04
April
2011
|
00:00
Europe/Amsterdam

Internationale Modeeinzelhändler setzten auf Expansion in Deutschland

- Insgesamt 116 neue Einzelhandelskonzepte haben sich in Deutschlands High Streets und Shopping-Centern seit 2007 nieder gelassen
- 78 Prozent der neuen Einzelhändler sind ausländische Unternehmen


89 neue internationale Einzelhandelsfilialisten haben sich nach einer Untersuchung des Immobilienberatungsunternehmens CB Richard Ellis (CBRE) seit 2007 in den deutschen Städten und Shopping-Centern nieder gelassen. Dieser Wert bekräftigt die Position Deutschlands als Nr. 1 Expansionsziel vieler Einzelhändler.

Der deutsche Einzelhandelsmarkt wird immer internationaler und die Gründe dafür sind vielfältig: Mit einer überdurchschnittlich hohen Kaufkraft und einem Einzelhandelsumsatz von 407 Mrd. € im vergangenen Jahr ist Deutschland im europäischen Vergleich der größte Einzelhandelsmarkt. Durch die stabile Wirtschaftslage, rückläufigen Arbeitslosenzahlen und einem steigenden Binnenkonsum zieht es viele internationale Retailer in die deutschen Großstädte. Da der Expansionsstart zumeist in den Toplagen der Großstädte oder Shopping-Centern erfolgt, profitiert Deutschland durch seine polyzentrische Struktur einer ganzen Reihe von Metropolen mit attraktiven Einkaufsstraßen. Dagegen sind die europäischen Nachbarländer meist auf ein bis zwei Großstädte mit Toplagen limitiert. Wenngleich der Wettbewerb intensiv ist und auch die Markterschließungskosten erheblich sind, identifizieren ausländische Retailer dennoch hinreichende Lücken für neue, innovative Konzepte.

Der Höhepunkt der Markteintritte konnte 2009 mit insgesamt 34 gemeldeten neuen internationalen Konzepten beobachtet werden. Nach diesem Spitzenwert wurden 2010 noch 19 Expansionen gemeldet, 2011 sind es Ende März schon 11 Ankündigungen für Erstanmietungen auf dem deutschen Markt. Bei den Herkunftsländern dominieren in erster Linie europäische Konzepte, Einzelhändler aus Großbritannien, Spanien und Schweden zeigen sich hier besonders aktiv, sowie Konzepte aus den USA, wo aktuell die Internationalisierung zunehmend in Betracht gezogen wird.

Karsten Burbach, Head of Retail bei CB Richard Ellis: „Aus den laufenden Gesprächen können wir feststellen, dass verstärkt außereuropäische Retailer auf Deutschland schauen. US-amerikanische und asiatische Filialisten sehen im Gegensatz zu den vergangenen Jahren, wo vor allem Großbritannien im Fokus stand, nunmehr Europa als Gesamtexpansionsgebiet, wobei dann Deutschland durch seine Wirtschaftskraft und Stabilität in den Vordergrund rückt.

In erster Linie erfolgt der Markteintritt in Deutschland durch internationale Modekonzepte. Bei der Branchenanalyse zeigt sich, dass insgesamt 90 der 116 neu in den Markt eingetretenen Einzelhändler dem Modesektor zuzuordnen sind, insbesondere die Teilbranchen Bekleidung allgemein (Damen/Herren/Kinder), Jeans-/Sport-/Freizeitmode sowie Damenoberbekleidung. Aufgrund der hohen Werbewirksamkeit starten 58 der 116 neuen Konzepte in 1A-Lagen, weitere 30 beginnen ihren Markteintritt in Shopping-Centern.

Aus der aktuellen Expansion ist zu berichten, dass beim Markteintritt die High Street-Lagen zumeist bevorzugt werden, dann aber Shopping Center in Betracht kommen, wenn in den Toplagen keine geeigneten Flächen verfügbar sind.

