Frankfurt,
10
Januar
2017
|
08:29
Europe/Amsterdam

Hotelinvestmentmarkt mit erneutem Rekordergebnis im siebten Jahr in Folge

  • 2016 sorgt für neues Rekordergebnis von 5,1 Milliarden Euro – Steigerung von 15 Prozent im Vergleich zum Vorjahr

  • Jahresendrallye mit 2,2 Milliarden Euro im vierten Quartal

  • Hohe Anzahl an Einzeltransaktionen und Wachstum bei Projekt-entwicklungen

  • Verstärktes Käuferinteresse bei internationalen Investoren

Mit einem Rekordergebnis von 5,1 Milliarden Euro wurde das bisherige Rekordvolumen aus dem Vorjahr um 15 Prozent gesteigert. Trotz sinkender Transaktionszahlen (Rückgang um 29 Prozent) im Vergleich zu 2015 konnte das Transaktionsvolumen aufgrund höherer durchschnittlicher Transaktionsgrößen übertroffen werden und stieg so zum siebten Mal in Folge. Dies ist ein Ergebnis einer aktuellen Analyse des Immobilienberatungsunternehmens CBRE.

Dr. Jan Linsin, Head of Research Germany
Die weiterhin hohe Nachfrage nach Hotelimmobilien ist vor allem durch fortwährend gute Performancezahlen in der Hotellerie geprägt. Zudem gilt Deutschland als sicherer Hafen in einem wirtschaftlich und politisch instabilen Marktumfeld. Aus diesen Gründen nimmt das Interesse der Investoren an Hotelimmobilien als Anlageklasse trotz anhaltendem Druck auf die Renditen weiter zu.
Dr. Jan Linsin, Head of Research Germany

Starkes Jahresende: 43 Prozent des Gesamtvolumens im vierten Quartal
Wie auch im Jahr zuvor hat 2016 das letzte Quartal wesentlich zum dem Rekordergebnis beigetragen. In den Monaten von Oktober bis Dezember fanden 60 Transaktionen statt – eine Steigerung von 13 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. So wechselte im vierten Quartal das Grand Hotel Taschenbergpalais Kempinski in Dresden seinen Eigentümer. In einem Joint Venture haben die RFR Holding mit der Essener RAG-Stiftung das 214-Zimmer Haus erworben. Zudem erwarb die Art-Invest Real Estate das Dorint-Kongresshotel in Mannheim, das über 287 Zimmer verfügt. Verkäufer war ein geschlossener Immobilienfonds der E&P Real Estate. Darüber hinaus erwarb Pandox ein Portfolio mit sieben Hotels in Deutschland, Österreich und den Niederlanden für 415 Millionen Euro. Verkäufer ist Invesco Real Estate. Die vier Objekte in Deutschland sind das Radisson Blu Köln, das NH Collection Hamburg City sowie das NH Hotel München Airport und das NH Hotel Frankfurt Airport.

Mittlerweile wird jeder zehnte Euro in Hotelimmobilien investiert
Insgesamt waren 2016 154 Hoteltransaktionen zu verzeichnen. Demzufolge betrug die durchschnittliche Dealgröße rund 33 Millionen Euro. Dies entspricht einer Steigerung von rund 63 Prozent im Vergleich zu 2015.

Armin Bruckmeier, Head of Corporate Hotel Brokerage CBRE Germany & CEE
Wir beobachten gerade bei institutionellen Investoren seit Jahren ein stetig steigendes Interesse an sogenannten alternativen Immobilieninvestments. Mittlerweile fließt fast jeder zehnte Euro am deutschen Immobilieninvestmentmarkt in Hotelimmobilien.
Armin Bruckmeier, Head of Corporate Hotel Brokerage CBRE Germany & CEE

Der Anteil des Hotelsegments am gesamten deutschen Immobilieninvestitionsvolumen stieg von acht Prozent im Jahr 2015 auf 9,7 Prozent.

Berlin überholt München mit höchstem Transaktionsvolumen
Gut 47 Prozent des gesamtdeutschen Hotelinvestmentvolumens entfielen auf die Top 5-Standorte Berlin, Düsseldorf, Frankfurt, Hamburg und München. Mit rund 696 Millionen Euro verzeichnete Berlin das größte Transaktionsvolumen gefolgt von Frankfurt und Düsseldorf mit 651 Millionen Euro und 376 Millionen Euro.

