29
Juni
2009
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00:00
Europe/Amsterdam

Immobilienverkäufe der öffentlichen Hand aufgrund Finanzkrise zukünftig zunehmend

Deutschland war bereits 2006 bis 2008 größter Verkäufer in Europa

Dem Immobilienberatungsunternehmen CB Richard Ellis (CBRE) zufolge werden die Immobilienverkäufe der öffentlichen Hand aufgrund der Finanzkrise zunehmen. Angespannte öffentliche Haushalte werden den Verkaufsdruck weiter erhöhen. Zu diesem Ergebnis kommt CBRE in einer aktuell durchgeführten Studie. Zu den untersuchten Ländern gehören unter anderen Frankreich, Deutschland, Griechenland und Großbritannien.

Die britische Regierung hat bereits angekündigt sich in den kommenden 10 Jahren von Immobilien im Wert von bis zu rund 20 Milliarden britischen Pfund zu trennen, eine Summe die nach dem aktuellem Wechselkurs rund 23 Milliarden Euro entspricht. Durch diese Verkäufe und Einsparungen sollen weiterhin jährlich rund fünf Milliarden Pfund an operativen Kosten eingespart werden. Auch andere Regierungen ziehen einen Verkauf von staatlich gehaltenen Immobilien in Betracht, so dass dies laut CBRE ein Trend für die kommenden 12 Monate sein wird.

Jan Linsin, Head of Research bei CB Richard Ellis in Deutschland: „Durch die Finanzkrise weisen viele öffentliche Haushalte hohe Defizite aus. Neben einer weiteren Kreditaufnahme ist der Verkauf von Immobilienbeständen eine Option, die gegenwärtig in vielen Ländern in Erwägung gezogen wird. So könnten sich die – aus Konjunkturprogrammen, Beihilfen und sinkenden Steuereinnahmen – ergebenden Herausforderungen für die öffentlichen Kassen abgemildert werden.“

Auch in den vergangenen Jahren ist der Verkauf von Immobilien der öffentlichen Hand in Europa bereits sprunghaft gestiegen. Während die öffentliche Hand in den Jahren 2006 bis 2008 Immobilien im Wert von rund 16 Milliarden Euro veräußerte, waren es im Zeitraum 2003 bis 2005 nur rund vier Milliarden. Durch die gegenwärtige Finanzkrise dürfte sich dieser Trend weiter verstärken.

Verkäufe in dieser Größenordnung waren in der Vergangenheit auch aufgrund des hohen Investoreninteresses an Sale and Lease Back-Transaktionen möglich. Das Volumen des gesamteuropäischen Sale and Lease Back-Transaktionsmarktes erhöhte sich von 6,7 Milliarden Euro im Jahr 2004 auf 46 Milliarden in 2007, ein Marktanteil von rund 20 Prozent am Transaktionsmarkt in Europa. Auch im Jahr 2008, in dem die Immobilienwerte sich zum Teil deutlich reduzierten, wurden bei einem Marktanteil von 19 Prozent mit 22 Milliarden Euro weiterhin hohe Transaktionsvolumen im Sale and Lease Back-Segment erzielt.

„Der steigende Sanierungs- und Instandhaltungsbedarf kann durch die schlechte Haushaltslage der öffentlichen Hand oftmals nicht mehr gedeckt werden. Der Verkauf und die anschließende Rückmietung eines durch Investoren sanierten Gebäudes stellt daher für die öffentliche Hand häufig eine interessante Beschaffungsalternative dar. Durch die gegenwärtige Risikoaversion von Investoren wird die Sicherheit der Zahlungsströme bei Sale and Lease Back-Geschäften mit der öffentlichen Hand zu einem entscheidenden Vorteil. Die Mietzahlungen gewinnen den Charakter einer Staatsanleihe mit dem Vorteil, dass einem zusätzlich noch eine Immobilien gehört“, kommentiert Alexander von Erdély, der bei CBRE in Deutschland die Business Line für die Immobilienberatung der öffentlichen Hand verantwortet.

Dabei wird sich der Fokus nicht auf Büro- und Verwaltungsgebäude beschränken. Ebenso interessant dürften Infrastrukturprojekte und öffentliche Versorgungseinrichtungen wie Schulen und Krankenhäuser sein.

„Wir gehen davon aus, dass – je länger die Rezession in Europa anhält – umso mehr öffentliche Gebäude auf den Markt kommen um die öffentlichen Haushalte zu entlasten“, ergänzt Linsin.



Weitere Informationen zu CB Richard Ellis:
CB Richard Ellis Group, Inc. (NYSE:CBG), das Fortune 500- und S&P 500-Unternehmen mit Hauptsitz in Los Angeles, Kalifornien, ist das – in Bezug auf den Umsatz im Geschäftsjahr 2008 – weltweit größte Dienstleistungsunternehmen auf dem gewerblichen Immobiliensektor. Mit über 30.000 Mitarbeitern in mehr als 300 Büros weltweit (exklusive Beteiligungsgesellschaften und Verbundunternehmen) ist CB Richard Ellis Immobiliendienstleister für Eigentümer, Investoren und Nutzer von gewerblichen Immobilien. Die Dienstleistungsschwerpunkte umfassen die Bereiche Investment, Vermietung, Valuation, Corporate Services, Research, Retail, Investment Management, Property- und Project-Management sowie Public Advisory Services. CB Richard Ellis wird vom Wirtschaftsmagazin „BusinessWeek“ im dritten Jahr in Folge zu den so genannten „50 Elite Companies“ weltweit gezählt. Zudem zählt CBRE laut „Fortune“ im zweiten Jahr in Folge zu den 100 am schnellsten wachsenden Unternehmen. Seit 1973 ist CBRE Deutschland mit seiner Zentrale in Frankfurt am Main vertreten, weitere Niederlassungen befinden sich in Berlin, Düsseldorf, Köln, Hamburg und München. www.cbre.de.


Ansprechpartner:
CB Richard Ellis GmbH
Dr. Alexander von Erdély
Head of Public Advisory Services Germany
Kasernenstraße 69
40213 Düsseldorf
T +49 (0) 211 86 06 61 33
F +49 (0) 211 86 06 61 00
M +49 (0) 151 15 15 06 33
alexander.erdely@cbre.com
www.cbre.de



EMEA Viewpoint GMNT Property Sales June 2009
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