Frankfurt,
26
August
2014
|
00:00
Europe/Amsterdam

Einzelhandelsvermietungen in 1A-Lagen steigen

Insgesamt 1.379 Vermietungen im ersten Halbjahr 2014 registriert: - 18 Prozent // - Deutlicher Anstieg der Neuanmietungen in 1A-Lagen mit + 37 Prozent // Modeanbieter wieder auf Expansionskurs


Im ersten Halbjahr 2014 hat das Immobiliendienstleistungsunternehmen CBRE die Veröffentlichung von 1.379 Einzelhandelsvermietungen in Deutschland erfasst. Gegenüber dem außergewöhnlich guten Vorjahreszeitraum ist dies ein Rückgang um rund 18 Prozent. „Zwar liegt die Vermietungsleistung unter dem Vorjahr, aber im Vierjahresvergleich waren die vergangenen sechs Monate die zweitstärksten“, kommentiert Karsten Burbach, Head of Retail Germany bei CBRE, das Ergebnis. „Deutschland ist und bleibt für Einzelhändler vor allem durch die dezentralisierte Struktur mit sechs nahezu gleichwertigen Metropolen und mehr als 20 weiteren attraktiven Großstädten ein begehrter Standort mit entsprechendem Marktpotenzial.“ Das spiegelt sich auch bei den Umfragen unter internationalen Einzelhändlern wider, die laut der jüngsten CBRE-Studie Deutschland weltweit als den mit Abstand attraktivsten Markt bewerteten. Rund 40 Prozent der globalen Einzelhändler planen in diesem Jahr Geschäfte in Deutschland zu eröffnen.

Berlin mit den meisten Neuvermietungen
Die meisten Neuvermietungen gab es mit großem Abstand in Berlin. 164 Abschlüsse wurden in der Bundeshauptstadt registriert. „Zum starken Ergebnis hat einmal mehr die Shopping-Center-Entwicklung ,Mall of Berlin‘ beigetragen“, erklärt Burbach. „Hinzu kommt der Hauptstadtbonus, der für viele internationale Retailer ein relevanter Faktor bei der Expansion nach Deutschland ist.“ Auf Platz zwei folgt Hamburg mit 90 Neuvermietungen. Neu in den Top 3 ist Stuttgart mit 56 Ab-schlüssen. Insbesondere die Shopping-Center-Entwicklungen Milaneo und Das Gerber, die im Herbst 2014 eröffnet werden sollen, haben zu diesem Ergebnis beigetragen.

Starker Anstieg der Vermietungen in 1A-Lagen
Die Zahl der Vermietungen in innerstädtischen 1A-Lagen ist in den ersten sechs Monaten 2014 um 37 Prozent auf 369 Abschlüsse angestiegen (Vorjahreszeitraum: 296). Gleichzeitig sanken die Anmietungen in Shopping-Centern von 400 auf 252. „Diese Entwicklung ist durch die fehlenden Neueröffnungen von Shopping-Centern zu erklären“, sagt Burbach. „Viele Einzelhändler fokus-sieren sich derzeit wieder auf die 1A-Lagen. Dabei akzeptieren sie auch die tendenziell höheren Mieten, da das Umsatzpotenzial eine hinreichende Rentabilität in Aussicht stellt.“

Von dem gestiegenen Interesse an den 1A-Lagen profitieren sowohl die Einkaufsmetropolen als auch die regionalen Großstädte wie Bonn, Wiesbaden oder Münster. Bei den Städten mit den meisten Vermietungen steht einmal mehr Berlin an erster Stelle, jedoch nicht so dominant wie beim Gesamtmietaufkommen. Zum Wachstum der 1A-Lagen trug in diesem Vermietungszeitraum auch eine vermehrte Vermietungsaktivität in Mittel- und Kleinstädten bei, da neben den nahver-sorgenden Konzepten nun auch Modeanbieter immer stärker ihr Filialnetz außerhalb der Ein-kaufsmetropolen und Großstädte verdichten, so dass nun z. B. auch Städte wie Lippstadt oder Celle interessant für die Expansion werden.


