11
Juli
2013
|
00:00
Europe/Amsterdam

Einzelhandelsreport Hannover


Die niedersächsische Landeshauptstadt ist dominierendes Zentrum des zweitgrößten deutschen Flächenlandes ebenso wie ein ökonomisch leistungsstarker Wirtschaftsraum.


Nach Angaben des aktuellen Einzelhandelsreports Hannover des Immobiliendienstleistungsunternehmens CBRE zählt die niedersächsische Landeshauptstadt zwar nicht zu den Big Seven im deutschen Einzelhandel, hinsichtlich des Mietpreises für Ladenlokale jedoch verweist Hannover eine Reihe von Einkaufsstädten ähnlicher Größenordnung wie Bremen, Duisburg, Essen, Dresden, Leipzig oder Nürnberg mehr oder weniger deutlich auf die Plätze.

Wirtschaftliche Rahmendaten

Die niedersächsische Landeshauptstadt ist dominierendes Zentrum des zweitgrößten deutschen Flächenlandes ebenso wie ein ökonomisch leistungsstarker Wirtschaftsraum. Die Stadt verzeichnet seit Ende der 90er Jahre eine stabile und zuletzt leicht ansteigende Einwohnerentwicklung. Bis zum Jahr 2030 wird ein überdurchschnittlicher Bevölkerungsanstieg von ca. 30.000 Einwohnern auf mehr als 550.000 Einwohner prognostiziert. Eine maßgebliche Rolle spielt in diesem Zusammenhang die ausgezeichnete Verkehrsinfrastruktur Hannovers am Kreuzungspunkt wichtiger Nord-Süd- und Ost-West-Verbindungen, sowohl für den Pkw- als auch den Schienenfern- und den Flugverkehr mit einem eigenen Flughafen.

Der Bedeutung als Wirtschaftsstandort entspricht auch der positive Einpendler Saldo von knapp 110.000 Erwerbstätigen pro Arbeitstag. Die Anzahl der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten liegt mit 52,7 Prozent der Hannoveraner Bürger deutlich über dem Bundesdurchschnitt von 33,9 Prozent. Hannover ist auch der wichtigste Arbeitgeber in der Region. National und international erfolgreiche Unternehmen haben hier ihren Firmensitz. Dies gilt vor allem für den Dienstleistungsbereich. Neben Europas größtem Touristikkonzern TUI und der Hannover Messe ist insbesondere der Finanzdienstleistungsbereich, unter anderem mit Nord-LB, ING Diba, AWD oder HDI stark vertreten. Aber auch das verarbeitende Gewerbe verweist auf namhafte Unternehmen wie die Continental AG, Volkswagen Nutzfahrzeuge, Bahlsen oder Varta.

Bedeutung für den Einzelhandel

Hannover übernimmt als Oberzentrum in einem ländlich geprägten Umfeld eine weit über die Versorgung hinausgehende Funktion auch für das Umland. Das Einzugsgebiet umfasst etwa 1,7 Millionen Menschen, was dem innerstädtischen Einzelhandel von Hannover zu Gute kommt.

Dies findet seinen Ausdruck in einer Zentralitätskennziffer, die mit einem Wert von 117 deutlich über dem Durchschnitt liegt und somit die hohe Anziehungskraft Hannovers auf sein Umland ausdrückt. Philipp Hass, bei CBRE in Hamburg zuständig für den Einzelhandel: „Ein Fakt, den national und international erfolgreiche Einzelhändler gerne nutzen - zunehmend auch auf sehr großen Flächen, wie Peek & Cloppenburg nach Abschluss der Umbauarbeiten an seinem Weltstadthaus mit rund 10.300 Quadratmeter Verkaufsfläche oder C&A mit einer Verkaufsfläche von etwa 14.000 Quadratmeter. Hinzu kommen zwei Kaufhofstandorte und bis vor kurzem vier Karstadt-Häuser sowie Primark in dem ehemaligen SinnLeffers-Haus auf rund 8.800 Quadratmeter. Auch die im Jahr 2008 eröffnete Ernst-August-Galerie der ECE stellt – im Gegensatz zur Situation in vielen anderen Innenstädten - eine durchaus sinnvolle Ergänzung zum Einzelhandelsangebot in der Hannoveraner Innenstadt dar. Eine negative Auswirkung auf die traditionellen 1A-Lagen konnte zu keinem Zeitpunkt registriert werden.“ Der Anteil der innerstädtischen Verkaufsflächen in Hannover beträgt knapp 32 Prozent und liegt bei etwa 260.000 Quadratmeter.

