19
April
2011
|
00:00
Europe/Amsterdam

CB Richard Ellis (CBRE): Internationalisierung bestimmt Textileinzelhandel in Deutschland

- Berlin mit den meisten Vermietungsmeldungen
- Dänische Bestseller-Gruppe u.a. mit den Marken Vero Moda und Jack&Jones expansivster Textileinzelhändler


Die Internationalisierung bestimmt seit vielen Jahren die deutsche Handelslandschaft – vor allem in den vergangenen drei bis fünf Jahren ist eine zunehmende Expansion internationaler Unternehmen des Textilhandels auf dem deutschen Markt zu beobachten. Zu dieser Expansion kommt eine stärker werdende Segmentierung mit neuen Handelskonzepten, um einzelne Zielgruppen optimal zu erreichen. Dies sind die zentralen Ergebnisse einer Analyse des deutschen Textileinzelhandelsmarktes des Immobiliendienstleistungsunternehmens CB Richard Ellis (CBRE).

Karsten Burbach, Head of Retail bei CB Richard Ellis in Deutschland: „Der Filialisierungsgrad im deutschen Textileinzelhandel nimmt stetig zu. In den 1A-Lagen der deutschen Einkaufsmetropolen liegt die Filialisierung im Textilbereich bei 75 bis 85 Prozent. Die Beliebtheit von 1A-Lagen in deutschen Großstädten ist dabei ungebrochen, Textilunternehmen sind weiterhin die wichtigsten Mieter für diese Lagen.“

Infolge des wirtschaftlichen Abschwungs mussten 2009 einige Textilunternehmen Standorte aufgeben. Dies führte allerdings nicht zu einem steigenden Leerstand. Die frei gewordenen Flächen wurden von der regen Expansionstätigkeit seit Jahren etablierter Textilketten wie H&M, KiK, Takko, New Yorker, Ernsting’s Family oder dem neu auf dem deutschen Markt vertretenen irischen Bekleidungsunternehmen Primark genutzt. Infolge der Insolvenzen schreitet auch der seit Jahren zu erkennende Strukturwandel weg vom inhabergeführten hin zu spezialisierten Filialisten im Textileinzelhandel weiter voran. Zudem schließen sich mittelständische Unternehmen Partner- und Franchisesystemen wie von s.Oliver oder Esprit an und verlagern ihre Tätigkeit. In den letzten Jahren ist weiterhin eine zunehmende Expansion in Klein- und Mittelstädte – ab 20.000 Einwohner – zu beobachten. In diesem Bereich sind neben discounterorientierten Konzepten wie NKD, KiK, Ernsting’s Family und Takko auch Street One, Cecil (CBR Gruppe) sowie vermehrt H&M und C&A zu nennen.

Vor allem internationale Textileinzelhändler expandieren zunehmend in Deutschland, allen voran Modelabels aus den europäischen Nachbarländern sowie Skandinavien und vermehrt Großbritannien. Zu nennen ist hier die dänische Bestseller-Gruppe mit ihren Labels Only, Vero Moda, Jack&Jones, Vila, Pieces sowie die spanische Inditex-Gruppe mit den Marken Zara, Massimo Dutti, Bershka und Zara Home. Der erste Zara Home-Store eröffnete in Frankfurt am Main Ende März 2011. Ihre erste Niederlassung in Deutschland eröffneten 2010 beispielsweise auch das schwedische Damenoberbekleidungsunternehmen Gina Tricot, das amerikanische Jeans-Label 7 for all Mankind, der britische Accessoire- und Fashion-Filialist Monsoon und das italienische Luxus-Taschenlabel Miu Miu. Für 2011 hat sich die Eröffnung des ersten Abercrombie & Fitch-Flagship Stores in Düsseldorf angekündigt. Das Unternehmen ist schon mit mehreren Hollister-Filialen in deutschen Shopping-Centern vertreten.

Gerade für den Markteintritt streben die Einzelhändler in die 1A-Lagen der deutschen Städte. Die Werbewirksamkeit dieser Lagen ist aufgrund der hohen Fußgängerfrequenz und der sehr guten Wahrnehmung der Einzelhandelsgeschäfte deutlich höher als in Shopping-Centern. Zudem gibt es Konzepte, die sich auf die Anmietung in Shopping-Centern beschränken.

