Angebotsengpass bremst Flächenumsatz am Hamburger Industrie- und Logistikimmobilienmarkt
- Flächenumsatz von 161.000 Quadratmetern im ersten Halbjahr 2023 – 42 Prozent unter dem Vorjahreszeitraum
- Nachfrage verteilt sich hälftig auf das Stadtgebiet und das Umland
- Spitzenmieten für Logistikimmobilien stiegen um zehn Prozent auf 8,25 Euro pro Quadratmeter und Monat
Der Hamburger Industrie- und Logistikimmobilienmarkt verzeichnete im ersten Halbjahr 2023 einen Flächenumsatz inklusive Eigennutzungen von 161.000 Quadratmetern – und blieb damit 42 Prozent unter dem Niveau des Vorjahreszeitraums. Das Marktgeschehen verteilte sich gleichmäßig auf das Stadtgebiet und auf das Umland – vor zwölf Monaten entfielen noch 87 Prozent auf Areale jenseits der Stadtgrenzen. Stärkste Nutzergruppe waren mit einem Anteil am gesamten Flächenumsatz von 34 Prozent Logistikunternehmen. Dennoch ging deren Flächennachfrage im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 42 Prozent zurück. Noch deutlich fiel der Rückgang bei Handelsunternehmen aus. Nachdem sie im ersten Halbjahr 2022 dank des starken Onlinehandels noch 53 Prozent des Flächenumsatzes auf sich vereinigen konnten, waren es zuletzt nur noch 26 Prozent. Um 13 Prozentpunktezulegen konnten hingegen Produktionsunternehmen, die nun anteilig auf 16 Prozent kamen. Das sind die Ergebnisse einer aktuellen Analyse des globalen Immobiliendienstleisters CBRE.

Wer in und um Hamburg Logistikflächen sucht, muss nach wie vor Geduld mitbringen. Zwar hat das wirtschaftlich herausfordernde Umfeld die Expansionspläne vieler Unternehmer gebremst, aber es gibt weiterhin so gut wie keine verfügbaren Flächen mehr. Zudem befinden sich nur wenige Projekte in der Entwicklung, da die Projektentwickler auf Sicherheit und damit verstärkt auf Built-to-Suit setzen.
Im Vorjahresvergleich ging der Flächenumsatz in Neubauten um 79 Prozent auf 28.000 Quadratmeter zurück. Und auch lediglich einer der Top-5-Abschlüsse des ersten Quartals entfiel auf einen Neubau. Dabei handelte es sich um 11.400 Quadratmeter, welche H-Tec Systems im ersten Quartal in Hamburg-Rahlstedt anmietete. Der größte Abschluss fand im zweiten Quartal statt. Dabei handelte es sich um die Anmietung von über 18.700 Quadratmetern durch die TST GmbH in Neu Wulmstorf. Sämtliche der fünf größten Deals waren Vermietungen. Auch insgesamt entfielen lediglich 26.000 Quadratmeter auf Eigennutzer – 76 Prozent weniger als im ersten Halbjahr 2022.
Das geringe Flächenangebot trug zu einem deutlichen Anstieg der Mieten bei. Dementsprechend ist auch die Spitzenmiete für Logistikflächen gestiegen – innerhalb von zwölf Monaten um zehn Prozent auf 8,25 Euro pro Quadratmeter und Monat.

Wie auch am gesamtdeutschen Industrie- und Logistikimmobilienmarkt ging der Flächenumsatz in Hamburg nach dem Boom der Coronajahre zurück. Da die Leerstände aber weiterhin extrem niedrig sind, befinden sich die Mieten weiterhin in einer Aufwärtsbewegung.
Ausblick auf das Gesamtjahr
„Sowohl aufgrund der etwas zurückhaltenderen Nachfrage einiger Branchen als auch aufgrund der fehlenden Logistikflächen dürfte das Marktgeschehen im Jahresverlauf nur bedingt an Fahrt gewinnen“, erwartet Freitag. „Dennoch erwarten wir, dass die Mieten angesichts kaum vorhandenen Leerständen und einer sehr geringen spekulativen Projektentwicklungsspirale weiter zulegen werden.“


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