Frankfurt,
17
Januar
2022
|
10:19
Europe/Amsterdam

Deutschen Industrie- und Logistikimmobilienmarkt erreichte 2021 neuen Rekord beim Flächenumsatz

·       Flächenumsatz stieg um 20,4 Prozent auf 8,3 Millionen Quadratmeter

·       Top-5-Regionen legten um 33 Prozent zu

·       Vermietungen in Neubauten stiegen auf 5,1 Millionen Quadratmeter

·       Durchschnittliche Spitzenmiete in den Top-5-Märkten stieg um 7,7 Prozent auf 6,80 Euro pro Quadratmeter

 

2021 erreicht der deutsche Industrie- und Logistikimmobilienmarkt einen Flächenumsatz von 8,3 Millionen Quadratmetern. Damit wurde das Vorjahresergebnis um 20,4 Prozent übertroffen. Der Flächenumsatz verteilte sich sehr gleichmäßig über den Jahresverlauf hinweg – mit rund zwei Millionen Quadratmetern pro Quartal. Insgesamt lag der Flächenumsatz knapp 40 Prozent über dem Durchschnitt der vergangenen zehn Jahre. Dies ist das Ergebnis einer aktuellen Analyse des globalen Immobiliendienstleisters CBRE.

Rainer Koepke, Head of Industrial & Logistics Germany

2021 war ein absolutes Rekordjahr am deutschen Industrie- und Logistikimmobilienmarkt. Anfang des Jahres schien ein derartiges Ergebnis aufgrund des Flächenmangels kaum denkbar, aber die Nutzer haben durch ihre stetige Nachfrage eine große Dynamik ausgelöst. Auch das Überschreiten der Zehn-Millionen-Quadratmeter-Marke wäre locker möglich gewesen, stünde ausreichend Fläche zur Verfügung. 

Rainer Koepke, Head of Industrial & Logistics Germany

„Den Projektentwicklern ist es immerhin gelungen viele neue Projekte dem aufnahmebereiten Markt zuzuführen, häufig auf Brownfields.“

Der Flächenumsatz in Neubauten stieg um 14 Prozent auf 5,1 Millionen Quadratmeter, was einem Anteil von 62 Prozent entspricht. Rückläufig war hingegen der Flächenumsatz von Eigennutzern um 4,6 Prozent auf lediglich 2,3 Millionen Quadratmeter. Damit lag deren Anteil am Gesamtumsatz bei 28 Prozent nach 35 Prozent im Vorjahr. „Für Eigennutzer wird es immer schwieriger neue Flächen zu erwerben. Denn sie sind zwar bei Kommunen gerne gesehen, aber in den Gewerbegebieten gibt es kaum noch Greenfields, welche den Eigennutzern angeboten werden könnten. Und bei Brownfields setzen sich in der Regel auf Vermietung abzielende Entwickler durch, zumal deren Bereitschaft zu höheren Preisgeboten größer und ihre Entscheidungsgeschwindigkeit schneller ist. In der derzeitigen Marktlage mit Vollauslastung ein wesentlicher Wettbewerbsvorteil“, erklärt Koepke.

Der Nachfrageüberhang nach geeigneten Flächen in Verbindung mit steigenden Grundstückspreisen und Baukosten haben die Logistikmieten 2021 in vielen Regionen getrieben. Entsprechend ist die durchschnittliche Spitzenmiete in den Top-5-Märkten um 7,7 Prozent auf mehr als 6,80 Euro pro Quadratmeter und Monat gestiegen. „Vor allem die Grundstückpreise für logistikgeeignete Grundstücke sind in Top-Lagen hochgeschossen“, sagt Koepke.

Auf die Top-5-Märkte entfielen 2,5 Millionen Quadratmeter oder 31 Prozent des gesamten Flächenumsatzes. Mit einem Anstieg um 33 Prozent gegenüber 2022 legte der Umsatz in diesen Märkten deutlicher stärker zu als im Gesamtmarkt.

Dr. Jan Linsin, Head of Research Germany

Obwohl in den Top-Märkten der Flächenmangel stärker ausgeprägt ist, konnten fast alle dieser Regionen einen deutlichen Aufschwung vermelden. 

