04
Oktober
2010
|
00:00
Europe/Amsterdam

CB Richard Ellis (CBRE) zum Investmentmarkt Deutschland Q3/2010

- Gewerbliches Transaktionsvolumen im bisherigen Jahresverlauf mit 12,3 Milliarden Euro mehr als doppelt so hoch wie im Vorjahreszeitraum

- Dynamik im dritten Quartal mit 3,65 Milliarden Euro etwas verhaltener

- Paketverkäufe von Discounter und großflächige Handelsimmobiliendeals prägen das aktuelle Quartalsergebnis

- Anhaltend hoher Anlagedruck sorgt im Core-Segment für weiter sinkende Nettoanfangsrenditen

Am Investmentmarkt für gewerbliche Immobilien in Deutschland wurden laut dem Immobiliendienstleistungsunternehmen CB Richard Ellis (CBRE) im bisherigen Jahresverlauf 2010 rund 12,3 Milliarden Euro investiert und damit mehr als das Doppelte (+ 205 Prozent) als im vergleichbaren Vorjahreszeitraum.

Zwar hat sich im dritten Quartal 2010 die Investitionsdynamik mit 3,65 Milliarden Euro gegenüber dem Vorquartal etwas verlangsamt, jedoch ist dies weniger auf ein nachlassendes Investoreninteresse nach deutschen Gewerbeimmobilien, als vielmehr auf eine stark limitierte Produktverfügbarkeit vor allem im Core-Segment zurückzuführen.

Fabian Klein, Head of Investment bei CBRE in Deutschland: „Der Aufschwung am Investmentmarkt setzt sich weiter fort. So liegt das Transaktionsvolumen des laufenden Jahres bereits jetzt schon weit über dem erzielten Wert des gesamten Vorjahres. Die Nachfrage aus dem In- und Ausland nach deutschen Immobilien-Investmentprodukten ist weiterhin ungebrochen und kann gerade im Core-Segment aufgrund des regelrechten Angebotsmangels nicht vollständig befriedigt werden. Dies ist der wesentliche Grund für die etwas gedämpftere Investitionstätigkeit der letzten drei Monate. Da sich Deutschland aufgrund der sehr positiven Wachstumsaussichten und seines wenig volatilen Immobilienmarktes mehr und mehr als sicherer Anlagehafen behauptet, erwarten wir – auch vor dem Hintergrund sich anbahnender weiterer Großdeals – ein recht dynamisches Schlussquartal.“

Aufgrund großvolumiger Shopping-Center-Investments sowie diverser Fachmarkt- und Discounter/Supermarkt-Portfolio-Deals lag der Investitionsschwerpunkt seit Jahresbeginn bezüglich der Assetklassen mit rund 48 Prozent des Transaktionsvolumens auf Einzelhandelsimmobilien. Vor allem institutionelle Anleger erhöhen derzeit die Quote von Handelsimmobilien in ihren Portfolios. 12 der 20 größten Immobilientransaktionen (Einzelverkäufe und Portfolios) des laufenden Jahres entfallen auf Handelsimmobilien und belegen den aktuellen Trend institutioneller Investoren zu dieser Assetklasse. Büroimmobilien zeichnen dagegen für knapp 34 Prozent verantwortlich, auf Logistik-/Industrieimmobilien entfallen rund 6 Prozent des Investmentvolumens.

Für Aufsehen sorgte im dritten Quartal vor allem der Verkauf diverser Discounter-Pakete durch Aldi Süd und Lidl. Mit 29 Prozent bzw. 3,6 Milliarden Euro zeigt sich dementsprechend eine deutlich höhere Dynamik bei Portfoliotransaktionen, die 2009 fast zum Erliegen kamen. Einzelinvestments machten 61 Prozent bzw. 8,7 Milliarden Euro aus.

In den ersten neun Monaten 2010 dominierten weiterhin eigenkapitalstarke Investoren wie Versicherer, Pensionsfonds, offene Immobilienfonds oder Spezialfonds und vermögende Privatinvestoren/Family Offices das Investmentgeschehen. Insgesamt zeichneten diese für rund 48 Prozent bzw. 5,9 Milliarden Euro des gesamten Transaktionsvolumens verantwortlich. Daneben investierten Geschlossene Immobilienfonds über 2,7 Milliarden Euro (22 Prozent) in hiesige Gewerbeimmobilien. Jeweils 1,6 Milliarden Euro (13 Prozent) entfallen auf Immobilienaktiengesellschaften/REITs (hierbei im Wesentlichen aufgrund des Kauf des Multi Development-Portfolios durch die börsengelistete Corio N.V.) und Asset-/ Fondsmanager (u.a. den Kauf des Sony Center durch den südkoreanischen Staatsfonds NPS). Der Anteil der ausländischen Investoren am gesamten Transaktionsvolumen der letzten neun Monate liegt bei rund einem Drittel (rund 4 Milliarden Euro).

