Industrie- und Logistikimmobilienmarkt Nordrhein-Westfalen spürt Flächenmangel
- Flächenumsatz von 441.000 Quadratmetern im ersten Halbjahr
- Rückgang von 39 Prozent im Vergleich zum ersten Halbjahr 2019
- Neubau von DSV in Duisburg mit 54.000 Quadratmetern größter Einzeldeal
Im ersten Halbjahr 2020 wurde an dem Industrie- und Logistikimmobilienmarkt Nordrhein-Westfalen ein Flächenumsatz von 441.000 Quadratmetern verzeichnet.* Verglichen mit dem ersten Halbjahr 2019 ist dies ein Rückgang um 39 Prozent. Dies ist das Ergebnis einer aktuellen Analyse des globalen Immobiliendienstleisters CBRE.

In Nordrhein-Westfalen zeigte sich ein deutlicher Unterschied zur Entwicklung in Gesamtdeutschland. Zwar waren beide Märkte im ersten Halbjahr rückläufig, anders als im Gesamtmarkt fiel das zweite Quartal in Nordrhein-Westfalen jedoch deutlich schwächer aus als das erste Quartal.
"Damit zeigten sich in Nordrhein-Westfalen spürbare Auswirkungen der Corona-Krise auf die Flächennachfrage am Industrie- und Logistikimmobilienmarkt.“ Zu den Auswirkungen von Corona kommt jedoch auch der Flächenmangel hinzu, der mittlerweile in Nordrhein-Westfalen stärker zunimmt. Waren lange Zeit hauptsächlich Düsseldorf und Köln von dem Flächenmangel betroffen, zeigt sich dieser nun auch verstärkt in Mönchengladbach und sogar im Ruhrgebiet. „In der Zukunft werden noch einige Brownfields und sogar zwei Kraftwerksgrundstücke für Logistik aufbereitet werden, aber diese Umwidmungen brauchen Zeit und die großen Grundstücke über 10 Hektar sind schon selten zu finden“, erläutert Koepke. Dieser Flächenmangel ist entscheidender Treiber der seit dem Rekordjahr 2016 stetig zurückgehenden Flächenumsätze in Nordrhein-Westfalen.
* CBRE misst in Nordrhein-Westfalen nur Vermietungen und Eigennutzungen ab 5.000 Quadratmetern. Ausgenommen hiervon ist lediglich das Düsseldorfer Marktgebiet.
Eigennutzer und Neubauten mit steigenden Marktanteilen
Zwar verzeichneten sowohl die Flächenumsätze von Eigennutzern (minus 18 Prozent) als auch solche in Neubauten (minus 26 Prozent) Rückgänge, beide konnten jedoch ihre Marktanteile ausbauen. Diese beiden Anstiege der Marktanteile (Eigennutzer um acht Prozentpunkte auf 34 Prozent und Neubau um elf Prozentpunkte auf 66 Prozent) gehen vor allem auf eine Großtransaktion zurück. So entfiel der größte Deal des Halbjahres auf einen 54.000 Quadratmeter großen Neubau von DSV in Duisburg. Auf Platz zwei folgt mit 33.000 Quadratmetern die größte Vermietung in Werne an Euziel International.
Mit dem genannten Neubau von DSV blieb die Größenklasse ab 50.000 Quadratmetern verglichen mit dem ersten Halbjahr 2019 als einzige stabil. Sowohl die Größenklassen von 5.000 bis 9.999 Quadratmetern als auch von 20.000 bis 49.999 Quadratmetern verzeichneten rückläufige Entwicklungen um die 50 Prozent. Geringer fiel diese Entwicklung bei der Größenklasse von 10.000 bis 19.999 Quadratmetern aus (minus 20 Prozent). Bei den Nachfragebranchen sind die Unterschiede bei der Entwicklung hingegen geringer. Während Produktionsunternehmen mit einem Minus von 27 Prozent auf 80.000 Quadratmeter verhältnismäßig wenig Flächenumsatz verloren, fiel dieser bei Handels- und E-Commerce-Unternehmen (minus 35 Prozent auf 139.000 Quadratmeter) sowie Transport- und Logistikunternehmen (minus 44 Prozent auf 176.000 Quadratmeter) dennoch etwas größer aus.
Ausblick
„Die Corona-bedingte Verlangsamung am Industrie- und Logistikimmobilienmarkt in Nordrhein-Westfalen dürfte sich in den kommenden Monaten stabilisieren, parallel mit dem allgemeinen Rückgang der Unsicherheit in der Wirtschaft. Der Flächenmangel hingegen ist jedoch kein vorübergehendes Merkmal und wird sich weiter auf den Markt auswirken. Deswegen erwarten wir für das Gesamtjahr ein Volumen zwischen einer Million und 1,3 Millionen Quadratmetern. Auch in den kommenden Jahren dürfte sich das Gesamtvolumen in diesem Größenbereich bewegen“, erwartet Koepke.
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CBRE ist – in Bezug auf den Umsatz im Geschäftsjahr 2019 – der größte globale Immobiliendienstleister. Mit mehr als 100.000 Mitarbeitern in über 530 Büros steht CBRE Investoren und Immobiliennutzern als Partner für alle Immobilienbelange weltweit zur Seite.
CBRE bietet ein breites Spektrum an integrierten Dienstleistungen über den gesamten Lebenszyklus einer Immobilie: von der strategischen und technisch-wirtschaftlichen Beratung wie u. a. beim An- und Verkauf oder der An- und Vermietung, über die Verwaltung und Bewertung von Immobilien bis hin zum Portfolio-, Transaktions-, Projekt- und Facility-Management. CBRE bietet über alle Assetklassen hinweg maßgeschneiderte Beratung aus einer Hand.
Die CBRE Group, Inc. (NYSE:CBRE), ist ein Fortune 500- und S&P 500-Unternehmen mit Hauptsitz in Los Angeles, Kalifornien. Seit 1973 ist CBRE Deutschland mit seiner Zentrale in Frankfurt am Main vertreten, weitere Niederlassungen befinden sich in Berlin, Düsseldorf, Essen, Hamburg, Köln, München und Stuttgart. www.cbre.de
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