Berlin,
09
Januar
2015
|
10:00
Europe/Amsterdam

Büromarkt Berlin: Rekordergebnis beim Flächenumsatz

  • Vermietungen steigen auf über 600.000 Quadratmeter
  • Unternehmen aus dem TMT-Sektor boomen
  • Leerstandsquote geht auf acht Prozent zurück

 

Am Berliner Büromarkt wurden 2014 608.800 Quadratmeter Büroflächen vermietet. Damit schloss das Jahr 2014 mit dem höchsten Quartals– sowie Jahresendergebnis seit Beginn der Erhebung der Marktdaten. Gegenüber dem Vorjahr wurde das Ergebnis um fast 30 Prozent gesteigert und hebt sich auch deutlich vom durchschnittlichen Umsatz der vergangenen zehn Jahre (490.000 Quadratmeter) ab. Damit verzeichnet Berlin unter den fünf Büromarktzentren die mit Abstand größte Umsatzsteigerung gegenüber dem Vorjahr.

Vor allem der TMT-Sektor (Technologie, Medien und Telekommunikation) wächst in Deutschlands wichtigster Start-up Metropole unaufhaltsam weiter und macht knapp 30 Prozent des kumulierten Vermietungsvolumens aus. „Mit rund 10.800 Quadratmetern ist die Berliner Start-up Erfolgsgeschichte Delivery Hero Holding GmbH für die größte Vermietung in diesem Sektor verantwortlich“, sagt Matthias Hauff, Head of Agency Berlin bei CBRE Deutschland. Das Unternehmen wird künftig im zentral gelegenen, gemischten Stadtquartier Forum Museumsinsel sitzen, welches derzeit vom Eigentümer aufwendig saniert wird.

Diverse Großvermietungen und Eigennutzungen in anderen Branchen wie Finanzdienstleistung, Industrie/Bau oder Forschung/Biotech deuten allerdings klar darauf hin, dass nicht nur kreative Technologie-, Medien- und Telekommunikationsunternehmen den Standortvorteil Berlins erkannt haben und in den zentralen Teilmärkten innerhalb des S-Bahnrings eine Repräsentanz suchen. So fanden beispielsweise am Ernst-Reuter-Platz und anderen bekannten Bürostandorten in City-West Großvermietungen an Finanzdienstleister statt.

Leerstand fällt auf acht Prozent, Durchschnittsmiete steigt

Die dynamische Entwicklung und der anhaltende Trend der Umnutzung von nicht mehr zu vermarktenden Flächen führen dazu, dass Büroflächen knapper werden. So ging die Leerstandsrate im Verlauf des Jahres von 8,8 Prozent zurück auf acht Prozent.

Im selben Zeitraum stieg die gewichtete Durchschnittsmiete um 6,4 Prozent auf 13,44 Euro pro Quadratmeter und Monat an. Die stärksten Anstiege verbuchten mit jeweils elf Prozent die Teilmärkte City-Ost und City-West auf 13,73 bzw. 12,55 Euro pro Quadratmeter und Monat. „Auch im Abschlussquartal trieben mehrere Vertragsabschlüsse von zahlungskräftigeren Unternehmen zu Preisen deutlich über dem für den jeweiligen Teilmarkt üblichen Niveau die Durchschnittsmieten nach oben“, erklärt Hauff. „Auch wenn die erzielbare Spitzenmiete weiterhin stabil bei 22,50 Euro pro Quadratmeter und Monat bleibt, wird deutlich, dass Berlin langsam aber sicher aufholt und den Abstand zu den anderen Bürohochburgen verringert.“

Auch in der Bautätigkeit macht sich die positive Entwicklung bemerkbar. Bis Ende 2017 werden Projektentwickler und Eigentümer selbstgenutzter Büroimmobilien insgesamt 572.000 Quadratmeter neue Flächen fertigstellen. Der spekulative Anteil liegt allerdings bei unter 18 Prozent und ist somit der niedrigste unter den Top-5 Städten. „Berlins vergleichsweise größerer Bestand an zentral gelegenen Baugrundstücken und niedrigere Grundstückspreise ermöglichen es Entwicklern, zu Mieten unterhalb der lokalen Spitzenmiete zu bauen und zu Mietpreisen zu vermieten, die in Frankfurt oder München eher als durchschnittlich anzusehen sind“, erläutert Hauff. „Hierin liegt ein besonderes Potenzial für weiteres Mietpreiswachstum in der Hauptstadt.“

Ausblick für 2015 weiterhin positiv

Aufgrund der fortlaufenden wirtschaftlichen Dynamik Berlins und dem Interesse internationaler Unternehmen und Investoren sollte sich die Binnenwirtschaft Berlins deutlich positiv von der bundesweiten Wirtschaftsentwicklung abheben. „Vor diesem Hintergrund rechnen wir auch im kommenden Jahr mit einem Vermietungsvolumen zumindest auf dem Niveau des zehnjährigen Durchschnitts von gut 490.000 Quadratmetern“, sagt Hauff. Großvermietungen seien sowohl durch internationale Unternehmen, die eine Niederlassung in Berlin suchen als auch durch Expansionen von Berliner Unternehmen zu erwarten. Auch kleinere Flächen würden in der Gründerhauptstadt weiterhin durch die vielen Start-Up-Unternehmen nachgefragt. „Der Leerstand wird voraussichtlich auch im kommenden Jahr weiter sinken, da sich Neubauten schnell vermarkten lassen und in die Jahre gekommene, nicht mehr marktkonforme Flächen primär in Wohnungen umgewidmet werden“, prognostiziert Hauff. Dies führe mittelfristig zu einer Verknappung des Angebots und damit zu potentiell steigenden Mietpreisen.

Ansprechpartner:

Matthias Hauff
CBRE GmbH
Head of Agency Berlin
+49 30 72 61 54 201
matthias.hauff@cbre.com

Dr. Jan Linsin
CBRE GmbH
Head of Research Germany
+49 69 17 00 77 663
jan.linsin@cbre.com

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Weitere Informationen zu CBRE
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