06
Juli
2012
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00:00
Europe/Amsterdam

CBRE zum Einzelhandelsinvestmentmarkt in Deutschland 2. Quartal 2012

-Transaktionsvolumen im zweiten Quartal 2012 mit 1,8 Milliarden Euro gut 30 Prozent über Vorquartalswert

-Investmentvolumen bleibt in der ersten Jahreshälfte aufgrund einer sehr limitierten Verfügbarkeit von Core-Objekten deutlich hinter Vorjahreswert zurück
- Nettoanfangsrenditen in allen Retailsegmenten stabilisieren sich weiter auf niedrigem Niveau
-Nationale und internationale Käufer investieren gleichermaßen in den deutschen Einzelhandelsinvestmentmarkt


In den ersten sechs Monaten 2012 wurden nach Analysen des Immobilienberatungsunternehmens CBRE knapp 3,2 Milliarden Euro in deutsche Einzelhandelsimmobilien investiert. Da sich die Investoren weiterhin überwiegend auf Core-Produkte fokussieren, die jedoch nur in geringem Umfang am Markt verfügbar sind, blieb das aktuelle Investmentvolumen rund 47 Prozent unter dem Wert des Vorjahreszeitraums zurück. Zudem wurden im Vorjahr einige außergewöhnlich große Transaktionen – unter anderem der Verkauf der Metro-Cash & Carry-Märkte oder des CentrO – getätigt. Der geringere Anteil von Investments in Handelsimmobilien ist somit auf keinen Fall einer nachlassenden Attraktivität geschuldet, sondern vielmehr ein Ausdruck von Mangel an attraktiven und geeigneten Investitionsmöglichkeiten. In den letzten drei Monaten fanden dennoch wieder mehr Einzelhandelsobjekte einen Käufer. Im zweiten Quartal wurden gegenüber dem Jahresauftakt mit 1,8 Milliarden Euro gut 30 Prozent mehr in diese Anlageklasse investiert.

Die größte Einzelhandels- als auch Gewerbeimmobilientransaktion im ersten Halbjahr 2012 war die Beteiligung von Unibail-Rodamco bei bestehenden und projektierten Shopping-Centern der mfi management für immobilien AG. Unibail-Rodamco strebt die Übernahme von 51 Prozent der Holdinggesellschaftsanteile an, die 90,4 Prozent an der mfi AG, Deutschlands zweitgrößtem Betreiber von Shopping-Centern, hält.

In die Top 5-Investmentzentren Berlin, Düsseldorf, Frankfurt, Hamburg und München flossen mit rund 584 Millionen Euro gut 18 Prozent aller Retail-Investments im ersten Halbjahr.

Jan Linsin, Head of Research bei CBRE in Deutschland: „Insbesondere die internationalen Investoren weichen vermehrt auf attraktive B-Standorte aus, um Gelder zu platzieren, da gerade in den Topstandorten kaum adäquate Produkte für sicherheitsorientierte Anlagestrategien verfügbar sind. Die Fundamentaldaten wie eine weiter sinkende Arbeitslosenquote und steigende Haushaltseinkommen (u.a. aufgrund höherer Tarifabschlüsse in einzelnen Branchen) sprechen weiterhin für Immobilieninvestments in den größten und stabilsten Retailmarkt Europas. “


Shopping-Center weiter sehr gefragt

Noch stärker als im Vorjahreszeitraum lag der Fokus der Investoren auf Shopping-Centern. Mit knapp 1,8 Milliarden Euro entfielen rund 55 Prozent des Einzelhandelsinvestmentvolumens auf diese Assetklasse. Im Vorjahreszeitraum waren es noch 42 Prozent. Zu diesem hohen Ergebnis trugen maßgeblich – neben dem Anteilskauf an mfi durch Unibail-Rodamco – die Verkäufe von Anteilen der Europa-Passage in Hamburg, der Europa-Galerie in Saarbrücken sowie des Luisencenters in Darmstadt in der Größenordnung von jeweils über 100 Millionen Euro bei. In absoluten Zahlen sank jedoch auch bei Shopping-Centern das Investmentvolumen um circa 31 Prozent ab. Jeweils über 600 Millionen Euro wurden in Fachmärkte bzw. Fachmarktzentren (630 Millionen Euro oder 20 Prozent des Gesamtvolumens) und Geschäftshäuser in 1A-Lagen (611 Millionen Euro oder 19 Prozent) investiert. Bei beiden Anlageklassen lag das mittlere Investmentvolumen pro Objekt unter 20 Millionen Euro.



