11
April
2011
|
00:00
Europe/Amsterdam

Internationale Einzelhändler setzen weltweite Expansion fort

- CB Richard Ellis veröffentlicht „How Global is the Business of Retail“-Report 2011
- Deutschland auf Position sechs

Global operierende Einzelhändler haben ihre Expansion 2010 – trotz schwieriger Rahmenbedingungen – fortgesetzt. Dies geht aus der aktuell vorgestellten Ausgabe des „How Global is the Business of Retail“-Reports des Immobiliendienstleistungsunternehmens CB Richard Ellis (CBRE) hervor.

In dem zum vierten Mal erscheinenden jährlichen Bericht „How Global is the Business of Retail“ untersucht CBRE die Marktpräsenz von weltweit führenden 323 Einzelhändlern in 73 Ländern. Dabei wurden nicht nur einzelne Branchen betrachtet, sondern auch auf Landesebene einzelne Städte differenziert untersucht, womit eine umfassende Zusammenfassung der globalen Expansionsstrategien der weltweit führenden Einzelhändler geboten wird. Die aktuelle Untersuchung hat ergeben, dass die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen – trotz des Endes der Rezession – weiterhin eine Herausforderung für die Einzelhändler darstellen. Die Konsumausgaben sind in vielen Märkten weiter schwach und die geringere Zahl von Shopping-Center-Neueröffnungen erschwert in einzelnen Ländern die Expansion.

Auf nationaler Ebene bleibt Großbritannien der internationalste Einzelhandelsmarkt der Welt. 58 Prozent der untersuchten Retailer verfügen hier über eine Niederlassung, gefolgt von den Vereinigten Arabischen Emiraten mit 54 Prozent und den USA mit 50 Prozent. Europa dominiert nach wie vor die Top 10 der internationalsten Einzelhandelsmärkte der Welt. Alle fünf führenden europäischen Volkswirtschaften sowie Russland sind unter den Top 10. Neben Großbritannien mit Platz eins belegt Frankreich, den vierten, Spanien den fünften, Deutschland den sechsten, Russland den achten Platz und Italien den zehnten Platz. Das Ranking der Top 20 hat sich entscheidend globalisiert. Viele Schwellenländer sind mittlerweile international wichtige Expansionsziele. Die Türkei hat den stärksten Zuwachs bei der Einzelhändlerpräsenz verzeichnet, 39 Prozent der analysierten Retailer verfügen gegenwärtig über eine Präsenz in der Türkei, ein Zuwachs um 2,2 Prozentpunkte. Auch in Belgien, Polen, Ägypten, Vietnam, Brasilien und Mexiko erhöhte sich die Präsenz von internationalen Einzelhändlern um mehr als 1,5 Prozentpunkte.

Die internationale Expansion bleibt ein klares strategisches Ziel für Einzelhändler weltweit, 40 Prozent der neu eröffneten Filialen liegen außerhalb der Heimatregion des jeweiligen Einzelhändlers. Obwohl sich das globale Expansionstempo verlangsamt hat, stieg die weltweite Marktpräsenz 2010 im Schnitt um zwei Prozent. Im Jahr 2009 hatte dieser Wert vier Prozent, 2008 zwölf Prozent betragen. Im vergangenen Jahr haben 21 der berücksichtigten Länder Markteintritte von fünf oder mehr Einzelhändlern verzeichnen können. Einzelhändler aus Nordamerika waren dabei am expansivsten, sie erhöhten ihre globale Marktpräsenz um durchschnittlich 2,6 Prozent, während europäische und Einzelhändler aus der Region Asien-Pazifik ihre globale Marktpräsenz um durchschnittlich 1,8 Prozent erhöhten.

Bei der Eröffnung neuer Filialen ist Indien führend, hier haben 2010 acht internationale Einzelhändler eine Präsenz aufgebaut, gefolgt von der Türkei mit sieben und den Vereinigten Arabischen Emiraten, Kuwait, Irland, Rumänien sowie Bulgarien mit jeweils sechs neuen Filialisten. Aufgrund eines guten Konsumklimas und eines Wirtschaftswachstums von 8,8 Prozent war Indien 2010 von der globalen Rezession – im Unterschied zu vielen Ländern in Europa und Nordamerika – kaum betroffen und ist damit für internationale Retailer ein besonders attraktives Expansionsziel.

Auch der Mittlere Osten bleibt beliebtes Expansionsziel für internationale Retailer, nach der hohen Zahl neuer Markteintritte 2009, fielen die Vereinigten Arabischen Emirate 2010 im Markteintrittsranking leicht zurück. Dies liegt am bereits sehr hohen Vorjahresniveau von Dubai. Dabei ist die Region mit Kuwait, das sechs neue Markteintritte registrierte und Saudi Arabien mit fünf weiter interessant.

