Frankfurt,
17
Oktober
2016
|
11:01
Europe/Amsterdam

Logistikimmobilienmarkt Deutschland: Flächenumsatz auf Rekordkurs

  • Big Boxes sorgen für hohe Marktdynamik

  • Flächenumsatz bereits zum dritten Quartal über dem langjährigen Durchschnitt

  • Knappes Angebot bremst Dynamik in den Topstandorten – Projektentwicklungen außerhalb der Top 5 dominieren Flächenumsatz

  • Neues Rekordergebnis zum Jahresende erwartet

In den ersten drei Quartalen wurde auf dem bundesweiten Lager- und Logistikmarkt durch Vermietungen und Eigennutzungen ein Umsatzvolumen von gut 5,2 Millionen Quadratmetern Hallenfläche registriert. Dies ist das Ergebnis einer aktuellen Analyse des Immobilienberatungsunternehmens CBRE.

Dr. Jan Linsin, Head of Research
Der kumulierte Flächenumsatz liegt rund sieben Prozent über dem Vorjahreswert und um 29 Prozent deutlich über dem Durchschnittswert der vergangenen fünf Jahre. Dies unterstreicht eindrucksvoll die positiven Entwicklungen in der Logistik, die, aufgrund sich drastisch verändernder Rahmenbedingungen, verstärkt auf moderne Lager- und Logistikflächen setzen muss. Diese Veränderungen beruhen etwa auf der zunehmenden Bedeutung der Handelslogistik durch den Online-Handel und der Neuausrichtung der Supply Chain in der Industrie 4.0.
Dr. Jan Linsin, Head of Research
Rainer Koepke, Head of Industrial & Logistics Germany
Mitverantwortlich für das beste Neunmonatsergebnis seit Aufzeichnungsbeginn ist die starke Performance des Logistikimmobilienmarktes in Nordrhein-Westfalen. Besonders das Ruhrgebiet rund um Bochum, Dortmund, Duisburg und Marl verzeichnete im bisherigen Jahresverlauf einen Flächenumsatz von 912.000 Quadratmetern, der insbesondere durch Großabschlüsse, sogenannte Big Boxes, realisiert wurde. Mit 475.000 Quadratmetern haben allein diese neun Prozent zum bundesweiten Flächenumsatz beigetragen.
Rainer Koepke, Head of Industrial & Logistics Germany

Hierunter fällt beispielsweise die Anmietung eines Logistikzentrums in Marl, das von Goodman für Metro bis 2018 fertiggestellt wird und für den größten Abschluss der ersten neun Monate sorgte.

Steigendes Interesse an Eigennutzer-Neubauten verhilft Flächenumsatz zu einem überdurchschnittlichen Niveau
Bei differenzierter Betrachtung nach Vermietungs- und Eigennutzerumsätzen zeigt sich folgendes Bild, dass das reine Vermietungsvolumen mit gut 3,1 Millionen Quadratmetern in etwa auf dem gleich hohen Niveau wie im Vorjahreszeitraum liegt. „Eigennutzer hingegen konnten ihren relativen Anteil am kumulierten Flächenumsatz zum Vorjahr um rund neun Prozentpunkte auf 40 Prozent steigern. Fast alle registrierten Eigennutzungen wurden in Neubauentwicklungen realisiert“, so Linsin.

Ohnehin konnte mit einem Neubauanteil von 73 Prozent ein überdurchschnittliches Ergebnis registriert werden, das mit 14 Prozentpunkten deutlich über dem Ergebnis der letzten drei Jahre liegt. „Es zeigt deutlich, dass der Markt von hoher Dynamik gekennzeichnet ist und wenige Bestandsobjekte verfügbar sind, sodass die Nutzer immer früher die Planung für einen Neubau angehen müssen“, so Koepke. Besonders Nutzer aus der Handelsbranche, aber auch Unternehmen aus der Transportlogistik waren sehr aktiv und generierten insgesamt mehr als zwei Drittel des Neubauvolumens.

Umsatz außerhalb der Topstandorte legt deutlich zu
Ein differenzierter Blick auf die insgesamt äußerst positiven Tendenzen am bundesweiten Logistikimmobilienmarkt zeigt einige starke regionale Unterschiede. Der Flächenumsatz in den etablierten Lager- und Logistikmärkten Berlin, Düsseldorf, Frankfurt, Hamburg und München verzeichnete insgesamt einen Rückgang von zwölf Prozent. „Für die Umsatzeinbußen in den Top 5 waren die ausbleibenden großvolumigen Eigennutzerumsätze verantwortlich. Sie verbuchten angebotsbedingt ein Minus von 46 Prozent. Vermietungsleistungen mit rund 1,2 Millionen Quadratmetern blieben dagegen auf dem Niveau des Vorjahres. Insgesamt übersteigt der kumulierte Umsatz in den Topstandorten mit 1,5 Millionen Quadratmetern den Durchschnitt der letzten fünf Jahre leicht“, analysiert Linsin.