Dr. Jan Linsin, Head of Research Germany

Lediglich in München ging der Flächenumsatz angebotsbedingt um 31 Prozent auf 222.000 Quadratmeter zurück. Umsatzstärkster Markt war mit 728.000 Quadratmetern die Rhein-Main-Region um Frankfurt. Hier war auch der Anstieg mit einem Plus von 46 Prozent sehr deutlich. Am dynamischsten legte aber Düsseldorf zu – um 105 Prozent auf 340.000 Quadratmeter. Die Märkte in Berlin um Hamburg entwickelten sich sehr ähnlich: Während die Hauptstadtregion einen Flächenumsatz von 600.000 Quadratmetern (plus 37 Prozent) verzeichnete, waren es in der Hansestadt 645.000 Quadratmeter (plus 33 Prozent). Neben diesen Top-Märkten wiesen auch das Ruhrgebiet (590.000 Quadratmeter; plus zwei Prozent), die Regionen Halle/Leipzig (397.000 Quadratmeter; plus 19,6 Prozent), Hannover (262.000 Quadratmeter) und Köln (257.000 Quadratmeter; plus sechs Prozent) große Flächenumsätze auf.

Während auf der Nutzerseite die Branchen Handel und Logistik im vergangenen Jahr ihren Flächenumsatz deutlich ausbauen konnten, ging jener der Branche Produktion zurück. Handelsunternehmen steigerten ihren Flächenumsatz um 30 Prozent auf 3,3 Millionen Quadratmeter. Hiervon entfielen 1,5 Millionen Quadratmeter auf E-Commerce-Unternehmen. Der Flächenumsatz von Logistikern stieg um knapp 32 Prozent auf 2,9 Millionen Quadratmeter. „Wir haben 2021 die Entwicklung gesehen, dass Industrieunternehmen bei Logistikern Pufferlager angelegt haben, um sich gegen die Schwierigkeiten der internationalen Lieferketten abzusichern. Derartige Maßnahmen stellen ohne Frage eine Verteuerung der Supply Chain für diese Unternehmen dar, was letztlich auch einen Beitrag zur Inflationsentwicklung leistet“, sagt Koepke. Der direkte Flächenumsatz von Unternehmen aus der Produktionsbranche ging jedoch um rund 14 Prozent auf 1,4 Millionen Quadratmeter zurück.

Ausblick auf 2022

„Wir erwarten für 2022 weiterhin eine äußerst große Nachfrage nach Industrie- und Logistikimmobilienflächen. Erneut wird der Markt von der Herausforderung bestimmt sein, den Nutzern die entsprechenden Flächen zur Verfügung zu stellen. Möglich kann das nur sein, wenn die Entwickler ihre umfassenden Aktivitäten zur Brownfield-Revitalisierung fortsetzen und Gemeinden neue Flächen ausweisen“, sagt Koepke. „Dennoch kann die absehbare Angebotsverknappung in den meisten nachgefragten Regionen dazu führen, dass sich die letztjährigen Rekord-Flächenumsätze nicht wiederholen lassen.“

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Ansprechpartner:

Rainer Koepke
CBRE GmbH
Head of Industrial & Logistics Germany
+49 69 17 00 77 671
rainer.koepke@cbre.com

Dr. Jan Linsin
CBRE GmbH
Head of Research Germany
+49 69 17 00 77 404
Jan.linsin@cbre.com 

Weitere Informationen zu CBRE:

CBRE Group, Inc. (NYSE:CBRE), ein Fortune 500- und S&P 500-Unternehmen mit Hauptsitz in Dallas, ist das weltweit größte Immobiliendienstleistungs- und Investment-Unternehmen – in Bezug auf den Umsatz im Geschäftsjahr 2020. Mit mehr als 100.000 Mitarbeitern in über 100 Ländern bietet das Unternehmen ihren vielfältigen Kunden integrierte Dienstleistungen über den gesamten Immobilien-Lebenszyklus: von der strategischen und technisch-wirtschaftlichen Beratung wie u. a. beim An- und Verkauf oder der An- und Vermietung, über die Entwicklung, Verwaltung und Bewertung von Immobilien bis hin zum Transaktions-, Projekt-, Facility- sowie Investment-Management.                                                  

Seit 1973 ist CBRE Deutschland mit seiner Zentrale in Frankfurt am Main vertreten, weitere Niederlassungen befinden sich in Berlin, Düsseldorf, Essen, Hamburg, Köln, München und Stuttgart. www.cbre.de