Von insgesamt 3,5 Milliarden Euro Einzelhandelsumsatz in Hannover werden mehr als 1,1 Milliarden Euro auf diesen Flächen in der Innenstadt erwirtschaftet.

1A-Lagen

Als echte 1A-Lagen gelten Bahnhofstraße, Georgstraße, Große Packhofstraße und Karmarschstraße, welche eine Aufwertung durch die Entwicklung des so genannten Kröpcke-Centers mit dem Weltstadthaus von Peek & Cloppenburg erfahren hat. Hass: „Einen Einkaufsbummel durch Hannover starten viele am Bahnhof und damit im ECE-Center Ernst-August-Galerie, in der US-Modefilialist Hollister einen rund 800 Quadratmeter großen Store eröffnet hat. Der Innenstadtbesucher durchquert anschließend die konsumige Bahnhofstraße, gelangt über den zentralen Platz am Kröpcke in die Karmarschstraße und kreuzt die ebenfalls hochfrequentierte und konsumorientierte Georgstraße. Zurück geht es dann wieder über die Große Packhofstraße oder in Richtung Primark in die Osterstraße. Ob es Primark gelingt, für diese Lage den Schulterschluss zur 1A-Lage zu ermöglichen ist derzeit noch nicht abschließend einzuschätzen. Als wertige Lage mit Marken wie Hermes oder Rene Lezard ist zudem die Luisenstraße zu nennen.“

Die Georgstraße gilt traditionell als die stärkste Lage in Hannover, hat sich aber laut CBRE im Gegensatz zu den anderen 1A-Lagen in der jüngeren Vergangenheit am wenigsten weiterentwickelt. Das Gros der Projektentwicklungen fand in den Lagen Bahnhofstraße, Karmarschstraße und Große Packhofstraße statt. Dementsprechend weisen alle Hannoveraner Einkaufslagen mittlerweile ein ähnlich hohes Mietpreisniveau auf. Nach wie vor ist die Georgstraße jedoch eine der am meisten besuchten Einkaufsstraßen Deutschlands, die sowohl über Bereiche mit Großflächen wie Karstadt, C&A, Esprit, H&M, Benetton oder Deichmann als auch über kleinteilige Flächen für beispielsweise Fossil, Tchibo oder Yves Rocher verfügt.

Die Bahnhofstraße präsentiert sich als konsumorientierte Einkaufsmeile mit vielen Anbietern aus dem Young Fashion-Bereich, die am meisten von der Eröffnung des ECE-Centers am Bahnhof profitiert hat. Eine Besonderheit ist die Niki-de-Saint-Phalle-Promenade, die durch ihr untergeschossiges Niveau einen zweiten Laufweg und damit eine Ausweitung der 1A-Lage bewirkt. „Wahrscheinlich wird der US-Computerspezialist Apple einen eigenen Store in der Bahnhofstraße eröffnen. Das seit längerem kursierende Gerücht wurde zuletzt durch Stellenausschreibungen auf der Unternehmenshomepage bestätigt. Wann und wo das Geschäft eröffnet, ist offiziell noch unklar. Aber auch hier verdichten sich die Gerüchte, dass es sich um die Bahnhofstraße 5 handeln wird, die zuletzt durch Olymp & Hades genutzt worden ist“, führt Philipp Hass aus. Zudem hat der Schuhanbieter Aktiv Schuh rund 1.750 Quadratmeter in der Bahnhofstraße 8 bezogen. Weitere Mieter in dem Neubau der niederländischen Immobiliengesellschaft D&R Investments sind Esprit und Desigual.