In den vier großen deutschen Investmentzentren (Berlin, Frankfurt, Hamburg und München) wurde bis dato über 4,7 Milliarden Euro registriert (+ 64 Prozent gegenüber dem Vorjahreswert). Ingesamt entfallen damit 38 Prozent des gesamten bundesweit registrierten Investmentumsatzes auf die vier Top-Investmentzentren. Aufgrund des Verkaufs des Sony Centers sowie diverser Shopping-Center-Deals belegt Berlin mit 1,73 Milliarden Euro (+ 128 Prozent) den ersten Platz vor Frankfurt mit 1 Milliarden (+ 129 Prozent) – davon allein im dritten Quartal knapp 700 Millionen Euro – sowie München (1 Milliarden Euro; + 9 Prozent) und Hamburg (985 Millionen Euro; + 30 Prozent).

Die Spitzenrenditen (Nettoanfangsrenditen) für Büroimmobilien liegen in München mit 4,90 Prozent, in Hamburg (5,00 Prozent), in Düsseldorf (5,20 Prozent) und in Berlin (5,40 Prozent) weiterhin stabil auf dem jeweiligen Vorquartalsniveau. Am Finanzplatz Frankfurt gab die Rendite aufgrund der hohen Investorennachfrage nach Prime-Objekten um 0,1 Prozentpunkte auf 5,20 Prozent nach.

Angesichts des deutschlandweiten Runs der Investoren auf großflächige Handelsimmobilien gingen die Spitzenrenditen für die einzelnen Objekttypen weiter zurück. Die Renditen für erstklassige Shopping-Center liegen derzeit in A- bzw. B-Standorten bei 5,25 Prozent bzw. 6,00 Prozent (jeweils - 0,25 Prozentpunkte). Für Fachmarktzentren und Fachmärkte registrieren wir derzeit Spitzenrenditen von 6,40 Prozent bzw. 7,25 Prozent (- 0,1 bzw. - 0,25 Prozentpunkte). Top-Geschäftsflächen in den besten Einkaufslagen der deutschen Investmentzentren erzielen Spitzenrenditen zwischen 4,50 Prozent (München, Hamburg) und 4,90 Prozent (Berlin).

Auch die Spitzenrendite für Core-Immobilien im Logistiksegment ging aufgrund des großen Investoreninteresses um 0,25 Prozentpunkte auf 7,00 Prozent bzw. 7,25 Prozent in Berlin zurück.

„Insgesamt rechnen wir für das Core-Segment aufgrund des limitierten Angebots mit weiter sinkenden Nettoanfangsrenditen und erwarten eine stärkere Fokussierung der Investoren auf chancenreichere Investments“, so Klein.

Jan Linsin, Head of Research bei CBRE in Deutschland, abschließend: „Deutschland präsentiert sich derzeit nicht nur als Konjunkturmotor innerhalb Europas, sondern gilt aufgrund der positiven Wirtschaftsaussichten, den verbesserten Arbeitsmarktzahlen sowie des höheren Binnenkonsums unter nationalen wie internationalen Investoren als sicheres Anlageziel. Nach wie vor ist auch der gewerbliche Immobilen-Investmentmarkt von einer eher sicherheitsorientierten Anlagestrategie der Investoren geprägt. Jedoch ist damit zu rechnen, dass sich der Aktionsradius der Investoren vor dem Hintergrund des nachhaltigen Aufschwungs der deutschen Wirtschaft wieder über das gesamte Rendite-Risiko-Spektrum ausweiten wird.“

Weitere Informationen zu CB Richard Ellis:

CB Richard Ellis Group, Inc. (NYSE:CBG), das Fortune 500- und S&P 500-Unternehmen mit Hauptsitz in Los Angeles, Kalifornien, ist das – in Bezug auf den Umsatz im Geschäftsjahr 2009 – weltweit größte Dienstleistungsunternehmen auf dem gewerblichen Immobiliensektor. Mit ca. 29.000 Mitarbeitern in mehr als 300 Büros weltweit (exklusive Beteiligungsgesellschaften und Verbundunternehmen) ist CB Richard Ellis Immobiliendienstleister für Eigentümer, Investoren und Nutzer von gewerblichen Immobilien. Die Dienstleistungsschwerpunkte umfassen die Bereiche Capital Markets, Vermietung, Valuation, Corporate Services, Research, Retail, Investment Management, Property- und Project-Management sowie Building Consultancy. CB Richard Ellis wird vom Wirtschaftsmagazin „BusinessWeek“ im dritten Jahr in Folge zu den so genannten „50 Elite Companies“ weltweit gezählt. Seit 1973 ist CBRE Deutschland mit seiner Zentrale in Frankfurt am Main vertreten, weitere Niederlassungen befinden sich in Berlin, Düsseldorf, Köln, Hamburg und München. www.cbre.de.


Ansprechpartner:

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Fabian Klein
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Capital Markets
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60323 Frankfurt am Main
T: +49 (0) 69 17 00 77 – 55
F: +49 (0) 69 17 00 77 – 78
fabian.klein@cbre.com
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CB Richard Ellis GmbH
Dr. Jan Linsin
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Martina Rozok
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Market View Germany Investment Quarterly
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