Frankfurt,
06
April
2020
|
12:17
Europe/Amsterdam

Immobilieninvestmentmarkt Deutschland im ersten Quartal durch große Portfolio-Transaktionen geprägt

  • Transaktionsvolumen steigt im Vorjahresvergleich um 97 Prozent auf 27,8 Milliarden Euro

  • Gewerbeimmobilienmarkt bei 18,4 Milliarden Euro, Wohninvestmentmarkt bei gut 9,4 Milliarden Euro

  • 17 Portfolio-Transaktionen mit jeweils mehr als 100 Millionen Euro in Höhe von insgesamt 14,7 Milliarden Euro

  • Marktanteil internationaler Investoren steigt um 25 Prozentpunkte auf 58 Prozent

  • COVID-19 wirkt sich immer stärker auf die europäischen Immobilieninvestmentmärkte aus; der deutsche Investmentmarkt blieb im ersten Quartal jedoch stark

Im ersten Quartal 2020 wurden auf dem deutschen Immobilieninvestmentmarkt 27,8 Milliarden Euro angelegt. Verglichen mit dem ersten Quartal 2019 handelt es sich dabei um einen deutlichen Anstieg um 97 Prozent, der vor allem auf zwei große Übernahmen zurückzuführen ist. So erwarb Ado Properties eine Mehrheitsbeteiligung an Adler Real Estate und Aroundtown eine Mehrheitsbeteiligung an TLG Immobilien. Aber auch ohne diese zwei Großtransaktionen stieg das Investitionsvolumen im ersten Quartal um 26 Prozent. Dies ist das Ergebnis einer aktuellen Analyse des globalen Immobiliendienstleisters CBRE.

Fabian Klein, Head of Investment Germany
Auch wenn wir im historischen Vergleich ein sehr großes Transaktionsvolumen in einem Jahresauftakt verzeichnen konnten, hat sich die Stimmung auf dem Investmentmarkt in den vergangenen Wochen eingetrübt. Das große Transaktionsvolumen geht neben Unternehmensübernahmen vor allem auf Deals zurück, die Ende des Vorjahres nicht mehr abgeschlossen werden konnten und sich somit in das erste Quartal verschoben haben. Aber auch der weiterhin hohe Anlagedruck institutioneller Investoren hat angesichts der weiterhin hohen Spreads zwischen der Immobilienrendite und den Kapitalmarktzinsen zu diesem Ergebnis beigetragen.
Fabian Klein, Head of Investment Germany
Dr. Jan Linsin, Head of Research Germany
Tatsächlich nahm im ersten Quartal in allen Immobilienassetklassen das Investitionsvolumen zu. Mit einem Anstieg um 226 Prozent auf 9,4 Milliarden Euro lag Wohnen vor Büro – das um 44 Prozent auf 8,2 Milliarden Euro wuchs.
Dr. Jan Linsin, Head of Research Germany

Mit rund 3,78 Milliarden Euro (plus 10 Prozent gegenüber dem Vorjahresquartal) war Berlin der aktivste Einzelmarkt, gefolgt von Frankfurt am Main mit 2,28 Milliarden Euro (plus 164 Prozent). Dort erfolgte unter anderem der Erwerb des Büro- und Geschäftshauses MA’RO durch LUWIN Real Estate Managers im Auftrag eines deutschen Versorgungswerks von der Invesco Real Estate, die von CBRE exklusiv beim Verkauf beraten wurde. Des Weiteren wurden in der Mainmetropole neun weitere Immobilien mit jeweils über 100 Millionen Euro vermarktet. Deutliche Zuwächse verzeichneten auch die Standorte Hamburg (plus 79 Prozent auf 1,38 Milliarden Euro), München (plus 70 Prozent auf 1,19 Milliarden Euro) und Düsseldorf (plus 58 Prozent auf 1,12 Milliarden Euro). Der Transaktionsumsatz in Köln und Stuttgart war im Jahresvergleich dagegen rückläufig. Zwar stieg das Investitionsvolumen in den Top-7-Märkten damit um 38 Prozent auf 10,4 Milliarden Euro an, der Anteil am deutschlandweiten Transaktionsvolumen dieser Städte ging jedoch um 16 Prozentpunkte auf 38 Prozent zurück.

