05
Juli
2010
|
00:00
Europe/Amsterdam

CB Richard Ellis (CBRE) zum Investmentmarkt Deutschland 1. Halbjahr 2010

-Transaktionsvolumen in der ersten Jahreshälfte 2010 mit 8,65 Milliarden Euro 160 Prozent über Vorjahresniveau
-Ausländische Investoren kehren zunehmend an den deutschen Immobilienmarkt zurück
-Sicherheitsorientierte Anlagestrategie sorgt bei limitiertem Produktangebot für weiterhin hohen Anlagedruck im Core-Segment
-Spitzenrenditen stabil bis leicht fallend


Die Entwicklung am Investmentmarkt für gewerbliche Immobilien in Deutschland bleibt laut dem Immobiliendienstleistungsunternehmen CB Richard Ellis (CBRE) weiterhin sehr dynamisch. Mit einem Transaktionsvolumen von über 8,65 Milliarden Euro in den ersten sechs Monaten des laufenden Jahres wurden deutschlandweit rund 162 Prozent mehr in Gewerbeimmobilien investiert als im vergleichbaren Vorjahreszeitraum.

Fabian Klein, Head of Investment bei CBRE in Deutschland, kommentiert: „Deutschland genießt bei der nationalen wie internationalen Investorengemeinschaft den Ruf des sicheren Anlagehafens. Analog zum Bondmarkt registrieren wir am Immobileninvestmentmarkt eine ungebrochen hohe Nachfrage nach erstklassigen, risikoarmen Produkten. Da der Sicherheitsaspekt weiterhin die Anlagestrategie der Immobilieninvestoren dominiert, werden überwiegend voll vermietete Core-Immobilien mit langen Mietverträgen sowie sehr guter Mieterbonität und -struktur nachgefragt. Einzig die Angebotsseite ist derzeit der limitierende Faktor und verhinderte in den ersten sechs Monaten des Jahrs 2010 eine noch dynamischere Investitionstätigkeit.

Gleichwohl zeigen die spektakulären Großdeals der ersten Jahreshälfte, dass das solide Investitionsumfeld hierzulande auch wieder vermehrt von ausländischen Investoren geschätzt wird. Entsprechend wurden die drei größten Investmenttransaktionen des ersten Halbjahres – das Shoppingcenter-Portfolio an die niederländische Corio N.V., das Sony Center am Potsdamer Platz in Berlin an den südkoreanischen National Pension Service und das HBI-Portfolio an die britische Hansteen Holding – alle von ausländischen Investoren getätigt. Äußerst bemerkenswert hierbei: Mit über zwei Milliarden Euro entfällt knapp ein Viertel des bislang registrierten Transaktionsvolumens auf diese drei Deals.“

Aufgrund einiger außergewöhnlich großvolumiger Shoppingcenter-Investments lag der Investitionsschwerpunkt in der ersten Jahreshälfte bezüglich der Assetklassen mit rund 48 Prozent des Transaktionsvolumens auf Einzelhandelsimmobilien, gefolgt von Büroimmobilien (31 Prozent) und Logistik-/Industrieimmobilien, die rund acht Prozent des Transaktionsvolumens verbuchten.

Auch der Markt für Portfoliotransaktionen nimmt zunehmend wieder mehr Fahrt auf. Von den insgesamt rund 8,65 Milliarden Euro entfallen mehr als 2,4 Milliarden oder rund 28 Prozent auf Portfoliotransaktionen, wovon knapp die Hälfte dem Verkauf des Shoppingcenter-Portfolios an Corio N.V. im ersten Quartal geschuldet ist. Einzelinvestments machten 72 Prozent oder rund 6,23 Milliarden Euro aus. Zum Vergleich: In der ersten Jahreshälfte des Vorjahres entfielen lediglich 15 Prozent des gesamten Transaktionsvolumens auf Portfoliodeals und 85 Prozent auf Einzeltransaktionen.

In den ersten sechs Monaten 2010 waren weiterhin eigenkapitalstarke Investoren wie Versicherer, Pensionsfonds, offene Immobilienfonds oder Spezialfonds und vermögende Privatinvestoren bzw. Family Offices sehr aktiv. Diese zeichneten für rund 29 Prozent des gesamten Transaktionsvolumens verantwortlich. Des Weiteren zählen Asset-/Fondsmanager mit 19 Prozent und die Gruppe der Immobilienaktiengesellschaften/REITs mit einem Anteil von rund 18 Prozent zu dem dominierenden Käufergruppen.