Nach Angaben von CB Richard Ellis sind von insgesamt 2.220 gemeldeten Einzelhandelsdeals 875 (39 Prozent) dem Textileinzelhandel zuzuordnen. Bei der Lageanalyse sind die meisten Vermietungen (294) in 1A-Lagen zu verzeichnen. Top-Mieter mit insgesamt 16 Anmietungen in 1A-Lagen 2010 ist die Bestseller-Gruppe, vornehmlich mit den Konzepten Vero Moda und Jack&Jones, gefolgt von H&M mit neun und dem schwedischen Damenoberbekleidungsfilialisten Gina Tricot mit sieben Neuanmietungen. Auffällig ist, dass unter den Top 9 der meisten Abschlüsse in 1A-Lagen 2010 allein acht Konzepte aus dem Ausland stammen. Lediglich Snipes mit fünf Neuanmietungen hat seinen Ursprung in Köln. Andere Mieter, wie beispielsweise C&A, spielen dagegen im Vermietungsgeschehen 2010 in 1A-Lagen nur eine geringe Rolle, da sie sich auf Shopping-Center und Fachmarktzentren konzentrieren.

Unter den verschiedenen Warengruppen zeigte sich 2010 in den 1A-Lagen das Segment „Bekleidung allgemein“ mit einem Vermietungsanteil von 25 Prozent am stärksten. Traditionell aktiv ist die Gruppe der Damenoberbekleidung mit 20 Prozent (demgegenüber: Herrenbekleidung 4 Prozent), sowie Jeans-/Freizeit-/Sportmode mit 14 Prozent und Schuhe mit zehn Prozent. Mit einem geringen Anteil tragen 2010 die Warenhäuser, Textildiscounter sowie Kinderkonfektion und Babyausstattung (jeweils zwei Prozent) zum Vermietungsgeschehen in den innerstädtischen Top-Lagen bei.

Die Rangliste der meisten Vermietungsmeldungen nach Städten führt 2010 die Bundeshauptstadt Berlin mit 24 Vermietungsmeldungen der Textilbranche in 1A-Lagen an. Auf den weiteren Rängen folgen Hamburg und Köln mit 15, Wiesbaden mit elf und Frankfurt und München mit zehn Neuanmietungen. In Düsseldorfs 1A-Lagen wurden neun Vermietungen gemeldet, in Hannover, Leipzig und Münster jeweils sieben.

Die Spitzenmieten in den 1A-Lagen der Top 7-Städte zeigen in den vergangenen Jahren einen stetigen Aufwärtstrend. Spitzenreiter im ersten Quartal 2011 ist München mit 310 Euro pro Quadratmeter monatlich. Auf den Rängen zwei und drei folgen Frankfurt mit 280 Euro und Stuttgart mit 270 Euro pro Quadratmeter monatlich.

Sinkende Leerstände und eine erhöhte Flächennachfrage auf der einen Seite und eine begrenzte Verfügbarkeit an attraktiven Innenstadtflächen auf der anderen Seite kennzeichnen den Textileinzelhandelsmarkt der vergangenen Jahre.

„Neue, auf den deutschen Markt kommende Konzepte aus dem Ausland, aber auch erfolgreich bestehende Konzepte suchen attraktive Flächen zur Anmietung, die teilweise nur durch Re-Developments in den innerstädtischen 1A-Lagen realisiert werden können“, erläutert Burbach.

Weitere Informationen zu CB Richard Ellis:
CB Richard Ellis Group, Inc. (NYSE:CBG), das Fortune 500- und S&P 500-Unternehmen mit Hauptsitz in Los Angeles, Kalifornien, ist das – in Bezug auf den Umsatz im Geschäftsjahr 2010 – weltweit größte Dienstleistungsunternehmen auf dem gewerblichen Immobiliensektor. Mit ca. 31.000 Mitarbeitern in mehr als 300 Büros weltweit (exklusive Beteiligungsgesellschaften und Verbundunternehmen) ist CB Richard Ellis Immobiliendienstleister für Eigentümer, Investoren und Nutzer von gewerblichen Immobilien. Die Dienstleistungsschwerpunkte umfassen die Bereiche Capital Markets, Vermietung, Valuation, Corporate Services, Research, Retail, Investment Management, Property- und Project-Management sowie Building Consultancy. Seit 1973 ist CBRE Deutschland mit seiner Zentrale in Frankfurt am Main vertreten, weitere Niederlassungen befinden sich in Berlin, Düsseldorf, Köln, Hamburg und München. www.cbre.de.


Ansprechpartner:
CB Richard Ellis GmbH
Karsten Burbach
Head of Retail
WestendDuo
Bockenheimer Landstraße 24
60323 Frankfurt am Main
T +49 (0) 69 17 00 77-0
F +49 (0) 69 17 00 77-77
karsten.burbach@cbre.com
www.cbre.de



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