Frankfurt am Main,
05
April
2018
|
13:21
Europe/Amsterdam

Deutscher Wohninvestmentmarkt mit dynamischem Start

  • Transaktionsvolumen im ersten Quartal bei rund 6,8 Milliarden Euro

  • BUWOG-Übernahme durch Vonovia dominiert den Jahresauftakt

  • Projektentwicklungen und kleinteiliges Wohnen im Anlagefokus

  • Investmentvolumen zum Jahresende von mindestens 15 Milliarden Euro erwartet

Deutsche Wohnimmobilien zählen weiterhin zu den beliebtesten Anlageklassen, sodass der deutsche Wohninvestmentmarkt zum Jahresbeginn 2018 äußerst schwungvoll startete: Im ersten Quartal 2018 wurde ein Transaktionsvolumen für Wohnpakete und -anlagen ab einer Größenordnung von 50 Wohneinheiten von rund 6,8 Milliarden Euro registriert. Dies ist das Ergebnis einer aktuellen Analyse des globalen Immobiliendienstleisters CBRE.

Konstantin Lüttger, Head of Residential Investment
Bedingt durch die Übernahme der börsennotierten österreichischen Immobiliengesellschaft BUWOG durch die Vonovia konnten wir eine Verdopplung des Transaktionsvolumens gegenüber dem Vorjahreswert beobachten. Dies entspricht zugleich nach 2015 dem zweitstärksten Jahresauftaktergebnis.
Konstantin Lüttger, Head of Residential Investment

Auch ohne diesen Zusammenschluss lag das Transaktionsvolumen in den ersten drei Monaten mit insgesamt 3,9 Milliarden Euro rund eine halbe Milliarde Euro oder 15 Prozent über dem Vorjahresergebnis.

Michael Schlatterer, Team Leader Market Intelligence
Der deutsche Wohnungsmarkt gilt bei den nationalen und internationalen Investoren als äußerst attraktiv, zumal im Geschosswohnungsbau in den aus Investorensicht begehrten Groß- und Universitätsstädten so gut wie kein Leerstand vorhanden ist und die Fertigstellungszahlen bei Mehrfamilienhäusern der Bevölkerungsentwicklung in den Metropolregionen nur unzureichend Rechnung tragen.
Michael Schlatterer, Team Leader Market Intelligence

Investments in Projektentwicklungen auf Rekordniveau

Die ungebrochen hohe Nachfrage nach Wohnportfolios am deutschen Investmentmarkt seitens der großen Wohnungsunternehmen sowie der institutionellen Investoren kann aufgrund der Angebotsknappheit an Bestandsportfolios nur unzureichend gedeckt werden, sodass sich das Interesse an Investments in Projektentwicklungen stetig steigert. Im ersten Quartal 2018 wurden im Rahmen von Forward Purchases und Forward Fundings Neubauprojekte im Wert von rund 1,8 Milliarden Euro gehandelt. Dies entspricht einer Steigerung gegenüber dem Vorjahrszeitraum um mehr als 820 Millionen Euro. „Das Investoreninteresse an Projektentwicklungen ist gigantisch – 1,8 Milliarden Euro sind ein absoluter Rekord“, sagt Lüttger. Der relative Anteil am gesamten Investitionsvolumen hat sich im Vorjahresvergleich aufgrund der BUWOG-Übernahme um drei Prozentpunkte auf 26 Prozent gemindert. „Lässt man den milliardenschweren Zusammenschluss unberücksichtigt, beträgt das in Projektentwicklungen umgesetzte Transaktionsvolumen 46 Prozent und erfuhr damit eine deutliche Steigerung gegenüber dem Vorjahreswert von 17 Prozentpunkten“, erklärt Lüttger. Vor allem institutionelle Investoren wie Immobilienspezialfonds und Pensionskassen sicherten sich neu zu errichtende Geschosswohnbauten, aber auch Studentenwohnheime sowie Mikroapartments in den Topstandorten, attraktiven Schwarmstädten und Hochschulstandorten wie zum Beispiel in Leipzig, Kaiserslautern oder Nürnberg.


Weiterer Anstieg der Kaufpreise bedingt durch sich verschärfende Angebotsknappheit

Der Wettbewerb um die präferierten Bestandsportfolios und die zunehmende Ausweichbewegung auf Neubauentwicklungen äußerte sich insgesamt in einem weiteren Preisanstieg gegenüber dem Vorjahr. Bei 58 gezählten Portfoliotransaktionen (73 im Vorjahr) wurden insgesamt 48.000 Wohneinheiten (plus 78 Prozent) gehandelt. „Der durchschnittliche Kaufpreis pro Quadratmeter Wohnfläche erhöhte sich dabei auf rund 2.400 Euro und lag um 23 Prozent höher als noch ein Jahr zuvor“, analysiert Schlatterer. „Auch der erzielte Kaufpreis pro Wohneinheit lag um 13 Prozent höher und notierte bei 142.600 Euro pro Wohneinheit, wobei je nach Standort und Ausstattung deutlich höhere Kaufpreise anzusetzen sind“, ergänzt Schlatterer.