Ein deutlich dynamischerer Investmentmarkt zeichnet sich laut der Analyse von CBRE auch in den vier großen deutschen Investmentzentren (Berlin, Frankfurt, Hamburg und München) ab, die aktuell mit knapp 3,1 Milliarden Euro ein zweimal so großes Transaktionsvolumen wie im Vorjahreszeitraum verbuchen konnten. Ingesamt entfallen damit knapp 36 Prozent des gesamten bundesweit registrierten Investmentumsatzes auf die vier Top-Investmentzentren. Dabei steht Berlin dank des Verkaufs des Sony Centers sowie diverser Shoppingcenter-Deals mit rund 1,55 Milliarden Euro (+ 270 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum) an erster Stelle vor München und Hamburg mit 746 bzw. 505 Millionen Euro (+ 53 Prozent bzw. + 65 Prozent). Mit 301 Millionen Euro (- 5 Prozent) lag der Transaktionsumsatz am Finanzplatz Frankfurt leicht unterhalb des Ergebnisses des Vergleichsquartals. Auch hier ist vor allem das geringe Angebot an hochwertigen Investitionsmöglichkeiten der Grund für das geringere Volumen.

Aktuell liegen die Spitzenrenditen für Büroimmobilien (Nettoanfangsrenditen) in München bei 4,90 Prozent, in Hamburg bei 5,00 Prozent, in Düsseldorf bei 5,20 Prozent und in Frankfurt bei 5,30 Prozent. Angesichts der hohen Investorennachfrage nach Prime-Objekten in der Bundeshauptstadt ging hier die Spitzenrendite um 10 Prozentpunkte auf 5,40 Prozent zurück. Weiterhin stabil sind auch die Spitzenrenditen für Core-Immobilien im Logistik- und Fachmarktsegment sowie für erstklassige Geschäftshäuser in den innerstädtischen Topstandorten. Dagegen gab die Spitzenrendite für Shoppingcenter in allen Investmentzentren aufgrund des großen Investoreninteresses nach diesem Objekttyp im Vorjahresbereich um 25 Prozentpunkte auf nunmehr 5,50 Prozent nach.

Klein: „Gerade die sicherheitsorientierte Anlagestrategie der Investoren mit starker Fokussierung auf die Investmentzentren sorgt bei limitiertem Produktangebot im Core-Segment für einen weiterhin hohen Anlagedruck und damit in einigen Segmenten zu tendenziell leicht sinkenden Nettoanfangsrenditen. Dies konnten wir in der ersten Jahreshälfte bereits im Shoppingcenter-Bereich registrieren. Angesichts der hohen Investitionstätigkeit am Investmentmarkt in Berlin gaben auch die Spitzenrenditen für Top-Büroimmobilien hier leicht nach. Gleiches erwarten wir auch für Frankfurt.“

„Angesichts einiger großvolumiger Deals, die sich gegenwärtig in konkreter Anbahnung befinden sowie der Statements institutioneller Investoren, die Immobilienquote in ihren Gesamtportfolien deutlich erhöhen zu wollen, lassen auf eine ebenfalls recht dynamische zweite Halbzeit 2010 schließen. Insgesamt rechnen wir mit einem Investitionsvolumen in Gewerbeimmobilien von um die 15 Milliarden Euro. Zwar liegt der Investitionsfokus weiterhin auf Core-Immobilien, dennoch erwarten wir, dass sich angesichts des Produktmangels die Nachfrage zumindest teilweise auch wieder in Richtung Core Plus- und Value-Added-Investmentmöglichkeiten verschieben wird“, so Klein abschließend.

Weitere Informationen zu CB Richard Ellis:
CB Richard Ellis Group, Inc. (NYSE:CBG), das Fortune 500- und S&P 500-Unternehmen mit Hauptsitz in Los Angeles, Kalifornien, ist das – in Bezug auf den Umsatz im Geschäftsjahr 2009 – weltweit größte Dienstleistungsunternehmen auf dem gewerblichen Immobiliensektor. Mit ca. 29.000 Mitarbeitern in mehr als 300 Büros weltweit (exklusive Beteiligungsgesellschaften und Verbundunternehmen) ist CB Richard Ellis Immobiliendienstleister für Eigentümer, Investoren und Nutzer von gewerblichen Immobilien. Die Dienstleistungsschwerpunkte umfassen die Bereiche Capital Markets, Vermietung, Valuation, Corporate Services, Research, Retail, Investment Management, Property- und Project-Management sowie Building Consultancy. CB Richard Ellis wird vom Wirtschaftsmagazin „BusinessWeek“ im dritten Jahr in Folge zu den so genannten „50 Elite Companies“ weltweit gezählt. Seit 1973 ist CBRE Deutschland mit seiner Zentrale in Frankfurt am Main vertreten, weitere Niederlassungen befinden sich in Berlin, Düsseldorf, Köln, Hamburg und München. www.cbre.de.


Ansprechpartner:
CB Richard Ellis GmbH
Fabian Klein
Head of Investment Germany
Capital Markets
WestendDuo
Bockenheimer Landstraße 24
60323 Frankfurt am Main
T: +49 (0) 69 17 00 77 – 55
F: +49 (0) 69 17 00 77 – 78
fabian.klein@cbre.com
www.cbre.de



Deutschland Investment Quartely H1 2010
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