Nationale Investoren weiterhin besonders in den Investmentzentren aktiv

Mit jeweils rund 1,6 Milliarden Euro waren nationale und internationale Investoren im ersten Halbjahr 2012 gleichermaßen aktiv am gesamtdeutschen Investmentmarkt für Einzelhandelsimmobilien. In den Top 5-Investmentzentren dominierten jedoch mit gut 93 Prozent der investierten Gelder weiterhin die einheimischen Anleger. Im Vorjahreszeitraum überwog ihre Aktivität ebenfalls die der ausländischen Investoren, jedoch betrug der Anteil deutscher Gelder am Gesamtvolumen in den Top 5 nur 63 Prozent.

Mit Investments in Höhe von 985 Millionen Euro zeichneten Immobilienaktiengesellschaften und REITs für knapp ein Drittel des Investmentvolumens verantwortlich, was jedoch fast ausschließlich dem Share Deal von Unibail-Rodamco geschuldet ist. Auf offene Immobilien- und Spezialfonds entfielen mit 548 Millionen Euro rund 17 Prozent. Weitere 397 Millionen Euro wurden durch Versicherungen und Pensionskassen, welche im Vorjahreszeitraum lediglich für knapp ein Prozent der Investments verantwortlich zeichneten, in deutsche Einzelhandelsimmobilien investiert. Hier resultiert das Investmentvolumen größtenteils aus den Käufen der Allianz in Berlin und Hamburg sowie der R + V Versicherung, die zwei ehemalige Hertie-Objekte in München erwarb.


Spitzenrenditen weiterhin stabil

Die Nettoanfangsrenditen blieben im Einzelhandelssegment gegenüber dem Vorquartal stabil. Für erstklassige Shopping-Center in A-Standorten liegt die Spitzenrendite somit weiterhin bei 5,00 Prozent. Für Fachmärkte und Fachmarktzentren wird eine Nettoanfangsrendite von 7,00 bzw. 6,00 Prozent gesehen. Für innerstädtische Geschäftshäuser in 1A-Lagen liegen die Spitzenrenditen weiterhin zwischen und 4,40 Prozent (Hamburg, München) und 4,75 Prozent (Berlin).

Jan Dirk Poppinga, Head of Retail Investment bei CBRE in Deutschland: „Das Agieren der langfristig orientieren Investmenthäuser unterstreicht wiederum die exponierte Stellung Deutschlands für nachhaltige Investments in Core- und Core Plus-Produkte. Deren andauernde Knappheit an Verfügbarkeit allerdings führt zwangsläufig zu einem niedrigeren Transaktionsvolumen für Einzelhandelsimmobilien insgesamt. Gerade die internationalen Kapitalsammelstellen zeigen einen deutlichen Kapitalüberhang für deutsche Immobilien im Core-Bereich auf. Nicht unbedeutender ist das beständige Bestreben der value add und opportunistisch orientieren Investoren die in Finanzierungschieflage geratenen aber managementintensiven Immobilien zu erwerben. Die Banken spielen in diesem Zusammenhang eine immer aktivere Rolle auf der Veräußerungsseite.“

Weitere Informationen zu CBRE:
CBRE Group, Inc. (NYSE:CBG), das Fortune 500- und S&P 500-Unternehmen mit Hauptsitz in Los Angeles, Kalifornien, ist das – in Bezug auf den Umsatz im Geschäftsjahr 2011 – weltweit größte Dienstleistungsunternehmen auf dem gewerblichen Immobiliensektor. Mit ca. 34.000 Mitarbeitern in mehr als 300 Büros weltweit (exklusive Beteiligungsgesellschaften und Verbundunternehmen) ist CBRE Immobiliendienstleister für Eigentümer, Investoren und Nutzer von gewerblichen Immobilien. Die Dienstleistungsschwerpunkte umfassen die Bereiche Capital Markets, Vermietung, Valuation, Corporate Services, Research, Retail, Investment Management, Property- und Project-Management sowie Building Consultancy. Seit 1973 ist CBRE Deutschland mit seiner Zentrale in Frankfurt am Main vertreten, weitere Niederlassungen befinden sich in Berlin, Düsseldorf, Köln, Hamburg und München. www.cbre.de.


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