Frankfurt am Main,
16
Dezember
2020
|
09:43
Europe/Amsterdam

CBRE Report: Rechenzentren profitieren von beschleunigter Digitalisierung

Nicht erst seit Covid-19 nimmt die Bedeutung von Rechenzentren als Teil der Immobilienwirtschaft kontinuierlich zu. Aus diesem Grund gibt der globale Immobiliendienstleister CBRE in einem aktuellen Report eine Übersicht über diese Assetklasse. Die Analyse enthält nicht nur eine Marktübersicht, sondern erläutert unter anderem auch die Standortanforderung von Rechenzentren und die verschiedenen Arten von Rechenzentren.

Michael Daniel Dada, Director Advisory & Transactions Data Center Solutions
Rechenzentren etablieren sich als gefragte Immobilienassetklasse, die jedoch ein spezifisches Know-how erfordert.
Michael Daniel Dada, Director Advisory & Transactions Data Center Solutions

Top-Markt Frankfurt

Vor allem innerhalb Deutschlands stellt Frankfurt mit seiner Größe den mit Abstand wichtigsten Markt bei Rechenzentren im Bereich Colocation und Cloud dar. Dies zeigt sich auch daran, dass eine Vielzahl von Rechenzentrumsbetreibern in der Stadt präsent ist. Gleichzeitig ist Frankfurt der größte Internetknoten der Welt. Die durch die Glasfaserleitungen des Internetknotens DE-CIX übertragene Datenmenge hat mittlerweile durchschnittlich mehr als sechs Terabit pro Sekunde erreicht. So hat die Größe des Frankfurter Marktes von 118 MW im Jahr 2010 an in Rechenzentren zur Verfügung stehender Leistung um 336 Prozent auf 396 MW im Jahr 2019 zugenommen. Aufgrund neuer intelligenter Technologien wie IoT-betriebenen Geräten, Big Data, Industrie 4.0, 5G und Cloud Computing steigt die Nachfrage weiter an. Aber auch Auswirkungen diverser coronabedingter Veränderungen wie Homeoffice, Streaming und Onlinehandel machen sich bemerkbar. So verzeichnete der Frankfurter Internet-Austauschknoten DE-CIX im Zuge der sich auch in Deutschland weiter verschärfenden Pandemie zunächst im Frühjahr mit 9,1 Terabit Daten pro Sekunde am 10. März 2020 und dann aufgrund der erneuten pandemiebedingten Einschränkungen in Kombination mit den US-Wahlen am 03. November 2020 mit zehn Terabit jeweils einen neuen Weltrekord bei der übertragenen Datenmenge.

Dr. Jan Linsin, Head of Research Germany
Die Assetklasse Rechenzentren profitiert von der beschleunigten Digitalisierung im Zuge der globalen COVID-19-Pandemie.
Dr. Jan Linsin, Head of Research Germany

Entwicklung des Rechenzentrummarktes in Frankfurt nach MW

Typen und Standortanforderungen
Rechenzentren gibt es für viele verschiedene Anwendungen, aus denen unterschiedliche Ansprüche an Lage, Größe und Ausstattung entstehen. Gegenwärtig sind Hyperscale-Rechenzentren der sichtbarste Trend. Technologien wie 5G und autonomes/vernetztes Fahren könnten Edge-Rechenzentren als neuen Typ von Rechenzentren etablieren. „Seitens der Investoren werden vor allem Hyperscale Rechenzentren nachgefragt, da hier oftmals keine Betreiberverantwortung besteht“, sagt Dada.

 

„Immobilienwirtschaftlich gibt es vor allem drei grundsätzliche Modelle bei der Vermietung von Rechenzentren – ‚Powered Land‘, ‚Powered Shell‘ und ‚Fully Fitted‘“, erklärt Dada. Eine kurzfristige Wertsteigerung lässt sich dadurch erzielen, dass ein für ein Rechenzentrum geeignetes Grundstück über die notwenige Stromversorgung verfügt („Powered Land“). In einem „Powered Shell“-Mietvertragsverhältnis stellt der Eigentümer die Hülle inklusive eines Anschlusses für einen hohen Energieverbrauch zur Verfügung, während die technische Gebäudeausstattung vom (Haupt-)Mieter eingebracht und gewartet wird. Das Modell „Fully Fitted“ setzt hingegen eine volle Betreiberverantwortung des Eigentümers voraus. Dem Mieter wird dabei die Fläche zum Aufstellen von Serverracks zur Verfügung gestellt und der Eigentümer sorgt mit der gesamten Gebäudetechnik dafür, dass die IT sicher und unterbrechungsfrei laufen kann. 

Die Standortfanforderungen an die Mikrolagen für Rechenzentren sind je nach Art und Zweck der Betreiber unterschiedlich. Allen standortspezifischen Anforderungen von Rechenzentren ist jedoch gemein, dass diese als kritische Infrastruktur sehr darauf bedacht sind, dass sich im Umfeld keine Nutzungen befinden, die einen Betrieb beinträchtigen oder stören könnten. Weniger relevant als bei anderen Nutzungsarten im gewerblichen Immobilienbereich sind jedoch für die Standorte von Rechenzentren aufgrund einer sehr begrenzten Anzahl an Beschäftigten vor Ort Aspekte wie unter anderem ÖPNV-/Kfz-Erreichbarkeit, Sichtbarkeit, soziale Infrastruktur und Parkmöglichkeiten.

Ansprechpartner:

Michael Dada
CBRE GmbH
Director Advisory &Transactions Data Center Solutions
+49 211 86 06 61 25
michael.dada@cbre.com

Dr. Jan Linsin
CBRE GmbH
Head of Research Germany
+49 69 17 00 77 404

jan.linsin@cbre.com

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Weitere Informationen zu CBRE:

Die CBRE Group, Inc. (NYSE:CBRE), ein Fortune 500- und S&P 500-Unternehmen mit Hauptsitz in Dallas, ist – in Bezug auf den Umsatz im Geschäftsjahr 2019 – der größte globale Immobiliendienstleister. Mit mehr als 100.000 Mitarbeitern in über 530 Büros steht CBRE Investoren und Immobiliennutzern als Partner für alle Immobilienbelange weltweit zur Seite. CBRE bietet ein breites Spektrum an integrierten Dienstleistungen: Facility-, Transaktions- und Projekt-Management; Investment-Management; Bewertung; Immobilienvermietung; strategische beratung; Immobilienverkauf; Finanzierungsdienstleistungen und Entwicklungsdienstleistungen. Seit 1973 ist CBRE Deutschland mit seiner Zentrale in Frankfurt am Main vertreten, weitere Niederlassungen befinden sich in Berlin, Düsseldorf, Essen, Hamburg, Köln, München und Stuttgart. www.cbre.de