Berlin,
18
Juli
2016
|
18:23
Europe/Amsterdam

Flächenknappheit bremst Umsatz auf Berliner Lager- und Logistikmarkt

  • Über 164.000 Quadratmeter Flächenumsatz im ersten Halbjahr

  • Vermietungen dominieren das Marktgeschehen – Eigennutzerquote bei nur sechs Prozent

  • Lebhafte Nachfrage im kleinen Flächensegment – Ausbleiben von Großdeals über 20.000 Quadratmeter

  • E-Commerce treibt den Flächenumsatz

  • Bis zu 340.000 Quadratmeter zum Jahresende realistisch

Im Berliner Marktgebiet für Lager- und Logistikimmobilien wurde in den ersten sechs Monaten ein Flächenumsatz von rund 164.000 Quadratmetern durch Vermietungen und Eigennutzungen registriert. Dies ist das Ergebnis der aktuellen Analyse des Immobilienberatungsunternehmens CBRE.

Dr. Jan Linsin, Head of Research
Wir beobachten eine hohe Nachfrage auf dem hiesigen Logistikmarkt, die jedoch weiterhin durch einen Mangel an modernen Lager- und Logistikflächen limitiert wurde. Erwartungsgemäß hat sich der verhaltene Jahresauftakt auch im zweiten Quartal fortgesetzt. Das Halbjahresergebnis bewegt sich infolgedessen 17 Prozent unter dem Wert des vorangegangen Rekordjahres und 16 Prozent unter dem durchschnittlichen Flächenumsatz des Vergleichszeitraums der vergangenen fünf Jahre.
Dr. Jan Linsin, Head of Research

Vielzahl an Vermietungen treibt Flächenumsatz vor allem im Stadtgebiet – Eigennutzeranteil verschwindend gering

Colette Bodendorf, Teamleader Industrial & Logistics Berlin
Der Flächenknappheit im großflächigen Segment und dem Ausbleiben von Abschlüssen über 20.000 Quadratmeter – wie auch bereits im vergangenem Jahr – steht eine besonders lebhafte Nachfrage im kleinteiligen Flächensegment gegenüber, die den Berliner Lager- und Logistikmarkt bereits in den vergangenen Jahren prägte.
Colette Bodendorf, Teamleader Industrial & Logistics Berlin

Während die Größenklasse zwischen 5.000 und 10.000 Quadratmeter in neun Abschlüssen für rund 40 Prozent und das Segment über 10.000 Quadratmeter in drei Vermietungen für ein Viertel des Flächenumsatzes verantwortlich war, zeigte sich eine rege Nachfrage nach kleinen Lager- und Logistikhallen. Von den insgesamt 56 Vermietungen und Eigennutzungen entfallen 44 auf das Flächensegment unter 5.000 Quadratmeter, die rund ein Drittel des Flächenumsatzes beigesteuert haben. Die meisten Umsätze in dieser Größenklasse entfallen auf das Berliner Stadtgebiet und wurden ausschließlich durch Vermietungen realisiert. „Ohnehin ist die Vermietungsleistung insgesamt sehr hoch, sodass im Umkehrschluss die Eigennutzerquote mit knapp sechs Prozent unterdurchschnittlich gering ist und unter dem bundesweiten Mittel von 39 Prozent liegt“, analysiert Linsin.

Löwenteil des Flächenumsatzes im Berliner Stadtgebiet – Berliner Süden im Trend
Nicht zuletzt dank sechs weiterer Abschlüsse über 5.000 Quadratmeter konnte im Berliner Stadtgebiet mit 103.000 Quadratmetern nach den ersten sechs Monaten ein bemerkenswert hoher Umsatz verzeichnet werden. Besonders zwei von CBRE begleitete Vermietungen an ein nationales und an ein internationales E-Commerce-Unternehmen sowie eine eigengenutzte Bestandshalle des Lebensmitteleinzelhändlers Kaufland trugen hierzu bei. Auf dem zweiten Platz folgte der Teilmarkt Umland Süd-Ost, der mit rund 28.000 Quadratmetern 17 Prozent des Gesamtumsatzes beitragen konnte. „Beachtenswert ist, dass dieser Umsatz ausschließlich durch drei Vermietungen in spekulative Projektentwicklungen in Schönefeld realisiert wurde. Die schnelle Absorption der spekulativen Flächen unterstreicht den Bedarf an großen und modernen Lager- und Logistikflächen“, erläutert Bodendorf. Während im Umland Nord und Süd sowie West in der Summe lediglich nur ein geringfügiger Anteil des Flächenumsatzes registriert wurde, komplettieren die Teilmärkte Umland Ost (16.400 Quadratmeter) und Umland Süd-West (13.400 Quadratmeter) die Teilmarktstatistik.

