Hamburg,
13
Juli
2020
|
09:55
Europe/Amsterdam

Hamburger Bürovermietungs- und Investitionsmarkt - Flächenmangel überwiegt Corona

  • Bürovermietungsumsatz ging im ersten Halbjahr im Vorjahresvergleich um 47 Prozent auf 162.700 Quadratmeter zurück
  • Vorvermietungsrate von neuen Büroflächen bis zum Jahresende bei 90 Prozent
  • Investitionsvolumen von 2,8 Milliarden Euro
  • Spitzenrendite für Büroimmobilien stabil bei 2,75 Prozent

Im ersten Halbjahr 2020 ging der Vermietungsumsatz um 47 Prozent auf 162.700 Quadratmetern im Vergleich zum Vorjahreszeitraum zurück. Auch das Investitionsvolumen ging im Jahresvergleich um 16 Prozent auf 2,8 Milliarden Euro zurück. Sowohl der Vermietungsumsatz als auch das Investitionsvolumen waren im zweiten Quartal jedoch ungefähr auf dem Niveau des ersten Quartals. Dies ist das Ergebnis einer aktuellen Analyse des globalen Immobiliendienstleisters CBRE.

Julian Zadeh, Head of Office Leasing Hamburg
Der starke Rückgang am Bürovermietungsmarkt in der Hansestadt ist sowohl den Auswirkungen der COVID-19-Pandemie zuzuschreiben, ist aber auch Folge der anhaltend niedrigen Leerstände und dem Produktmangel. Besonders die Branchendiversifikation in Hamburg und der resultierende Anteil an durch Corona weniger stark betroffenen Branchen sorgt weiterhin für Aktivität auf dem Büromarkt.
Julian Zadeh, Head of Office Leasing Hamburg

Verglichen mit dem ersten Halbjahr 2019 sank die Leerstandsquote gar um 0,6 Prozentpunkte auf 2,6 Prozent. Zum Vorquartal erfuhr die Leerstandsrate hingegen einen leichten Anstieg von 0,1 Prozentpunkte. Damit hat Hamburg nach Berlin im ersten Halbjahr 2020 die niedrigste Leerstandsquote in den Top-5-Märkten Deutschlands. Und auch die bis Ende des Jahres fertig werdenden Flächen sind bereits zu 90 Prozent vorvermietet oder von Eigennutzern absorbiert. „Auch die im Markt befindlichen Großgesuche dürften weiteren Einfluss auf das Leerstandsvolumen beziehungsweise die Projektpipeline haben“, ergänzt Zadeh. Die Spitzenmiete blieb mit 32,50 Euro pro Quadratmeter auf dem Niveau des Vorquartals, legte im Vorjahresvergleich jedoch um acht Prozent zu. Im selben Vergleichszeitraum legte die gewichtete Durchschnittsmiete marginal um 0,4 Prozent auf aktuell 17,26 Euro pro Quadratmeter zu – bedingt durch einige größere Vermietungen im niedrigpreisigen Segment außerhalb des CBD.

Produktmangel bremst Investmentmarkt

Michael Mikulicz, Head of Investment Hamburg
Hamburg hat sich in Corona-Zeiten als traditionell krisenresistenter Investitionsstandort behauptet. Auch in der aktuellen Lage profitiert die Stadt von ihrem Ruf als diversifizierter Wirtschaftsstandort und Büromarkt.
Michael Mikulicz, Head of Investment Hamburg

Das Investitionsvolumen im zweiten Quartal bewegte sich dabei auf dem Niveau des ersten Quartals. Zudem blieb auch die Spitzenrendite für Büroimmobilien wie im Vorquartal bei 2,75 Prozent. Verglichen mit dem ersten Halbjahr 2019 ist dies eine Renditekompression um 0,25 Prozentpunkte.

Maßgeblich waren dabei Portfoliotransaktionen mit einem Anteil von 41-Prozent am Gesamtinvestitionsvolumen, sowie ein deutlicher Anstieg von Investitionen im Wohnimmobiliensegment ab 50 Wohneinheiten um 33 Prozent auf aktuell 378 Millionen Euro. Das Investitionsvolumen am Gewerbeimmobilienmarkt fiel jedoch im Vorjahresvergleich um 28 Prozent auf 2,2 Millionen Euro. Dies ist jedoch ausschließlich durch eine ausgeprägte Angebotsknappheit begründet.

Ausblick auf das Gesamtjahr
„Auch zukünftig wird der Mangel an modernen Büroflächen die größte Bremse am Vermietungsmarkt darstellen. Da es zudem kaum größere verfügbare Bestandsflächen gibt, dürften die vorhandenen Großgesuche in Projektentwicklungen gehen“, erwartet Zadeh. „Als Reaktion auf Corona sind einige Vermieter jedoch durchaus zu Incentives bereit – ein deutliches Absinken des Mietniveaus erwarten wir hingegen aber nicht.“

„Die allgemeine Verunsicherung geht zurück. Insbesondere bei der Preisbildung im Core-Segment wurde das Renditeniveau von vor der Krise zwischenzeitlich bestätigt. Wir gehen daher davon aus, dass wir im Jahresverlauf wieder mehr Objekte im Markt und auch entsprechende Transaktionen sehen werden. Vor diesem Hintergrund erscheint ein Transaktionsvolumen um die vier Milliarden Euro möglich“, so Mikulicz.

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Weitere Informationen zu CBRE:

CBRE ist – in Bezug auf den Umsatz im Geschäftsjahr 2019 – der größte globale Immobiliendienstleister. Mit mehr als 100.000 Mitarbeitern in über 530 Büros steht CBRE Investoren und Immobiliennutzern als Partner für alle Immobilienbelange weltweit zur Seite.

CBRE bietet ein breites Spektrum an integrierten Dienstleistungen über den gesamten Lebenszyklus einer Immobilie: von der strategischen und technisch-wirtschaftlichen Beratung wie u. a. beim An- und Verkauf oder der An- und Vermietung, über die Verwaltung und Bewertung von Immobilien bis hin zum Portfolio-, Transaktions-, Projekt- und Facility-Management. CBRE bietet über alle Assetklassen hinweg maßgeschneiderte Beratung aus einer Hand.

Die CBRE Group, Inc. (NYSE:CBRE), ist ein Fortune 500- und S&P 500-Unternehmen mit Hauptsitz in Los Angeles, Kalifornien. Seit 1973 ist CBRE Deutschland mit seiner Zentrale in Frankfurt am Main vertreten, weitere Niederlassungen befinden sich in Berlin, Düsseldorf, Essen, Hamburg, Köln, München und Stuttgart. www.cbre.de  

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CBRE GmbH
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+49 40 80 80 20 10
michael.mikulicz@cbre.com

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julian.zadeh@cbre.com

Dr. Jan Linsin
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Head of Research Germany
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jan.linsin@cbre.com