Nutzungsformen Studentenwohnheime und Mikroapartments im Fokus der Investoren

„Das Segment des kleinteiligen Wohnens hat sich in Deutschland zu einem Wachstumsmarkt entwickelt. Auf der Suche nach einem hohen Renditepotenzial weichen nationale sowie internationale Akteure zunehmend auf Investments in kleinteiliges Wohnen auf Standorte mit hervorragenden sozioökonomischen Fundamentaldaten und langfristig günstigen Wachstumsprognosen aus“, erläutert Schlatterer. Vermehrt internationale Investoren, in deren Heimatmärkten sich Studentenwohnheime und Mikroapartments bereits seit Langem als eigenständige Anlageklasse etabliert haben, zeigten sich auf dem hiesigen Markt aktiv, wie beispielsweise der Erwerb eines Pakets mit vier Studentenwohnheimen des britischen Spezialisten für Studentenwohnungen Global Student Accommodation (GSA) zeigt. Als relativ sichere Wertanlage und aufgrund der guten Wachstumsaussichten bescherte das gestiegene Anlageinteresse dem deutschen Wohninvestmentmarkt ein Transaktionsvolumen von über 1,4 Milliarden Euro im Segment des kleinteiligen Wohnens. „Bereits im ersten Quartal übertraf der Transaktionsumsatz das allokierte Kapital des gesamten Vorjahres um mehr als ein Drittel. Steigende Studierendenzahlen und die geringe Verfügbarkeit von Wohnraum in den prosperierenden Metropolregionen und Universitätsstädten verstärken diesen Trend“, ergänzt Lüttger.


Positiver Ausblick: Transaktionsvolumen von 15 Milliarden Euro zum Jahresende

Aufgrund des attraktiven Rendite-Risiko-Profils und starker Fundamentaldaten, die ein weiteres Mietwachstum erwarten lassen, ist das Interesse nach deutschen Wohnimmobilien seitens institutioneller Investoren und den auf dieses Segment spezialisierten Immobiliengesellschaften aus dem In- und Ausland trotz anziehender Kaufpreise ungebrochen hoch. Der gestiegene Appetit an der Anlageklasse Wohnen seitens der Marktakteure wird in der CBRE Investor Intentions Survey 2018 sowohl auf europäischer als auch auf globaler Ebene bestätigt. „Vor dem Hintergrund des kontinuierlichen Zustroms neuer Anlagegelder in ‚German Resi‘ ist 2018 ein Transaktionsvolumen von mindestens 15 Milliarden Euro auf dem deutschen Wohnimmobilienmarkt sehr wahrscheinlich. Entscheidend hierfür ist die Realisierung einiger großvolumiger Pakettransaktionen, deren Abschluss wir im weiteren Jahresverlauf erwarten“, erklärt Lüttger.


Wohnportfoliotransaktionen in Deutschland (ab 50 Wohneinheiten)


 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Quelle: CBRE Research, Q1 2018.
 

Markt für Wohnportfolios in Deutschland


 

 

 

 

 

 

 

 

 

Quelle: CBRE Research, Q1 2018.
 

Ansprechpartner:

Konstantin Lüttger
CBRE GmbH
Head of Residential Investment Germany
+49 69 17 00 77 29
konstantin.luettger@cbre.com

Michael Schlatterer
CBRE GmbH
Team Leader Market Intelligence
+49 30 726 154 156
michael.schlatterer@cbre.com

Jan Schwarze
CBRE GmbH
Senior Analyst
+49 69 17 00 77 150
jan.schwarze@cbre.com

 

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Weitere Informationen zu CBRE:

CBRE ist – in Bezug auf den Umsatz im Geschäftsjahr 2017 – der größte globale Immobiliendienstleister. Mit mehr als 80.000 Mitarbeitern in über 450 Büros steht CBRE Investoren und Immobiliennutzern als Partner für alle Immobilienbelange weltweit zur Seite.

CBRE bietet ein breites Spektrum an integrierten Dienstleistungen über den gesamten Lebenszyklus einer Immobilie: von der strategischen und technisch-wirtschaftlichen Beratung wie u. a. beim An- und Verkauf oder der An- und Vermietung, über die Verwaltung und Bewertung von Immobilien bis hin zum Portfolio-, Transaktions-, Projekt- und Facility-Management. CBRE bietet über alle Assetklassen hinweg maßgeschneiderte Beratung aus einer Hand.

Die CBRE Group, Inc. (NYSE:CBRE), ist ein Fortune 500- und S&P 500-Unternehmen mit Hauptsitz in Los Angeles, Kalifornien. Seit 1973 ist CBRE Deutschland mit seiner Zentrale in Frankfurt am Main vertreten, weitere Niederlassungen befinden sich in Berlin, Düsseldorf, Essen, Hamburg, Köln, München, Nürnberg und Stuttgart. www.cbre.de