Frankfurt,
19
April
2022
|
15:53
Europe/Amsterdam

Deutscher Industrie- und Logistikimmobilienmarkt setzte zum Jahresauftakt seine dynamische Entwicklung fort

·       Flächenumsatz stieg um 15 Prozent auf 2,4 Millionen Quadratmeter

·       Großabschlüsse von Tesla bei Berlin und Amazon in Kaiserslautern – beides Eigennutzungen und Neubauten – machten über eine halbe Million Quadratmeter aus

·       Durchschnittliche Spitzenmiete der Top 5 stieg um gut sechs Prozent auf 6,84 Euro pro Quadratmeter und Monat

 

Im ersten Quartal 2022 erreichte der deutsche Industrie- und Logistikimmobilienmarkt einen Flächenumsatz von 2,4 Millionen Quadratmetern. Verglichen mit dem ersten Quartal 2021 ist dies ein Anstieg um 15 Prozent. Zwar handelte es sich damit um das stärkste Auftaktquartal, 327.000 Quadratmeter entfielen jedoch auf die Flächen von Tesla in Grünheide bei Berlin, für welche das Unternehmen erst jetzt die Baugenehmigung bekommen hat. Dies ist das Ergebnis einer aktuellen Analyse des globalen Immobiliendienstleisters CBRE.

Rainer Koepke, Head of Industrial & Logistics Germany

Auch ohne die Flächen von Tesla setzte der Markt zum Jahresanfang seine hohe Dynamik von mehr als zwei Millionen Quadratmetern Flächenumsatz pro Quartal fort.

Rainer Koepke, Head of Industrial & Logistics Germany

In den Top-5-Märkten stieg der Flächenumsatz im Vorjahresvergleich um 42 Prozent an, ohne Tesla war aber ein Rückgang um 18 Prozent zu verzeichnen. Lediglich in München stieg der Flächenumsatz an. Jenseits der Top-Märkte betrug das Wachstum sechs Prozent. „Angesichts der Flächenknappheit in den beliebten Logistikclustern weichen die Nutzer immer mehr in Gebiete mit großflächigen Angeboten aus. Diese sind in den östlichen Bundesländern, inklusive Berlin und machten mit rund 1,1 Millionen Quadratmeter 45 Prozent vom gesamten Flächenumsatz aus“, erklärt Koepke. Neben dem Ruhrgebiet, einem klassischen Logistikmarkt, in dem im ersten Quartal 147.000 Quadratmeter umgesetzt wurden, waren auch die Regionen Halle/Leipzig (229.000 Quadratmeter) und Magdeburg (221.000 Quadratmeter) umsatzstark.

Die beiden Großabschlüsse von Tesla und Amazon beeinflussten auch die Flächenanteile von Eigennutzern und von Neubauten entscheidend. So stieg der Anteil von Eigennutzern um sechs Prozentpunkte auf 40 Prozent. Der Anteil von Neubauten stieg um elf Prozentpunkte auf 70 Prozent. Auch die Flächenanteile der wichtigsten Nutzerbranchen wurde durch diese Abschlüsse geprägt. So stieg der Anteil von Produktionsunternehmen um elf Prozentpunkte auf 30 Prozent. Trotz Amazon ging der Anteil von Handelsunternehmen, inklusive Onlinehändlern, jedoch um acht Prozentpunkte auf 36 Prozent zurück. Logistiker verzeichneten einen leichten Rückgang auf 26 Prozent. „Produktionsunternehmen werden auch zukünftig eine wichtige Rolle spielen, denn aufgrund der verschiedenen Probleme für die internationalen Lieferketten erwägen immer mehr Unternehmen einstmals ausgelagerte Produktion wieder zurück nach Deutschland zu holen. Bei derartigem ‚Reshoring‘ treffen die Unternehmen bei Kommunen in der Regel auf größeres Interesse als bei klassischen Logistikansiedlungen. So werden für Produktionsansiedlungen öfters Flächenreserven aktiviert“, erklärt Koepke. 

Dr. Jan Linsin, Head of Research Germany

Für die klassischen Logistiknutzer wird die Revitalisierung von Brownfields wichtiger werden, da diese bereits meist über ein passendes Baurecht verfügen.  Vielerorts fehlen unbebaute Grundstücke in Industrie- und Gewerbegebieten, Kommunen können vielfach keine Greenfields mehr anbieten. Auch deswegen wird die Bedeutung von revitalisierten Brownfields weiter ansteigen.

Dr. Jan Linsin, Head of Research Germany

Die durchschnittliche Spitzenmiete der Top 5 stieg im Vorjahresvergleich um gut sechs Prozent auf 6,84 Euro pro Quadratmeter und Monat. „Im Jahresverlauf sind weitere Anstiege bei den Mieten zu erwarten – sowohl weil die Baukosten für Neubauten mit Blick auf Grundstücke und Materialien ansteigen als auch weil die Eigentümer bei den aufgerufenen Mieten die Inflation berücksichtigen dürften“, sagt Linsin. Die Inflation lässt auch die Mieten aus bereits bestehenden Verträgen ansteigen. „Oft sind Logistikmietverträge zu hundert Prozent indexiert, lediglich bei langen Vertragslaufzeiten stimmen Vermieter manchmal niedrigen Indexierungen zu“, so Koepke.

Ausblick auf das Gesamtjahr 2022

„Bisher zeichnet sich eine Fortsetzung des regen Marktgeschehens ab“, sagt Koepke. „Jedoch wird der Markt weiterhin von einem Nachfrageüberhang geprägt werden, der aufgrund des knappen Flächenangebots und der steigenden Mieten infolge der steigenden Grundstückspreise und Baukosten kaum ausgeglichen werden kann. Allerdings arbeitet die Branche intensiv wie nie zuvor daran, Brownfields neu zu bebauen.“

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