Hamburg,
02
Juli
2015
|
16:46
Europe/Amsterdam

Büromarkt Hamburg: Schwungvolles erstes Halbjahr

  • Hohe Nachfrage nach zentral gelegenen und qualitativ hochwertigen Flächen

  • Geringe Anzahl an Großabschlüssen (größer 5.000 Quadratmeter), dennoch verbesserte Umsatzergebnisse im Vergleich zum Vorjahr

  • Leerstand weiter fallend auf rund sieben Prozent

  • Durchschnitts- und Spitzenmiete bleiben konstant

 

Der Hamburger Büromarkt verzeichnete im ersten Halbjahr 2015 ein Umsatzvolumen von rund 254.000 Quadratmetern Bürofläche und bewegt sich weiterhin auf einem konstant hohen Level. Mit rund 129.000 Quadratmetern blieb das Umsatzergebnis im zweiten Quartal damit leicht über dem Niveau des ersten Quartals (125.000 Quadratmeter). Das Ergebnis des Vergleichszeitraums im ersten Halbjahr 2014 (223.200 Quadratmeter) wurde um rund 14 Prozent übertroffen. Dies ist ein Ergebnis des aktuellen Büromarktreports des Immobiliendienstleistungsunternehmens CBRE.

Öffentliche Hand sorgt für Großabschlüsse
Das Vermietungsgeschehen wurde maßgeblich durch den Großabschluss der Finanzbehörde der Freien und Hansestadt Hamburg mit knapp 21.500 Quadratmetern im Teilmarkt City-Süd beeinflusst.

Heiko Fischer, Head of Agency Hamburg
Gemeinsam mit dem Teilankauf des Axel-Springer-Gebäudes durch die Stadt Hamburg und zwei weiteren Anmietungen mit jeweils rund 2.000 Quadratmetern wurden somit im ersten Halbjahr etwa 59.000 Quadratmeter alleine durch die starke Nachfrage des öffentlichen Sektors umgesetzt.
Heiko Fischer, Head of Agency Hamburg

Im Größenbereich über 5.000 Quadratmeter konnten im ersten Halbjahr sechs Abschlüsse registriert werden, darunter die von CBRE begleitete Anmietung der Medienagentur Dentsu Aegis Hamburg am Alsterufer mit insgesamt etwa 5.200 Quadratmetern. „Dieser Abschluss spiegelt die insgesamt ungebrochene Nachfrage nach qualitativ hochwertigen und zentral gelegenen Büroflächen wider“, so Fischer. Erneut war die City mit 80.800 Quadratmetern der mit Abstand umsatzstärkste Teilmarkt, gefolgt von der City-Süd mit 38.800 Quadratmetern, bedingt durch den Großabschluss der Stadt, sowie der HafenCity mit 23.900 Quadratmetern und dem Teilmarkt Hamburg-West mit 16.700 Quadratmetern.

Diversifizierte Nachfragestruktur
Hinsichtlich der Nachfragestruktur ergab sich ein für Hamburg gewohnt diversifiziertes Bild: Neben der öffentlichen Hand, die mit den beschriebenen Großabschlüssen für knapp ein Drittel des Gesamtumsatzes im Markt sorgte, wurde die Nachfrage erwartungsgemäß von den in der Hansestadt traditionell starken Branchen der Beratungsdienstleistungen mit circa neun Prozent (23.700 Quadratmeter), Industrie und Bau mit neun Prozent (21.900 Quadratmeter), Handel mit knapp sieben Prozent (17.700 Quadratmeter) und Medien- und Verlagswesen mit knapp sechs Prozent (15.200 Quadratmeter) dominiert, welche vorrangig die zentralen Teilmärkte präferierten.

Durchschnitts- und Spitzenmiete konstant
Auch im zweiten Quartal 2015 konnte im hochpreisigen Segment eine nachhaltig erzielbare Spitzenmiete von 24,50 Euro pro Quadratmeter pro Monat registriert werden. Im Vergleich zum Vorjahreszeitraum ist diese damit um circa zwei Prozent angestiegen. „Es ist davon auszugehen, dass die Spitzenmiete weiterhin auf diesem hohen Niveau verbleibt und in der Tendenz eher noch ansteigt“, kommentiert Fischer. Die gewichtete Durchschnittmiete lag mit 14,60 Euro pro Quadratmeter pro Monat zwar leicht unter der des Vorquartals (14,82 Euro pro Quadratmeter pro Monat im ersten Quartal 2015), stieg im Vergleich zum Vorjahr (14,33 Euro pro Quadratmeter pro Monat) jedoch an. „Dieser Anstieg lässt sich zum einen durch das hohe Vermietungsgeschehen und der starken Nachfrage nach erstklassigen Büroflächen erklären“, sagt Fischer. „Zum anderen wird die Angebotssituation im Hamburger Büromarkt insgesamt und insbesondere im hochpreisigen Segment knapper.“

