Berlin,
24
Januar
2023
|
13:46
Europe/Amsterdam

Berliner Industrie- und Logistikimmobilienmarkt 2022: Big-Box-Jahr führte zu Flächenrekord

  • Flächenumsatz von 1,02 Millionen Quadratmeter – Rekordergebnis auch ohne die 327.000 Quadratmeter von Tesla
  • 62 Prozent des Flächenumsatzes entfielen auf Neubauten
  • Handelsunternehmen mit Flächenumsatz von 411.000 Quadratmetern
  • Spitzenmiete von Logistikimmobilien stieg um 24 Prozent auf 7,30 Euro pro Quadratmeter pro Monat – im Berliner Stadtgebiet wird die Neun-Euro-Marke teilweise erreicht

Der Berliner Industrie- und Logistikimmobilienmarkt erreichte 2022 einen Flächenumsatz von rund 1,02 Millionen Quadratmetern. Verglichen mit dem Vorjahr ist dies ein Anstieg um 69 Prozent. Damit verzeichnete der Berliner Markt ein Rekordergebnis, auch ohne die 327.000 Quadratmeter des Elektroautoherstellers Tesla. Das Berliner Stadtgebiet steigerte seinen Flächenumsatz um drei Prozent auf 190.000 Quadratmeter (Anteil von 19 Prozent). Das Umland verzeichnete ein Plus um 98 Prozent auf 825.000 Quadratmeter. Dies sind Ergebnisse einer aktuellen Analyse des globalen Logistikimmobiliendienstleisters CBRE.

Colette Bodendorf, Teamleader Industrial & Logistics Berlin

Der Berliner Industrie- und Logistikimmobilienmarkt war ein Big-Box-Jahr, in dem praktisch alle größeren Hallenflächen Nutzer fanden. Damit zeichnete sich 2022 durch eine sehr große Dynamik aus, geprägt durch zahlreiche Großabschlüsse und die Entwicklung von Tesla in Grünheide.

Colette Bodendorf, Teamleader Industrial & Logistics Berlin

„Obwohl das Umland, auch angesichts des Flächenmangels in der Hauptstadt, immer mehr Mieter anzog, zeigte sich auch das Stadtgebiet sehr stabil und erzielt weiterhin gute Flächenumsätze. Zunehmend konnten wir auch Ausweichbewegungen in das Umland im Südwesten beobachten – in Ergänzung zum Süden und Südosten.“

Besonders Neubauten waren 2022 ein starker Treiber des Flächenumsatzes. Auf sie entfielen insgesamt 628.000 Quadratmeter (plus 203 Prozent im Vorjahresvergleich), was einem Anteil von 62 Prozent des Gesamtumsatzes entsprach. Auch ohne Berücksichtigung der Tesla-Flächen stieg der Flächenumsatz von Neubauten um 45 Prozent an. Eigennutzer steigerten ihren Anteil am Gesamtumsatz signifikant auf 391.000 Quadratmeter.

Umsatzstärkste Branche war der Handel (inklusive Onlinehändler), die ihren Flächenumsatz mit 411.000 Quadratmetern im Vergleich zum Vorjahr mehr als verdoppelten und auf einen Anteil von 40 Prozent am Gesamtumsatz kamen. Insbesondere die unsicheren Lieferketten führten zu einer verstärkten Nachfrage nach Logistikflächen bei Händlern. Produzierende Unternehmen folgten, maßgeblich geprägt durch die Ansiedelung von Tesla, auf Platz zwei, mit einem Anteil von 35 Prozent am Gesamtumsatz. Ohne die Flächen des Elektroautoherstellers kam das Segment lediglich auf vier Prozent. Logistiker zeichneten für 20 Prozent des Flächenumsatzes verantwortlich.

Die Spitzenmieten für Logistikflächen stiegen im Berliner Marktgebiet auf 7,30 Euro pro Quadratmeter pro Monat an – im Vorjahresvergleich ein Plus von 24 Prozentpunkte. „Obwohl wir auch im Umland starke Mietsteigerungen beobachten, erreichten die abgeschlossenen Mieten im Berliner Stadtgebiet teilweise gar die Neun-Euro-Marke“, erklärt Bodendorf.

Ausblick für 2023

„2023 wird der Berliner Industrie- und Logistikimmobilienmarkt mit seinem Flächenangebot insbesondere im Big-Box-Segment an seine Grenzen stoßen“, erwartet Bodendorf. „Ein erneutes Rekordergebnis oder gar ein Flächenumsatz auf vergleichbar hohem Niveau ist deswegen nicht zu erwarten. Vielmehr wird sich das Marktgeschehen auf kleinere Gewerbeparkflächen fokussieren.“

„Obwohl das Berliner Stadtgebiet wichtig bleibt, werden die Ausweichbewegungen in das Umland weiter zunehmen. Hier entstehen mittlerweile nicht nur Big-Boxes, sondern auch Gewerbeparks. Dort ist vor allem die Mitarbeitergewinnung für die Unternehmen eine entscheidende Frage hinsichtlich der Ansiedelung. Gemeinden können entweder durch eine gute Anbindung an Berlin punkten oder aber junge Familien mit günstigem Wohnraum dauerhaft an sich binden“, ergänzt Bodendorf.

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