Portfoliotransaktionen gewinnen an Bedeutung

Im ersten Quartal gab es insgesamt 17 Portfoliotransaktionen mit einem Volumen von jeweils mehr als 100 Millionen Euro. Zusammen kommen diese Großtransaktionen auf ein Volumen von 14,7 Milliarden Euro. Davon entfallen rund zehn Milliarden Euro auf die Übernahmen von Adler Real Estate durch Ado Properties sowie von TLG Immobilien durch Aroundtown. Darüber hinaus gab es in den ersten drei Monaten 2020 die Übernahme von 80 Real-Märkten durch SCP und x+bricks von der Metro AG sowie die Beteiligung der deutsch-amerikanischen Investmentgesellschaft RFR an 30 Kaufhof-Immobilien der Signa-Gruppe. Insgesamt stieg das über Pakettransaktionen investierte Kapital um 408 Prozent auf 16,5 Milliarden Euro. Mit einem Plus von vier Prozent bewegten sich Einzeltransaktionen hingegen auf dem Niveau des Vorjahreszeitraums. Neun der zehn größten Einzeltransaktionen entfielen auf Büroobjekte – zuzüglich des Verkaufs des Shopping-Centers KaufPark in Dresden.

Aufgrund des hohen Anteils von Portfoliotransaktionen am Marktgeschehen wuchs auch der Marktanteil von internationalen Investoren. Verglichen mit dem Vorjahreszeitraum stiegen deren Investitionen um 245 Prozent auf 16,1 Milliarden Euro – bei deutschen Investoren lag das Wachstum bei 24 Prozent auf 11,7 Milliarden Euro. Damit stieg der Anteil internationaler Akteure am Investmentmarkt um 25 Prozentpunkte auf 58 Prozent.

Auswirkungen von COVID-19

CBRE erwartet, dass sich COVID-19 kurz- und mittelfristig negativ auf den gewerblichen Immobilienmarkt in Europa auswirken wird, sofern der Ausbruch in einem angemessenen Zeitrahmen unter Kontrolle gebracht wird. Die expansiven Ansätze der Europäische Zentralbank (EZB) und anderer Zentralbanken in der Geldpolitik deuten darauf hin, dass das Niedrigzinsumfeld wahrscheinlich noch länger anhalten wird. Darüber hinaus haben viele Regierungen weitere fiskalische Lockerungen begonnen. Die Kombination dieser beiden Maßnahmen dürften vielen Volkswirtschaften helfen, die ansonsten noch deutlich stärkere Auswirkungen auf ihre Wirtschaft zu befürchten hätten.

„Aufgrund der derzeitigen Situation können wir keine seriösen und belastbaren Prognosen für das Investitionsvolumen zum Jahresende 2020 geben“, sagt Linsin. „Wir verfolgen das aktuelle Marktgeschehen mit unseren Experten aus den verschiedenen Bereichen der Immobilienwirtschaft sehr genau, um unseren Kunden die richtigen Entscheidungshilfen in der von hoher Unsicherheit geprägten Zeit geben zu können.“

 

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Weitere Informationen zu CBRE:

CBRE ist – in Bezug auf den Umsatz im Geschäftsjahr 2019 – der größte globale Immobiliendienstleister. Mit mehr als 100.000 Mitarbeitern in über 530 Büros steht CBRE Investoren und Immobiliennutzern als Partner für alle Immobilienbelange weltweit zur Seite.

CBRE bietet ein breites Spektrum an integrierten Dienstleistungen über den gesamten Lebenszyklus einer Immobilie: von der strategischen und technisch-wirtschaftlichen Beratung wie u. a. beim An- und Verkauf oder der An- und Vermietung, über die Verwaltung und Bewertung von Immobilien bis hin zum Portfolio-, Transaktions-, Projekt- und Facility-Management. CBRE bietet über alle Assetklassen hinweg maßgeschneiderte Beratung aus einer Hand.

Die CBRE Group, Inc. (NYSE:CBRE), ist ein Fortune 500- und S&P 500-Unternehmen mit Hauptsitz in Los Angeles, Kalifornien. Seit 1973 ist CBRE Deutschland mit seiner Zentrale in Frankfurt am Main vertreten, weitere Niederlassungen befinden sich in Berlin, Düsseldorf, Essen, Hamburg, Köln, München und Stuttgart. www.cbre.de

Ansprechpartner:

Fabian Klein
CBRE GmbH
Head of Investment Germany
+49 69 17 00 77 55
fabian.klein@cbre.com

Dr. Jan Linsin
CBRE GmbH
Head of Research Germany
+49 69 17 00 77 404
jan.linsin@cbre.com