Größeres Flächenangebot durch spekulative Projektentwicklungen im Süden erwartet
Der Berliner Lager- und Logistikmarkt war durch die anhaltend hohe Nachfrage und nicht zuletzt aufgrund einiger Großabschlüsse, die zu dem Spitzenergebnis des vergangenen Jahres geführt haben, lange Zeit von einem Mangel verfügbarer moderner Lagerflächen geprägt. Projektentwickler haben diesen immensen Bedarf diverser Nutzergruppen, darunter besonders von Handelsunternehmen, erkannt und realisieren spekulative Projektentwicklungen. Vor allem im südlichen Teil des Marktgebiets um Großbeeren und Ludwigsfelde entstehen neue Hallenflächen in der Größenklasse von bis zu 50.000 Quadratmetern, die aufgrund einer guten Anbindung dank eines nahen Autobahnanschlusses besonders für Handelsunternehmen und Logistikdienstleister interessant sind. „Durch eine Vielzahl spekulativ errichteter Flächen und der damit kurzfristigen Entlastung des angespannten Angebot-Nachfrage-Verhältnisses weist der hiesige Markt aktuell leicht rückläufige Spitzenmieten von circa drei Prozent auf und beträgt nun 4,60 Euro pro Quadratmeter und Monat“, erklärt Bodendorf.

Flächenumsatz von bis zu 340.000 Quadratmeter bis zum Jahresende realistisch
„Gegenwärtig gehen wir für das zweite Halbjahr weiterhin von einer anhaltend hohen und lebhaften Nachfrage nach Lager- und Logistikflächen in und um die Hauptstadt aus“, sagt Bodendorf. Nach aktuellem Kenntnisstand sei die Projektpipeline für die kommenden sechs Monate gut gefüllt. „Insgesamt blicken wir optimistisch in das zweite Halbjahr. Durch die Vielzahl an Angeboten ohne Vorvermietung erwarten wir die Realisierung einiger Großabschlüsse, sodass ein Lagerflächenumsatz zwischen 320.000 bis 340.000 Quadratmeter realistisch ist“, so Rainer Koepke, Head of Industrial & Logistics bei CBRE in Deutschland.

Rainer Koepke, Head of Industrial & Logistics Germany
Insgesamt blicken wir optimistisch in das zweite Halbjahr. Durch die Vielzahl an Angeboten ohne Vorvermietung erwarten wir die Realisierung einiger Großabschlüsse, sodass ein Lagerflächenumsatz zwischen 320.000 bis 340.000 Quadratmeter realistisch ist.
Rainer Koepke, Head of Industrial & Logistics Germany

Flächenumsatz (Vermietung und Eigennutzung)

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Quelle: CBRE Research, Q2 2016

 

Ausgewählte Flächenumsätze in Berlin

 

 

 

 

 

 

 

 

Quelle: CBRE Research, Q2 2016

 

Ansprechpartner:
Colette Bodendorf
CBRE GmbH
Teamleader Industrial & Logistics Berlin
+49 30 72 61 54 213
colette.bodendorf@cbre.com

Dr. Jan Linsin
CBRE GmbH
Head of Research Germany
+49 69 17 00 77 663
jan.linsin@cbre.com

Rainer Koepke
CBRE GmbH
Head of Industrial & Logistics Germany
+49 69 17 00 77 671
rainer.koepke@cbre.com

 

 

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Weitere Informationen zu CBRE:
CBRE Group, Inc. (NYSE:CBG), das Fortune 500- und S&P 500-Unternehmen mit Hauptsitz in Los Angeles, Kalifornien, ist das – in Bezug auf den Umsatz im Geschäftsjahr 2015 – weltweit größte Dienstleistungsunternehmen auf dem gewerblichen Immobiliensektor. Mit über 70.000 Mitarbeitern in über 400 Büros weltweit (exklusive Beteiligungsgesellschaften und Verbundunternehmen) ist CBRE Immobiliendienstleister für Eigentümer, Investoren und Nutzer von gewerblichen Immobilien. Die Dienstleistungsschwerpunkte umfassen die Bereiche Capital Markets, Vermietung, Valuation, Corporate Services, Research, Retail, Investment Management, Property- und Project-Management sowie Building Consultancy. Seit 1973 ist CBRE Deutschland mit seiner Zentrale in Frankfurt am Main vertreten, weitere Niederlassungen befinden sich in Berlin, Düsseldorf, Essen, Hamburg, Köln, München, Nürnberg und Stuttgart. www.cbre.de