Berlin,
09
Juli
2020
|
11:28
Europe/Amsterdam

Berlin: Investmentmarkt und Bürovermietungsmarkt mit Rückgängen

  • Bürovermietungsumsatz mit 271.000 Quadratmetern 30 Prozent unter Vorjahresniveau
  • Vermietungsumsatz vor allem durch Großvermietungen geprägt
  • Spitzenmiete stabil bei 37,50 Euro pro Quadratmeter, Durschnittmiete legt leicht auf 27,63 Euro pro Quadratmeter zu
  • Investmentvolumen fällt um 16 Prozent auf 5,15 Milliarden Euro

Im ersten Halbjahr 2020 ging der Vermietungsumsatz auf dem Berliner Büromarkt im Vorjahresvergleich um 30 Prozent auf 271.000 Quadratmeter zurück. Zeitgleich fiel auch das Investitionsvolumen um 16 Prozent auf aktuell rund 5,15 Milliarden Euro. Dabei entwickelten sich sowohl Gewerbeimmobilieninvestments (minus 15 Prozent auf 4,4 Milliarden Euro) als auch Investitionen in Wohnimmobilien (minus 21 Prozent auf 775 Millionen Euro) rückläufig. Dies ist das Ergebnis einer aktuellen Analyse des globalen Immobiliendienstleisters CBRE.

Marc Vollmer, Head of Office Leasing Berlin
Eine Entspannung des Berliner Bürovermietungsmarktes ist dennoch auch weiterhin nicht in Sicht – Steigende Mieten und Flächenknappheit prägten das erste halbe Jahr 2020. Der zuletzt stark gefallene Flächenumsatz ist dabei sowohl der Vermietungsrally der vergangenen Jahre und dem entsprechenden Flächenmangel als auch Unsicherheiten aufgrund der Corona-Pandemie geschuldet. Gerade bei Vermietungen bis 2.000 Quadratmeter konnten wir vorübergehend Rückgänge und eine abwartende Haltung auf Mieterseite feststellen.
Marc Vollmer, Head of Office Leasing Berlin

Geprägt wurde das Bürovermietungsmarkt in Berlin vor allem durch Großvermietungen. Mit der Vermietung des Cule-Campus mit mehr als 80.000 Quadratmetern an die Deutsche Rentenversicherung konnte ein Rekord für die größte jemals vermietete Bürofläche in Deutschland verzeichnet werden.

Während die Spitzenmiete im Vergleich zum ersten Halbjahr 2019 um sieben Prozent auf 37,50 Euro pro Quadratmeter zulegte, stieg die gewichtete Durchschnittsmiete um 16 Prozent auf aktuell 27,63 Euro. Verglichen mit dem ersten Quartal 2020 fand jedoch nur ein moderates Wachstum bei den Durchschnittsmieten und eine Stabilisierung bei den Spitzenmieten statt. „In einigen Nebenlagen sehen wir aber durchaus, dass Vermieter angesichts der wirtschaftlichen Entwicklung bereit sind, bei Anmietungen Incentives zu gewähren“, sagt Vollmer.

Die im Vergleich zum Vorquartal nur leicht auf 1,5 Prozent gestiegene Leerstandsquote in der Hauptstadt ist noch immer sehr gering und spiegelt weiterhin die chronische Angebotsknappheit wider. „Für viele Unternehmen gestaltet es sich nach wie vor äußerst schwierig, geeignete Büroflächen zu finden – speziell, wenn zentrale und moderne Flächen gesucht werden“, sagt Vollmer.

Schwaches Halbjahr am Investmentmarkt

Norbert Parnemann, Managing Director Capital Markets
Trotz Corona eine starke Nachfrage – so sah das zweite Quartal aus. Produkte, die auf den Markt kamen, standen ungebrochen bei breiten Investorengruppen hoch im Kurs. In der Hauptstadt gilt also weiterhin: Produktmangel wohin das Auge reicht.
Norbert Parnemann, Managing Director Capital Markets
Kai Mende, Managing Director Capital Markets Berlin
Tatsächlich hat sich die Risikoeinschätzung der Investoren mit Blick auf vor allem hochwertige Büroimmobilien nicht verändert. Deutsche wie auch internationale institutionelle Investoren suchen in der Hauptstadt maßgeblich Objekte im Core- und Core-plus Segment, werden dabei aber nur selten fündig.
Kai Mende, Managing Director Capital Markets Berlin

Die Spitzenrendite für Büroimmobilien bleibt daher stabil bei niedrigen 2,7 Prozent – das bedeutet eine Renditekompression von 0,4 Prozentpunkten im Vergleich zum ersten Halbjahr 2019. Bemerkenswert ist, dass trotz der Reiseeinschränkungen der Marktanteil von internationalen Investoren im Vorjahresvergleich nur leicht um 1,5 Prozentpunkte auf 58 Prozent zurückgegangen ist. Einen deutlichen Unterschied hingegen gab es bei Portfoliotransaktionen – ihr Anteil stieg um 32,6 Prozentpunkte auf 38 Prozent.

Ausblick auf das Gesamtjahr
„Im Gesamtjahr dürfte es wieder eine Erholung am Vermietungsmarkt geben. Denn der leicht gestiegene Leerstand bietet länger suchenden Akteuren nun interessante Chancen. Zudem wird die Flächennachfrage in Berlin nicht zuletzt durch Ministerien und Behörden gestützt, deren Nachfrage konjunkturresistent ist. Und auch bei der Nachfrage nach kleineren Flächen bin ich optimistisch. Die aktuell gut bewältigte Krisensituation lässt auch wieder kleine Unternehmen positiv in die Zukunft schauen“, so Vollmer.

„Auch wenn eine Wiederholung des vergangenen Rekordjahres ausgeschlossen werden kann, dürfte die Dynamik am Investmentmarkt zum Jahresende wieder anziehen“, sagt Mende. Insbesondere der akute Anlagedruck von institutionellen Investoren und die auf lange Sicht exzellente Ausgangssituation von Berlin als an internationaler Bedeutung gewinnende Hauptstadt der aktuell stabilsten Ökonomie Europas werden positive Auswirkungen auf das Investitionsvolumen haben. „Zum Jahresende kann daher ein Gesamttransaktionsvolumen von mehr als zehn Milliarden Euro erwartet werden“, so Parnemann.

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CBRE ist – in Bezug auf den Umsatz im Geschäftsjahr 2019 – der größte globale Immobiliendienstleister. Mit mehr als 100.000 Mitarbeitern in über 530 Büros steht CBRE Investoren und Immobiliennutzern als Partner für alle Immobilienbelange weltweit zur Seite.

CBRE bietet ein breites Spektrum an integrierten Dienstleistungen über den gesamten Lebenszyklus einer Immobilie: von der strategischen und technisch-wirtschaftlichen Beratung wie u. a. beim An- und Verkauf oder der An- und Vermietung, über die Verwaltung und Bewertung von Immobilien bis hin zum Portfolio-, Transaktions-, Projekt- und Facility-Management. CBRE bietet über alle Assetklassen hinweg maßgeschneiderte Beratung aus einer Hand.

Die CBRE Group, Inc. (NYSE:CBRE), ist ein Fortune 500- und S&P 500-Unternehmen mit Hauptsitz in Los Angeles, Kalifornien. Seit 1973 ist CBRE Deutschland mit seiner Zentrale in Frankfurt am Main vertreten, weitere Niederlassungen befinden sich in Berlin, Düsseldorf, Essen, Hamburg, Köln, München und Stuttgart. www.cbre.de

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kai.mende@cbre.com

Norbert Parnemann
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