Wenig spekulative Büroflächen – Leerstand weiter fallend
Im zweiten Quartal wurden in Hamburg rund 45.900 Quadratmeter neue Flächen fertiggestellt, was den höchsten Wert seit dem ersten Quartal 2013 darstellt. Eingerechnet mit dem „BoaVista“ im Teilmarkt Hafen (rund 8.600 Quadratmeter) und einem Neubau im Vorsetzen (ebenfalls Teilmarkt Hafen mit rund 4.200 Quadratmetern) kamen lediglich rund 23.200 Quadratmeter spekulative Büroflächen hinzu. Bei einem, daraus resultierend, gegenüber dem Vorjahr marginal gestiegenen Bestand von rund 13,7 Millionen Quadratmetern Büroflächen sank der Leerstand im zweiten Quartal 2015 erneut und liegt nun mit rund 954.400 Quadratmetern knapp neun Prozent unter dem Vorjahreswert (gut eine Millionen Quadratmeter). „Das entspricht einer Leerstandsquote von rund sieben Prozent und diese liegt damit nicht nur 0,7 Prozentpunkte unter dem Wert des Vorjahres, sondern stellt auch den tiefsten Wert seit zwölf Jahren dar“, so Fischer. Für das zweite Halbjahr wird ein Fertigstellungsvolumen von rund 57.300 Quadratmeter erwartet, wovon jedoch bereits 45.000 Quadratmeter vorvermietet sind bzw. durch Eigennutzer belegt werden. Erst für 2016 erwartet CBRE eine mögliche Entspannung der Angebotssituation, wenn dem Markt, gemäß aktuellem Kenntnisstand, spekulativ errichtete Büroflächen hinzugefügt werden.

Ausblick für den Hamburger Büromarkt bleibt positiv
„Das Wachstum und die hohe Attraktivität des Wirtschaftsstandorts Hamburg sorgen für eine dauerhafte Dynamik in der Hansestadt“, sagt Fischer. „Die Flächennachfrage, insbesondere im hochwertigen Segment, dürfte auch im weiteren Jahresverlauf beständig bleiben.“ Die sich abzeichnende Verknappung an hochwertigen Produkten in zentralen Teilmärkten könnte CBRE zufolge vor diesem Hintergrund für stabile bis leicht ansteigende Durchschnitts- und Spitzenmieten sorgen. Das zweite Quartal bestätigte insgesamt die positive Entwicklung am Hamburger Bürovermietungsmarkt und weist auf ein ähnlich vielversprechendes zweites Halbjahr hin. Ein prognostiziertes Umsatzergebnis von mehr als 500.000 Quadratmetern Bürofläche zum Jahresende erscheint somit sehr realistisch. „Angesichts des geringen projektierten Fertigstellungsvolumens im zweiten Halbjahr 2015 ist es wahrscheinlich, dass der Büroflächenleerstand noch weiter abgebaut wird und sich die positive Nettoabsorption der letzten Quartale moderat fortsetzt“, prognostiziert Fischer.

 

Ansprechpartner:
Heiko Fischer
CBRE GmbH
Head of Agency Hamburg
+49 40 80 80 20 16
heiko.fischer@cbre.com 

Dr. Jan Linsin
CBRE GmbH
Head of Research Germany
+49 69 17 00 77 663
 
jan.linsin@cbre.com

 

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Weitere Informationen zu CBRE
CBRE Group, Inc. (NYSE:CBG), das Fortune 500- und S&P 500-Unternehmen mit Hauptsitz in Los Angeles, Kalifornien, ist das - in Bezug auf den Umsatz im Geschäftsjahr 2014 - weltweit größte Dienstleistungsunternehmen auf dem gewerblichen Immobiliensektor. Mit über 52.000 Mitarbeitern in über 370 Büros weltweit (exklusive Beteiligungsgesellschaften und Verbundunternehmen) ist CBRE Immobiliendienstleister für Eigentümer, Investoren und Nutzer von gewerblichen Immobilien. Die Dienstleistungsschwerpunkte umfassen die Bereiche Capital Markets, Vermietung, Valuation, Corporate Services, Research, Retail, Investment Management, Property- und Project-Management sowie Building Consultancy. Seit 1973 ist CBRE Deutschland mit seiner Zentrale in Frankfurt am Main vertreten, weitere Niederlassungen befinden sich in Berlin, Düsseldorf, Köln, Hamburg, München, Nürnberg und Stuttgart. www.cbre.de