entwicklung in Deutschland. Das Investitionsvolumen in Einzelhandelsimmobilien lag im ersten Halbjahr 2011 in Deutschland nur 900 Millionen Euro unter dem in Großbritannien. Derartig nah lagen die Umsätze beider Länder zuletzt in der ersten Hälfte 2006 zusammen.“


Weitere Informationen zu CB Richard Ellis:
CB Richard Ellis Group, Inc. (NYSE:CBG), das Fortune 500- und S&P 500-Unternehmen mit Hauptsitz in Los Angeles, Kalifornien, ist das – in Bezug auf den Umsatz im Geschäftsjahr 2010 – weltweit größte Dienstleistungsunternehmen auf dem gewerblichen Immobiliensektor. Mit ca. 31.000 Mitarbeitern in mehr als 300 Büros weltweit (exklusive Beteiligungsgesellschaften und Verbundunternehmen) ist CB Richard Ellis Immobiliendienstleister für Eigentümer, Investoren und Nutzer von gewerblichen Immobilien. Die Dienstleistungsschwerpunkte umfassen die Bereiche Capital Markets, Vermietung, Valuation, Corporate Services, Research, Retail, Investment Management, Property- und Project-Management sowie Building Consultancy. Seit 1973 ist CBRE Deutschland mit seiner Zentrale in Frankfurt am Main vertreten, weitere Niederlassungen befinden sich in Berlin, Düsseldorf, Köln, Hamburg und München. www.cbre.de.


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www.cbre.de



MarketView European Retail Investment Q2 2011
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