Frankfurt am Main,
13
Januar
2021
|
10:17
Europe/Amsterdam

Frankfurter Gewerbeinvestmentmarkt von der Krise unbeeindruckt; Bürovermietungsmarkt zeigt positive Entwicklungen

  • Investitionsvolumen im Vorjahresvergleich um 14 Prozent auf 7,7 Milliarden Euro zurückgegangen

  • Spitzenrendite für Büroimmobilien stabil bei 2,9 Prozent

  • Büroflächenumsatz von 330.200 Quadratmetern

  • Leerstandsrate sank auf 6,4 Prozent

2020 betrug das Gesamt-Investitionsvolumen am Frankfurter Immobilienmarkt 7,7 Milliarden Euro – ein Minus von 14 Prozent gegenüber 2019 (knapp neun Milliarden Euro). Während der Gewerbeimmobilienmarkt mit 7,2 Milliarden Euro um drei Prozent zulegen konnte, ging das Investitionsvolumen am Markt für Wohnimmobilien um 74 Prozent auf rund 500 Millionen Euro zurück. Der Bürovermietungsmarkt der Mainmetropole ging 2020 um 40 Prozent auf 330.200 Quadratmeter zurück, verzeichnete jedoch gleichzeitig eine stabile Spitzenmiete (44 Euro pro Quadratmeter pro Monat), einen deutlichen Anstieg der gewichteten Durchschnittsmiete (plus sieben Prozent auf 23,13 Euro) sowie einen spürbaren Rückgang der Leerstandsrate (um 40 Basispunkte auf 6,4 Prozent). Dies ist das Ergebnis einer aktuellen Analyse des globalen Immobiliendienstleisters CBRE.

Investmentmarkt

Peer N. Neiser, Head of Investment Frankfurt
Während das Wohninvestitionsvolumen in Frankfurt 2020 angebotsbedingt deutlich zurückging, konnte der Gewerbeinvestmentmarkt trotz der Pandemie sogar zulegen und damit seine Attraktivität für Investoren unterstreichen.
Peer N. Neiser, Head of Investment Frankfurt

Das Jahresergebnis am Gewerbeimmobilieninvestmentmarkt Frankfurt stellte das drittbeste Ergebnis nach 2007 und 2018 dar und lag im Top-5-Städtevergleich nur knapp hinter Berlin (7,6 Milliarden Euro). Aufgrund eines sehr starken Dezembermonats mit verschiedenen Transaktionen im dreistelligen Millionenbereich, wie zum Beispiel der „Silberturm“ im Bankenviertel oder das „Goldene Haus“ in der City West, konnte der Büroinvestmentmarkt die ursprüngliche Prognose für 2020 sogar übertreffen. Die Spitzenrendite für zentral gelegene Büroimmobilien blieb auch während der Pandemie stabil auf ihrem historischen Tiefststand von 2,9 Prozent. Hingegen sind die Renditen sowohl am Stadtrand um 10 Basispunkte auf 3,4 Prozent als auch in der Peripherie um 25 Basispunkte auf 3,75 Prozent zurückgegangen.

Das investierte Kapital teilte sich 2020, wie auch in der Vergangenheit, circa hälftig zwischen nationalen und internationalen Investoren auf, wobei 2020 der Anteil von ausländisch investiertem Kapital – insbesondere aus dem europäischen Ausland – diesmal sogar bei 57 Prozent lag, 6,9 Prozentpunkte mehr als 2019. 

„Da die Aussichten auf dem Büromarkt weiterhin positiv sind, ist es nicht verwunderlich, dass 2020 knapp 590 Millionen Euro in Grundstückstransaktionen investiert wurden, die für zukünftige Projektentwicklungen interessant sind – das ist ein Plus von 136 Prozent“, ergänzt Neiser.

