Hamburger Immobilieninvestmentmarkt bricht ein, Bürovermietungsmarkt blieb im ersten Halbjahr 2023 stabil
- Bürovermietungsumsatz erreichte 217.200 Quadratmeter – beide Quartale auf nahezu identischem Niveau
- Leerstandsrate stieg im Vorjahresvergleich um 0,1 Prozentpunkte auf 2,7 Prozent, blieb zuletzt aber stabil
- Gewichtete Durchschnittsmiete um ein Prozent rückläufig, Spitzenmiete stieg um fünf Prozent
- Investitionsvolumen von 592 Millionen Euro – 83 Prozent weniger als im ersten Halbjahr 2022
- Spitzenrendite für Büroobjekte stieg in den vergangenen zwölf Monaten um 1,25 Prozentpunkte auf 4,05 Prozent
Im ersten Halbjahr 2023 erzielte der Hamburger Bürovermietungsmarkt einen Flächenumsatz von 217.200 Quadratmetern. Im Vergleich zum Vorjahreszeitraum ist das ein Rückgang um 25 Prozent. Das Transaktionsvolumen am Immobilieninvestmentmarkt umfasste im ersten Halbjahr 2023 592 Millionen Euro und lag damit 83 Prozent unter dem Niveau des ersten Halbjahres 2022. Der Rückgang des Transaktionsvolumens war sowohl im Wohn- als auch im Gewerbeimmobilieninvestmentmarkt zu beobachten. Auf diese entfielen jeweils 116 beziehungsweise 476 Millionen Euro. Dies ist das Ergebnis einer aktuellen Analyse des globalen Immobiliendienstleisters CBRE.
Bürovermietungsmarkt

Zwar war der Hamburger Bürovermietungsmarkt im ersten Halbjahr 2023 recht verhalten, er bewegte sich aber zugleich auf dem Niveau von 2021 und damit sogar etwas über dem Niveau von 2020. Vor allem sahen wir einige Dynamik im mittleren Größensegment – also bei Büroflächen von 1.000 bis 5.000 Quadratmetern.
Die Leerstandsrate legte im Vorjahresvergleich um 0,1 Prozentpunkte auf 2,7 Prozent zu, stieg im Verlauf des zweiten Quartals aber nicht an. „Damit ist der Leerstand noch immer recht gering – die Hansestadt verzeichnet mit Abstand die geringste Leerstandrate der Top-5-Büromärkte“, erklärt Zadeh. Bis 2025 werden zwar 815.000 Quadratmeter neuer Bürofläche hinzukommen, von denen allerdings aktuell bereits 60,5 Prozent vorvermietet sind.
Die Durchschnittsmiete ging im Vergleich zum zweiten Quartal 2022 um ein Prozent auf 21,31 Euro pro Quadratmeter zurück, nachdem sie im ersten Quartal 2023 noch bei 21,43 Euro lag. Anders die Spitzenmiete, welche im Vorjahresvergleich um fünf Prozent auf 34,50 Euro zulegte, aber in den vergangenen drei Monaten stabil blieb.
Investmentmarkt

Die weiterhin bestehenden Fragezeichen hinsichtlich der zukünftigen Preisentwicklung sowie das schwierigere Finanzierungsumfeld haben zu größerer Zurückhaltung bei fast allen Investoren geführt. Dennoch schnitt das Transaktionsvolumen mit 342 Millionen Euro im zweiten Quartal im Vergleich zum Vorquartal mit einem Plus von 27 Prozent deutlich besser ab.
Mit einem Anteil von vier Prozent erreichte die Portfolioquote einen Niedrigstand – im ersten Halbjahr 2022 lag sie noch bei 46 Prozent, bedingt durch die Übernahme der alstria office REIT-AG durch Brookfield. Der Anteil internationaler Investoren ging ebenfalls deutlich zurück – um 43 Prozentpunkte auf nun 16 Prozent – auf der anderen Seite sind insbesondere lokale Investoren aktiv. Die Zinswende hat die Renditen weiter steigen lassen. In den vergangenen zwölf Monaten stieg die Spitzenrendite für Büroimmobilien um 1,3 Prozentpunkte auf 4,05 Prozent – davon 0,2 Prozentpunkte in den vergangenen drei Monaten.
Ausblick auf das Gesamtjahr
„Zunächst wird sich die Zurückhaltung am Hamburger Investmentmarkt fortsetzen, bis sich die Preise stabilisiert haben. Wir sehen jedoch bereits wieder, dass mehr Objekte in die Vermarktungsprozesse kommen als zuletzt“, erläutert Rohrer. CBRE erwartet seitens der EZB Ende Juli einen weiteren Zinsschritt um einen Viertelprozentpunkt. Weitere Zinsschritte sind angesichts der hartnäckig hohen Inflationsraten nicht auszuschließen und die jüngsten Signale der EZB weisen darauf hin, dass der eingeschlagene restriktive geldpolitische Kurs noch länger dauern könnte. „Bis dahin dürften vor allem eigenkapitalstarke Investoren aktiv werden“, so Rohrer.
„Die bisherige ruhige, aber stabile Dynamik am Hamburger Bürovermietungsmarkt scheint sich weiter fortzusetzen. In zentralen Lagen wird das Marktgeschehen dabei von einem Mangel an modernen Büroflächen gekennzeichnet sein, die auch ESG-Kriterien erfüllen können“, prognostiziert Zadeh.



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Über CBRE
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