Internationale Einzelhändler sorgen für mehr als jede fünfte Vermietung
Internationale Einzelhändler sind am deutschen Einzelhandelsmarkt aktiver denn je und haben 296 Standorte angemietet. Dies entspricht rund 21,5 Prozent. „Deutschland bleibt aufgrund seiner im europäischen Vergleich sehr guten konjunkturellen Daten weiterhin das Top-Ziel bei der zu-künftigen Expansion durch internationale Einzelhändler in Europa“, erläutert Burbach. „Hinzu kommt, dass eine Vielzahl von internationalen Einzelhändlern, die in der jüngeren Vergangenheit nach Deutschland kamen, nun damit beginnen ihr Filialnetz auszubauen und zu verdichten. Das lässt auch zukünftig weitere Vermietungsaktivität erwarten.“ Besonders aktiv waren US-amerikanische Konzepte mit 58 Abschlüssen, aber auch italienische Filialisten, wie das Lingerie-Label Calzedonia.

Drogeriemärkte expandieren am stärksten
Wie in den vergangenen Jahren bestimmten im ersten Halbjahr 2014 die Drogeriemärkte sowie die Lebensmitteleinzelhändler das Vermietungsgeschehen auf dem deutschen Markt. „Die Droge-riemärkte profitieren weiterhin von den freigewordenen Umsatzpotenzialen durch die Schlecker-Insolvenz“, sagt Burbach. „Die Lebensmittel-Vollsortimenter Rewe und Edeka konnten ihr Filial-netzwerk erweitern, da sie bei der Standortansiedlung auf ein positiveres Genehmigungsumfeld treffen. Dabei geht Rewe to go nicht nur in 1A-Lagen oder Verkehrsknotenpunkten neue Wege, sondern nun auch in dezentralen Standorten wie Tankstellen, die zum Teil von einer 24h-Öffnung profitieren.“

Im Modeeinzelhandel konnte das italienische Lingerie-Konzept Calzedonia die meisten neuen Standorte auf dem deutschen Markt sichern. Traditionell stark waren auch wieder Takko, H&M und C&A auf dem deutschen Markt. Auch das niederländische Lingerie-Konzept Hunkemöller zeigte sich mit zehn registrierten Vermietungen besonders aktiv auf dem deutschen Markt. Ebenso zeigt sich, dass die in der jüngeren Vergangenheit eher selektive Expansion im Modehandel wieder einer breiter angelegten Expansionsstrategie weicht. So vereinten 21 Modeeinzelhändler fast die Hälfte aller registrierten Vermietungen auf sich. Dieser Anteil war in der jüngeren Vergangenheit deutlich geringer. „Über alle Branchen hinweg war die Modebranche die einzige, die im ersten Halbjahr gewachsen ist“, sagt Burbach. Dabei nehmen die innerstädtischen 1A-Lagen einen wesentlichen Anteil bei der Expansion der Modelabels ein. Hunkemöller sicherte sich gleich neun von zehn seiner im ersten Halbjahr 2014 angemieteten Filialen in den 1A-Lagen, aber auch H&M (6 von 10), Gerry Weber (5 von 6) oder Betty Barclay (6 von 6) präferierten die hohe Frequenz und die Etablierung der innerstädtischen 1A-Lagen.


Ansprechpartner:
Karsten Burbach
CBRE GmbH
Head of Retail Germany
+49 69 17 00 77 617
karsten.burbach@cbre.com


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Weitere Informationen zu CBRE
CBRE Group, Inc. (NYSE:CBG), das Fortune 500- und S&P 500-Unternehmen mit Hauptsitz in Los Angeles, Kalifornien, ist das - in Bezug auf den Umsatz im Geschäftsjahr 2014 - weltweit größte Dienstleistungsunternehmen auf dem gewerblichen Immobiliensektor. Mit über 52.000 Mitarbeitern in über 370 Büros weltweit (exklusive Beteiligungsgesellschaften und Verbundunternehmen) ist CBRE Immobiliendienstleister für Eigentümer, Investoren und Nutzer von gewerblichen Immobilien. Die Dienstleistungsschwerpunkte umfassen die Bereiche Capital Markets, Vermietung, Valuation, Corporate Services, Research, Retail, Investment Management, Property- und Project-Management sowie Building Consultancy. Seit 1973 ist CBRE Deutschland mit seiner Zentrale in Frankfurt am Main vertreten, weitere Niederlassungen befinden sich in Berlin, Düsseldorf, Köln, Hamburg, München, Nürnberg und Stuttgart. www.cbre.de