Olivia Kaussen, Head of Hotels Germany & CEE
Die Top 5-Städte verzeichneten im Vergleich zum Vorjahr einen Transaktionsrückgang von rund zwölf Prozent bei gleichzeitig wachsendem Gesamtjahresvolumen. Sekundärstandorte werden von Investoren zunehmend als Option wahrgenommen und als attraktive Investitionsmöglichkeit eingestuft.
Olivia Kaussen, Head of Hotels Germany & CEE

Großvolumige Einzeltransaktionen dominieren
Das Jahr 2016 war vor allem durch großvolumige Einzeltransaktionen geprägt. Insgesamt wurden 112 Einzeltransaktionen mit einem Transaktionsvolumen von 3,1 Milliarden Euro registriert. Dies entspricht einem Anteil von 60 Prozent am Gesamttransaktionsvolumen und einer Steigerung von 25 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Das durchschnittliche Volumen für Einzeltransaktionen betrug rund 27 Millionen Euro, eine Steigerung von 25 Prozent (2015: 22 Millionen Euro). Zu den größten Einzeltransaktionen aus dem Jahr 2016 zählt das 5-Sterne-Haus Hyatt Regency Düsseldorf, das im dritten Quartal für über 100 Millionen Euro an Primeotel Europe, einen europäischen Hotelfonds, und Algonquin verkauft wurde. CBRE war bei der Transaktion für die Verkäuferseite beratend tätig. Eine weitere große Einzeltransaktion bildete der Verkauf des Nikko Hotel in Düsseldorf. Das Haus mit 386 Zimmern wurde von der britischen Investmentgesellschaft Benson Elliot veräußert. Ebenso wechselte im zweiten Quartal dieses Jahres das Maritim Hotel Dresden mit 328 Zimmern seinen Eigentümer. Der durch CBRE gesteuerte Verkauf des Hotels an den Frasers Hospitality Trust wurde in Höhe von 58,4 Millionen Euro im Auftrag von Internos Global Investors verkauft.

Insgesamt wurden im Rahmen von Portfoliotransaktionen rund 42 Hotels mit einem Gesamtvolumen von zwei Milliarden Euro verkauft. Darunter fällt auch das im zweiten Quartal von Foncière des Murs erworbene Interhotel Portfolio von einem Konsortium aus Brookfield Asset Management und Starwood Capital. Das Portfolio mit insgesamt 4.131 Zimmern umfasst neun ostdeutsche Hotels. CBRE war auf Käuferseite beratend tätig. Ebenso erwarb die HR Group im selben Quartal sieben Hotels der Marken Arcadia und Dorint mit insgesamt etwa 1.130 Zimmern in Deutschland und den Niederlanden.

Mit einem Anteil am Gesamttransaktionsvolumen von 54 Prozent galt die 4-Sterne-Kategorie als besonders attraktiv.

Engagement internationaler Investoren steigt
2016 stieg der Anteil internationaler Investoren am Hotelimmobilienmarkt auf 60 Prozent am Gesamttransaktionsvolumen, 2015 waren es noch 50 Prozent. Ein Großteil des ausländischen Kapitals kommt aus Frankreich mit einem Anteil von rund 30 Prozent am Gesamttransaktionsvolumen. Über das Jahr betrachtet waren offene Immobilienfonds/Spezialfonds mit 1,2 Milliarden Euro gemessen am Transaktionsvolumen die aktivste Käufergruppe, gefolgt von Immobilienaktiengesellschaften/REITs (1,1 Milliarden Euro).

Projektentwickler/Bauträger stellten mit einem Anteil von 30 Prozent eine der aktivsten Verkäufergruppen dar. „Im Vergleich zum Vorjahr ist dies ein Anstieg um 36 Prozent. Diese Entwicklung verdeutlicht die große Dynamik am Hotelinvestmentmarkt, der auf die fortgesetzt steigende Nachfrage mit neuen Projektentwicklungen reagiert“, sagt Bruckmeier. So erwarb die Commerz-Real im ersten sowie im zweiten Quartal zwei Hotel-Entwicklungen der Marke Novum Style in Frankfurt am Main. Die Hotels sollen insgesamt über rund 369 Zimmer verfügen. Des Weiteren wurden die Projekte Holiday Inn City East und Holiday Inn Express City East in München mit insgesamt rund 307 Hotelzimmern in der Neumarkter Straße von Deka Immobilien erworben.