Der Umsatzrückgang in den Top 5-Standorten wurde durch den Flächenumsatz in den übrigen bundesweiten Märkten, der im Jahresvergleich um 17 Prozent zulegen konnte, kompensiert. Mit fast 3,8 Millionen Quadratmetern wurde hier der Fünfjahresdurchschnitt um 45 Prozent übertroffen. Aufgrund des Mangels an verfügbaren Bestandsflächen, die den Nutzern kurzfristig zur Verfügung stehen, ist der Neubauanteil besonders hoch. „Für die Logistikmärkte, die nicht in den Topstandorten liegen, ist die Verfügbarkeit von Grundstücken ein großer Vorteil. Hier wurden 84 Prozent des gesamten Flächenumsatzes in Projektentwicklungen getätigt, darunter neun der zehn größten in den ersten drei Quartalen 2016 registrierten Abschlüsse“, so Koepke.

Auf das Ruhrgebiet, mit einem starken Flächenumsatz von 912.000 Quadratmetern, in dem neben der Anmietung des Metro-Logistikzentrums in Marl auch der Neubaubeginn des Eigennutzers Adam Opel AG positiv zu Buche schlug, folgen mit weiterem Abstand die Region Hannover (212.000 Quadratmeter) sowie der Logistikmarkt in der Region Köln (208.000 Quadratmeter)."Die hohe Marktdynamik in den genannten Logistik-Hubs zeigt die Besonderheit des deutschen Logistikmarktes. Aufgrund der Vielzahl an Ballungszentren sowie den wirtschaftsstarken und bevölkerungsreichen Regionen mit prosperierenden Produktionsstandorten registrieren wir eine zunehmende Ansiedlung von (Handels-)Unternehmen und Logistikdienstleistern, die die unmittelbare Nähe zu ihren Kunden und vor allem zu den Endverbrauchern suchen“, so Linsin.

Flächenumsatz in den Top 5-Standorten und den übrigen Märkten (in Quadratmeter)

Quelle: CBRE Research, Q3 2016.

Prognose: Neues Rekordergebnis erwartet
„Nach dem soliden Umsatzvolumen in den ersten neun Monaten erwarten wir eine Fortsetzung der Erfolgsstory auf dem deutschen Lager- und Logistikimmobilienmarkt. Die Nachfrage ist über alle Nutzergruppen hinweg nach wie vor sehr groß. Mit einer Vielzahl von großflächigen Gesuchen, die sich derzeit in Verhandlung befinden, gehen wir von einem umsatzstarken vierten Quartal aus. Alles deutet darauf hin, dass wir für das Gesamtjahr mit einem Flächenumsatz in Deutschland über 6,5 Millionen Quadratmeter und damit mit einem neuen Rekordjahr rechnen dürfen“, prognostiziert Koepke.

Logistikmarkt Deutschland: Flächenumsatz (Vermietung und Eigennutzung)

Quelle: CBRE Research, Q3 2016.

 

 

Ansprechpartner:
Rainer Koepke
CBRE GmbH
Head of Industrial & Logistics Germany
+49 69 17 00 77 671
rainer.koepke@cbre.com

Dr. Jan Linsin
CBRE GmbH
Head of Research Germany
+49 69 17 00 77 663
jan.linsin@cbre.com 

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Weitere Informationen zu CBRE:
CBRE Group, Inc. (NYSE:CBG), das Fortune 500- und S&P 500-Unternehmen mit Hauptsitz in Los Angeles, Kalifornien, ist das - in Bezug auf den Umsatz im Geschäftsjahr 2015 - weltweit größte Dienstleistungsunternehmen auf dem gewerblichen Immobiliensektor. Mit über 70.000 Mitarbeitern in über 400 Büros weltweit (exklusive Beteiligungsgesellschaften und Verbundunternehmen) steht CBRE Investoren und Nutzern von gewerblichen Immobilien bei allen Aspekten rund um die Immobilie zur Seite. CBRE bietet ein breites Spektrum integrierter Dienstleistungen, darunter Gebäude-, Transaktions-, und Projektmanagement, Anlagenmanagement, Bewertung, Gebäudevermietung, strategische Beratung, Verkauf, Hypothekendienstleistungen sowie Entwicklungsdienstleistungen. Seit 1973 ist CBRE Deutschland mit seiner Zentrale in Frankfurt am Main vertreten, weitere Niederlassungen befinden sich in Berlin, Düsseldorf, Essen, Hamburg, Köln, München, Nürnberg und Stuttgart. www.cbre.de