Bürovermietungsmarkt

Alexander Riegel, Head of Office Leasing Frankfurt
In Anbetracht der Pandemie, der beiden Lockdown Phasen und dem daraus resultierenden signifikanten Rückgang der Vermietungsleistung von fast 40 Prozent konnte 2020 in Frankfurt mit den 330.200 Quadratmetern dennoch ein gutes Vermietungsergebnis erzielt werden.
Alexander Riegel, Head of Office Leasing Frankfurt

Das Jahresendquartal erwies sich dabei mit über 128.000 Quadratmetern Vermietungsumsatz am dynamischsten. Im Fokus der Vermietungsaktivitäten standen vor allem qualitativ hochwertige Flächen mit erstklassiger Ausstattungsqualität, deren Anteil 63 Prozent des Vermietungsumsatzes betrug. Der eingangs erwähnte Rückgang der Leerstandsrate ist vor allem auf Umnutzungen von insgesamt rund 147.000 Quadratmetern Bürofläche zurückzuführen. „In der Bankenlage, die 2020 mit 25 Prozent Umsatzanteil der gefragteste Teilmarkt war, sank die Leerstandsrate sogar auf 4,7 Prozent“, so Riegel. Im Laufe des Jahres stieg auch das Volumen von Mietvertragsverlängerungen, das nicht in das Vermietungsvolumen miteinfließt, auf rund 93.000 Quadratmeter.

Ausblick auf 2021

„Aufgrund des Anlagedrucks von internationalen und deutschen Investoren und dem Mangel an Anlagealternativen gehen wir davon aus, dass auch 2021 ein starkes Investmentjahr werden wird. Lediglich der Mangel an potenziellen Investmentopportunitäten könnte das Ergebnis einschränken. Der daraus resultierende Nachfrageüberhang könnte im Jahresverlauf zu einer weiteren leichten Renditekompression für Core-Produkte führen“, erwartet Neiser.

„Mit dem für den Jahresverlauf zu erwartenden Erfolg der Impfkampagne gehen wir davon aus, dass auch der Frankfurter Bürovermietungsmarkt wieder stärker an Fahrt gewinnt und das Ergebnis deutlich positiver ausfällt“, prognostiziert Riegel. „Die anhaltende Nachfrage nach erstklassigen Büroimmobilien in guten Lagen wird, auch aufgrund der geringen Fertigstellungspipeline und hohen Vorvermietungsquote, zu einer weiteren Steigerung der Spitzenmiete führen.“ Nach derzeitigem Kenntnisstand befinden sich bis Ende 2023 insgesamt rund 590.000 Quadratmeter in der Fertigstellungspipeline, von denen bereits 40 Prozent durch Anmietungen oder Eigennutzungen vom Markt absorbiert wurden.

Ansprechpartner:

Peer N. Neiser
CBRE GmbH
Head of Investment Frankfurt
+49 69 17 00 77 44
peer.neiser@cbre.com

Alexander Riegel
CBRE GmbH
Head of Office Leasing Frankfurt
+49 69 17 00 77 675
alexander.riegel@cbre.com

Dr. Jan Linsin
CBRE GmbH
Head of Research Germany
+49 69 17 00 77 404

jan.linsin@cbre.com

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Weitere Informationen zu CBRE:

Die CBRE Group, Inc. (NYSE:CBRE), ein Fortune 500- und S&P 500-Unternehmen mit Hauptsitz in Dallas, ist – in Bezug auf den Umsatz im Geschäftsjahr 2019 – der größte globale Immobiliendienstleister. Mit mehr als 100.000 Mitarbeitern in über 530 Büros steht CBRE Investoren und Immobiliennutzern als Partner für alle Immobilienbelange weltweit zur Seite. CBRE bietet ein breites Spektrum an integrierten Dienstleistungen: Facility-, Transaktions- und Projekt-Management; Investment-Management; Bewertung; Immobilienvermietung; strategische Beratung; Immobilienverkauf; Finanzierungsdienstleistungen und Entwicklungsdienstleistungen. Seit 1973 ist CBRE Deutschland mit seiner Zentrale in Frankfurt am Main vertreten, weitere Niederlassungen befinden sich in Berlin, Düsseldorf, Essen, Hamburg, Köln, München und Stuttgart. www.cbre.de