Anhaltender Druck auf Renditen
Die Renditen blieben 2016 aufgrund der starken Nachfrage unter Druck und sanken im vierten Quartal auf 4,50 Prozent in den Kernmärkten für erstklassige Core-Produkte. „Die aktuelle Renditekompression am Hotelimmobilienmarkt spiegelt die allgemeine Entwicklung auch bei anderen Assetklassen am deutschen Immobilienmarkt wider“, erklärt Linsin. „Da zunehmend mehr Investoren alternative Assetklassen für sich entdecken, übersteigt die Nachfrage vor allem im Core-Segment das Angebot an passenden Hotelimmobilien. Entsprechend ist an der Preisfront auch im kommenden Jahr eher noch mehr Druck zu erwarten.“

Ausblick: Hotelimmobilienmarkt bleibt dynamisch
„Hinsichtlich des Anstiegs der durchschnittlich erzielten Transaktionsgröße ist anzunehmen, dass vor dem Hintergrund der am Markt vorhandenen hohen Liquidität, speziell von Seiten ausländischer Investoren verstärkt hochwertige Core-Produkte zu entsprechend hohen Kaufpreisen avisiert werden“, prognostiziert Bruckmeier. „Auch beobachten wir aktuell keine Anzeichen, dass die gewachsene Bedeutung von Projektentwicklungen wieder zurückgehen wird“, so Bruckmeier weiter.

„Neben Business Hotels in Topstandorten gehen wir auch bei Ferienhotels von einer steigenden Nachfrage der Investoren aus. Trotz der anhaltenden Dynamik am Hotelmarkt ist die genaue Marktentwicklung für 2017 noch nicht absehbar und wir können daher noch nicht sagen, ob es auch dieses Jahr wieder zu einem Rekordergebnis kommen wird. Käuferseitig ist die Nachfrage nach Hotels in Deutschland weiterhin ungebremst hoch. Ob wir genug Produkt im Markt haben werden, bleibt abzuwarten“, so Kaussen.

Transaktionsvolumen Hotelmarkt Deutschland 2009 bis 2016

Quelle: CBRE Research, CBRE Hotels, Q4 2016.

Top 10 Investmenttransaktionen Hotelmarkt Deutschland (Einzeltransaktionen und Portfolios)

Quelle: CBRE Research, CBRE Hotels, Q4 2016.

Aktivste Käufergruppen Hotelmarkt Deutschland 2015 und 2016

Quelle: CBRE Research, CBRE Hotels, Q4 2016.

Aktivste Verkäufergruppen Hotelmarkt Deutschland 2015 und 2016

Quelle: CBRE Research, CBRE Hotels, Q4 2016.

Ansprechpartner:
Olivia Kaussen
CBRE GmbH
Head of Hotels Germany
+49 89 24 20 60 25

olivia.kaussen@cbrehotels.com

Armin Bruckmeier
CBRE GmbH
Head of Corporate Hotel Brokerage Germany & CEE
+49 89 24 20 60 44

armin.bruckmeier@cbre.com

Dr. Jan Linsin
CBRE GmbH
Head of Research Germany
+49 69 17 00 77 663

jan.linsin@cbre.com

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Weitere Informationen zu CBRE:
CBRE Group, Inc. (NYSE:CBG), das Fortune 500- und S&P 500-Unternehmen mit Hauptsitz in Los Angeles, Kalifornien, ist das – in Bezug auf den Umsatz im Geschäftsjahr 2015 – weltweit größte Dienstleistungsunternehmen auf dem gewerblichen Immobiliensektor. Mit über 70.000 Mitarbeitern in über 400 Büros weltweit (exklusive Beteiligungsgesellschaften und Verbundunternehmen) steht CBRE Investoren und Nutzern von gewerblichen Immobilien bei allen Aspekten rund um die Immobilie zur Seite. CBRE bietet ein breites Spektrum integrierter Dienstleistungen, darunter Gebäude-, Transaktions-, und Projektmanagement, Anlagenmanagement, Bewertung, Gebäudevermietung, strategische Beratung, Verkauf, Hypothekendienstleistungen sowie Entwicklungsdienstleistungen. Seit 1973 ist CBRE Deutschland mit seiner Zentrale in Frankfurt am Main vertreten, weitere Niederlassungen befinden sich in Berlin, Düsseldorf, Essen, Hamburg, Köln, München, Nürnberg und Stuttgart. www.cbre.de