Die Karmarschstraße gilt als Verlängerung der Bahnhofstraße als die Lage in Hannover, die sich zuletzt am besten entwickelt hat. Dazu beigetragen hat die Entwicklung des Kröpcke-Centers mit dem neuen Weltstadthaus von Peek & Cloppenburg. In das Center zieht auch der Herrenausstatter Eckerle aus München ein. Ursprünglich geprägt von Traditionshäusern wie Mäntelhaus Kaiser, I.G. von der Linde oder Parfümerie Liebe, hat sich die Karmarschstraße zuletzt deutlich verändert. S.Oliver oder Marc O‘Polo ergänzen den Einzelhandelsbesatz um moderne Konzepte.

In der Folge der Projektentwicklung Kröpcke wurden auch weitere Immobilien modernisiert.

Die Große Packhofstraße schließlich hat zuletzt ebenfalls massive Veränderungen erfahren. Der Wegfall von Karstadt und des lokalen Herrenausstatters Erdmann konnte mittlerweile durch neue attraktive Mieter wie TK-Maxx, Zero oder Gina Tricot kompensiert werden. Zusätzlich profitiert die Lage durch die Ansiedlung von Primark mit 8.800 Quadratmeter in der Osterstraße 10, die an die Große Packhofstraße angebunden ist.

Investment

Auch für Einzelhandelsimmobilieninvestoren ist Hannover laut CBRE attraktiv. Insbesondere Projektentwickler haben sich massiv in Niedersachsens Landeshauptstadt engagiert. So der Düsseldorfer Projektentwickler Centrum, der nach Fertigstellung des Kröpcke-Centers und der ehemaligen Markthalle in der Bahnhofstraße vier Projekte in der Hannoveraner Innenstadt zu seinen Referenzen zählt. Das Interesse vieler Investoren und Entwickler an den Immobilien von Karstadt hat sich in Hannover mit seinen ehemals vier Häusern besonders deutlich gezeigt. So hat die Sahle-Gruppe das Karstadt-Technikhaus umgebaut und unter anderem an TK Maxx, Gina Tricot und Zero vermietet. Die Berliner MIB hat das Karstadt-Bettenhaus umgebaut und die Düsseldorfer Redevco das Karstadt-Sporthaus an der Großen Packhofstraße im Paket mit anderen Karstadt-Häusern erworben. Abschließend hat Friedrich Knapp, der Inhaber der Textilkette New Yorker, im ersten Halbjahr 2013 unter anderem das letzte der vier Karstadthäuser erworben. Auch Einzelhändler selbst treten in Hannover als Investoren auf, wie das Beispiel Primark zeigt. Das ehemalige Erdmann-Haus wurde von der Düsseldorfer Development Partner AG erworben, die allerdings bis heute keinen Nutzer für die geplante Neuentwicklung finden konnte.

Die vollständige Pressemitteilung finden Sie in beigefügtem Dokument.


Weitere Informationen zu CBRE:
CBRE Group, Inc. (NYSE:CBG), das Fortune 500- und S&P 500-Unternehmen mit Hauptsitz in Los Angeles, Kalifornien, ist das – in Bezug auf den Umsatz im Geschäftsjahr 2012 – weltweit größte Dienstleistungsunternehmen auf dem gewerblichen Immobiliensektor. Mit ca. 37.000 Mitarbeitern in mehr als 300 Büros weltweit (exklusive Beteiligungsgesellschaften und Verbundunternehmen) ist CBRE Immobiliendienstleister für Eigentümer, Investoren und Nutzer von gewerblichen Immobilien. Die Dienstleistungsschwerpunkte umfassen die Bereiche Capital Markets, Vermietung, Valuation, Corporate Services, Research, Retail, Investment Management, Property- und Project-Management sowie Building Consultancy. Seit 1973 ist CBRE Deutschland mit seiner Zentrale in Frankfurt am Main vertreten, weitere Niederlassungen befinden sich in Berlin, Düsseldorf, Köln, Hamburg und München. www.cbre.de.


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