Frankfurt,
01
Juli
2021
|
12:57
Europe/Amsterdam

Erster Big-Box-Report Frankfurt/Rhein-Main von CBRE: Detaillierte Analyse zeigt Leerstand von lediglich 0,7 Prozent

  • Gesamtbestand von 2,4 Millionen Quadratmetern in 101 Immobilien

  • 48 Eigentümer und 109 Nutzer

  • Lediglich 41 Prozent der Objekte verfügen über ein Nachhaltigkeitszertifikat

Erstmals wurde der Bestand großer moderner Standardlogistikimmobilien¹ ab 10.000 Quadratmetern in der wichtigen Logistikregion Frankfurt/Rhein-Main vollständig empirisch erfasst. Ein aktueller Report des globalen Immobiliendienstleisters CBRE basierend auf einer detaillierten Untersuchung des Bestands, der Nutzer und der Eigentümer zeigt, dass sich der Bestand seit 2016 fast verdoppelt hat – auf mittlerweile 101 Objekte mit zusammen 2,4 Millionen Quadratmeter Logistikfläche. Trotz dieses rasanten Anstiegs der Logistikkapazitäten beträgt der Leerstand lediglich 0,7 Prozent. Die Immobilien gehören 48 verschiedenen Eigentümern und werden von 109 Unternehmen genutzt. Abgesehen vom Flughafen Frankfurt befinden sich Cluster von Logistikimmobilien entlang der Hauptautobahnen, insbesondere im Dreieck Frankfurt-Darmstadt-Mainz sowie in nord-östlicher Richtung entlang der A 45. Den vollständigen Report finden Sie hier.

¹ Gebäudedefinition:
- Bestandsgebäude fertig gestellt ≤ 30.06.2021
- Gebäudequalität: A
- Hallengröße ≥ 10.000 m² Hallengrundfläche je Gebäudeteil
- Hallenhöhe 10 bis 12,50 m Unterkante Binder
- Bodentragfähigkeit ≥ 5 t/m²
- Rampenanzahl 1:800 bis 1.000 m² Lagerfläche
- Büroanteil 5 - 20 %
Marc Snehotta, Teamleader Industrial & Logistics Frankfurt
Die Region Frankfurt/Rhein-Main ist einer der wichtigsten Logistikstandorte in Europa – und von einer sich immer stärker ausprägenden Flächenknappheit betroffen. Mit 0,7 Prozent ist der Leerstand am Logistikimmobilienmarkt auf einem so geringen Niveau, dass Umzüge, Erweiterungen und neue Standorte für Unternehmen immer schwieriger werden. Das wird auch zusehends eine Herausforderung für die Versorgung und die wirtschaftliche Entwicklung der Region.
Marc Snehotta, Teamleader Industrial & Logistics Frankfurt

Der Mangel an Logistikflächen hat auch die Bedeutung von Brachflächen als Entwicklungsgrundstücke für neue Logistikimmobilien steigen lassen. Während sich die Anteile von Brownfields und Greenfields mit 48 Prozent beziehungsweise mit 52 Prozent im Gesamtbestand annähernd die Waage halten, hat sich der Brownfieldanteil zuletzt deutlich erhöht. „Seit 2016 wurde 60 Prozent der neuen Logistikfläche auf Brachflächen entwickelt“, verdeutlicht Snehotta.

Überschaubar ist der Markt vor allem bei besonders großen Objekten. Denn lediglich vier der 101 Objekte umfassen mindestens 50.000 Quadratmeter – das Größte davon bietet circa 90.000 Quadratmeter Lagerfläche. Mit 48 Immobilien verfügt fast die Hälfte aller Objekte über eine Lagefläche von maximal 20.000 Quadratmeter. Das entspricht rund 28 Prozent der Gesamtfläche.

Preisspektrum

Der Anteil von Liegenschaften in Spitzenlage in der Rhein-Main Region mit aktuell erzielbaren Mieten ab sechs Euro pro Quadratmeter pro Monat ist mit 17,8 Prozent am gesamten Flächenvolumen verhältnismäßig gering. Rund 40,6 Prozent der Objekte entfallen auf das mittlere Segment von fünf bis sechs Euro. Folglich weisen 41,6 Prozent der Immobilien Erwartungsmieten von weniger als fünf Euro pro Quadratmeter auf. „Dieser Anteil dürfte zukünftig aber spürbar zurückgehen, denn ausschließlich am Rande der Teilmarktregionen wären bei potenzieller Verfügbarkeit Mieten von bis zu maximal fünf Euro pro Quadratmeter noch darstellbar“, so Snehotta.