Karsten Burbach, Head of Retail bei CBRE in Deutschland: „Historisch ist Dubai der Einstiegmarkt in die Region. Nun wollen Einzelhändler den Erfolg in anderen Ländern der Region mit einer ähnlichen Kundenbasis wiederholen. Damit ist eine wohlhabende Schicht gemeint, die ihr verfügbares Einkommen gern in Shopping-Centern ausgibt. Hierzu gehören in erster Linie Kuwait, Saudi Arabien und auch Abu Dhabi. Dort wird die Eröffnung von neuen Shopping-Centern wahrscheinlich dazu führen, dass Abu Dhabi in diesem Jahr mehr Markteintritte verzeichnen kann als Dubai. Wenngleich die aktuellen Unruhen in der Region nicht ignoriert werden können, ist es dennoch unwahrscheinlich, dass diese die langfristigen Expansionspläne im internationalen Einzelhandel nachhaltig beeinflussen.“

Die Türkei ist aufgrund einer wachsenden und wohlhabenderen Mittelschicht für international operierenden Retailer besonders interessant. Die jungen Konsumenten orientieren sich an westlichem Lebensstil und haben eine kosmopolitische Weltanschauung. Mit der Fertigstellung hochwertiger Shopping-Center entstanden Expansionsmöglichkeiten für den Einzelhandel. Die Türkei als potentieller EU-Beitrittskandidat verfügt aktuell über rund 325.000 Quadratmeter an moderner Shopping-Center Fläche und verzeichnet die zweitgrößte Neubaupipeline in Europa, mit aktuell rund 140.000 Quadratmetern an Shopping-Center Fläche im Bau.

„Die Türkei bleibt in Zukunft einer der wichtigsten Expansionsmärkte. Mit einem erwarteten jährlichen Anstieg bei den Konsumausgaben von sechs Prozent für die kommenden fünf Jahre, ist das Land einer der Wachstumsmärkte in Europa“, so Burbach weiter.

Überraschenderweise ist auch Irland im Ranking neuer Markteintritte hoch positioniert. Einzelhändler nutzen dabei die gegenwärtig höhere Verfügbarkeit von erstklassigen Flächen bei gleichzeitig geringeren Mietpreisen und mietfreien Perioden von 12 bis 15 Monaten. Diese Incentives – gepaart mit der Möglichkeit zentrale Standorte zu besetzen – überwiegen das durch die ökonomische Situation existente Risiko und zeigen die langfriste Zuversicht internationaler Retailer in den irischen Einzelhandelsmarkt.

Burbach: „Die konstante Stärke des deutschen Konsums und der Aufschwung der Wirtschaft insgesamt stellt die Retailer im internationalen Vergleich zu anderen Ländern hierzulande vor größere Herausforderungen. Gute Standorte sind ein knappes Gut, die Mieten in den Top-Lagen waren infolge der jüngsten Finanz- und Wirtschaftskrise kaum zurückgegangen und sind derzeit eher steigend.“


Weitere Informationen zu CB Richard Ellis:
CB Richard Ellis Group, Inc. (NYSE:CBG), das Fortune 500- und S&P 500-Unternehmen mit Hauptsitz in Los Angeles, Kalifornien, ist das – in Bezug auf den Umsatz im Geschäftsjahr 2010 – weltweit größte Dienstleistungsunternehmen auf dem gewerblichen Immobiliensektor. Mit ca. 31.000 Mitarbeitern in mehr als 300 Büros weltweit (exklusive Beteiligungsgesellschaften und Verbundunternehmen) ist CB Richard Ellis Immobiliendienstleister für Eigentümer, Investoren und Nutzer von gewerblichen Immobilien. Die Dienstleistungsschwerpunkte umfassen die Bereiche Capital Markets, Vermietung, Valuation, Corporate Services, Research, Retail, Investment Management, Property- und Project-Management sowie Building Consultancy. Seit 1973 ist CBRE Deutschland mit seiner Zentrale in Frankfurt am Main vertreten, weitere Niederlassungen befinden sich in Berlin, Düsseldorf, Köln, Hamburg und München. www.cbre.de.


Ansprechpartner:
CB Richard Ellis GmbH
Karsten Burbach
Head of Retail
WestendDuo
Bockenheimer Landstraße 24
60323 Frankfurt am Main
T +49 (0) 69 17 00 77-0
F +49 (0) 69 17 00 77-77
karsten.burbach@cbre.com
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Globales Ranking der 20 internationalsten Einzelhandelsnationen der Welt
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