Oft starten die internationalen Konzepte mit einer Erstfiliale in einer der Einkaufsmetropolen Deutschlands, wie in den vergangenen Jahren häufig zu beobachten in Frankfurt, Düsseldorf, Berlin oder Hamburg. Läuft der erste Store erfolgreich, erfolgt nicht selten zeitnah die Expansion in kleinere Städte. Ob dabei eine deutschlandweite Expansion in alle Top-Metropolen erfolgt oder erst eine regionale Ausbreitung, ist von Label zu Label unterschiedlich. So lässt sich bspw. bei dem amerikanischen Jeanslabel 7 For All Mankind eine Expansion in nationale Einkaufsmetropolen erkennen (Düsseldorf, Berlin und Hamburg), während sich das schwedische Damenoberbekleidungsunternehmen Gina Tricot zunächst auf eine regionale Konzentration in Nordrhein-Westfalen und Norddeutschland beschränkt, mittlerweile aber auch schon Neueröffnungen in Frankfurt und Berlin angekündigt hat. Hollister (Abercrombie&Fitch) ist eines der wenigen neuen Labels die sich bisher ausschließlich auf die Neueröffnung in Shopping-Centern beschränken. Mittlerweile ist das US-amerikanische Trend-Label schon in zehn deutschen Centern vertreten bzw. hat die Eröffnung angekündigt. Darüber hinaus hat Abercormbie&Fitch für Ende 2011 die erste Ladeneröffnung in Düsseldorf und für 2012 in Hamburg angekündigt.

Bei den neu auf den Markt tretenden Labels handelt es sich in den meisten Fällen um innovative Lifestyle-Konzepte, die ihre Produkte sehr stark durch ein umfassendes Marketing emotionalisieren, was den Standort, die Immobilie und Ladenbau zunehmend in den Vordergrund rückt. Hiermit wird das Profil geschärft und die Markenidentifikation erhöht. Durch die begrenzte Verfügbarkeit an geeigneten Flächen wird jedoch den neuen Labels der Markeintritt erschwert und nicht selten können die Anforderungen nur durch neue Projektentwicklungen realisiert werden. Hinzu kommt die im internationalen Vergleich eher geringe Markttransparenz in Deutschland, wodurch die Standortsuche recht beratungsintensiv ist und entsprechender Sorgfalt bedarf.

Für den weiteren Verlauf von 2011 und auch für 2012 zeichnet sich eine weiterhin aktive Nachfrage von internationalen Einzelhandelskonzepten ab, sowohl was den Ersteintritt betrifft, als auch die weitere Expansion bestehender Labels in Deutschland.


Weitere Informationen zu CB Richard Ellis:
CB Richard Ellis Group, Inc. (NYSE:CBG), das Fortune 500- und S&P 500-Unternehmen mit Hauptsitz in Los Angeles, Kalifornien, ist das – in Bezug auf den Umsatz im Geschäftsjahr 2010 – weltweit größte Dienstleistungsunternehmen auf dem gewerblichen Immobiliensektor. Mit ca. 31.000 Mitarbeitern in mehr als 300 Büros weltweit (exklusive Beteiligungsgesellschaften und Verbundunternehmen) ist CB Richard Ellis Immobiliendienstleister für Eigentümer, Investoren und Nutzer von gewerblichen Immobilien. Die Dienstleistungsschwerpunkte umfassen die Bereiche Capital Markets, Vermietung, Valuation, Corporate Services, Research, Retail, Investment Management, Property- und Project-Management sowie Building Consultancy. Seit 1973 ist CBRE Deutschland mit seiner Zentrale in Frankfurt am Main vertreten, weitere Niederlassungen befinden sich in Berlin, Düsseldorf, Köln, Hamburg und München. www.cbre.de.


Ansprechpartner:
CB Richard Ellis GmbH
Karsten Burbach
Head of Retail
WestendDuo
Bockenheimer Landstraße 24
60323 Frankfurt am Main
T +49 (0) 69 17 00 77-0
F +49 (0) 69 17 00 77-77
karsten.burbach@cbre.com
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