Objekte bis ins letzte Detail untersucht

Mit der Bestandsanalyse wurden auch eine Vielzahl an Ausstattungsmerkmalen verzeichnet. Beispielsweise verfügen 300.000 Quadratmeter über eine Gefahrguttauglichkeit und 14 Prozent aller Objekte über eine Kühlung.

„Großes Potenzial besteht bei der ESG-Konformität und Nachhaltigkeit der Logistikimmobilien“, sagt Snehotta. Bisher werden lediglich circa 360.000 Quadratmeter der Dachfläche – das sind etwa elf Prozent – für Solaranlagen genutzt. Und lediglich 41 Prozent der Objekte verfügen über eine Nachhaltigkeitszertifizierung. Dass die Themen Nachhaltigkeit und Umwelt bisher keine hohe Priorität bei Logistikimmobilien haben, deckt sich auch mit den Ergebnissen des jüngsten European Logistics Occupier Survey von CBRE.

Ein Großteil der Immobilien wird von jeweils einem Unternehmen genutzt

Die fünf größten Flächennutzer vereinbaren rund 19 Prozent des gesamten Flächenbestands. Die 20 größten Flächennutzer sogar 50 Prozent. Auf Seite der Eigentümer entfallen auf die zehn größten Bestandshalter rund 50 Prozent aller Flächen. Davon ist der Anteil von Kapitalsammelstellen mit knapp 38 Prozent am größten, gefolgt von Immobilienunternehmen mit gut 33 Prozent und institutionellen sowie sonstigen Immobilieninvestoren mit gut zehn Prozent. Mit 15 Prozent ist der Anteil von Eigennutzern verhältnismäßig klein. Das bedeutet, dass 85 Prozent der Fläche vermietet ist.

Der Anteil der Singletenant-Nutzung überwiegt mit 74 Prozent. Lediglich 26 Prozent der 101 Objekte sind an mehrere Unternehmen vermietet.

Im historische Zeitverlauf wurden 61 Prozent aller Objekte als Built-to-Suit beziehungsweise mit einer Vorvermietung realisiert. Der Anteil spekulativer Entwicklungen ist jedoch kontinuierlich gestiegen und liegt bei den 2020 errichteten Immobilien bereits bei 89 Prozent.

Ausblick

„Der nun empirisch nachgewiesene geringe Leerstand und der angesichts der großen Nachfrage damit einhergehende Nachfrageüberhang wird weiter anhalten, da die Neubauaktivitäten aufgrund mangelnder geeigneter Grundstücke gering sein werden – einziger Hoffnungsschimmer ist die Aktivierung weiterer Brownfields. Dies zwingt Nutzer zu einer frühzeitigen strategischen Flächenbedarfsplanung – und zu der Erkenntnis, dass die Flächen für Bedarfe ab 40.000 zusammenhängenden Quadratmetern grundsätzlich nur limitiert in der Region vorhanden sind“, sagt Snehotta.

Ansprechpartner:

Rainer Koepke
CBRE GmbH
Head of Industrial & Logistics Germany
+49 69 17 00 77 671

rainer.koepke@cbre.com

Marc Snehotta
CBRE GmbH
Head of Business Development I&L und Teamleiter Frankfurt
+49 69 17 00 77 286

marc.snehotta@cbre.com

Dr. Jan Linsin
CBRE GmbH
Head of Research Germany
+49 69 17 00 77 404

jan.linsin@cbre.com

Textbaustein

Weitere Informationen zu CBRE:

CBRE Group, Inc. (NYSE:CBRE), ein Fortune-500- und S&P-500-Unternehmen mit Hauptsitz in Dallas, ist das weltweit größte Immobiliendienstleistungs- und Investment-Unternehmen – in Bezug auf den Umsatz im Geschäftsjahr 2020. Mit mehr als 100.000 Mitarbeitern in über 100 Ländern bietet das Unternehmen ihren vielfältigen Kunden integrierte Dienstleistungen über den gesamten Immobilien-Lebenszyklus: von der strategischen und technisch-wirtschaftlichen Beratung wie u. a. beim An- und Verkauf oder der An- und Vermietung, über die Entwicklung, Verwaltung und Bewertung von Immobilien bis hin zum Transaktions-, Projekt-, Facility- sowie Investment-Management.

Seit 1973 ist CBRE Deutschland mit seiner Zentrale in Frankfurt am Main vertreten, weitere Niederlassungen befinden sich in Berlin, Düsseldorf, Essen, Hamburg, Köln, München und Stuttgart. www.cbre.de