Köln,
20
Juli
2016
|
11:55
Europe/Amsterdam

Kräftiges Wachstum in Nordrhein-Westfalen - Ruhrgebiet stärkste Logistikregion

- Flächenumsatz von mehr als einer Million Quadratmeter im ersten Halbjahr

- Steigerung um 30 Prozent gegenüber dem ersten Halbjahr 2015

- 76 Prozent des Umsatzes in Neubauten – davon 64 Prozent durch Eigennutzer

- Großabschlüsse ab 20.000 Quadratmeter werden in nutzerspezifischen Projektentwicklungen realisiert

An den Lager- und Logistikimmobilienmärkten in Nordrhein-Westfalen wurde im ersten Halbjahr 2016 ein Flächenumsatz von knapp über einer Million Quadratmeter realisiert. Der Anteil am gesamten deutschen Umsatz Logistikflächenumsatz lag damit bei etwa 30 Prozent. Dies ist das Ergebnis einer aktuellen Analyse des Immobilienberatungsunternehmens CBRE.

Dr. Jan Linsin, Head of Research
Die sehr starke Performance an den Logistikmärkten in Nordrhein-Westfalen im ersten Halbjahr übertrifft unsere Erwartungen. So wurden bereits zur Jahreshälfte über 70 Prozent des Umsatzvolumens des gesamten vergangenen Jahres im bevölkerungsreichsten Bundesland erreicht. Das unterstreicht die exponierte Stellung dieses Marktes innerhalb Deutschlands.
Dr. Jan Linsin, Head of Research
Josip Perković, Teamleader Industrial & Logistics NRW
Die Logistikmärkte in Nordrhein-Westfalen konnten das bereits hervorragende Ergebnis im vergangenen Jahr in den ersten sechs Monaten von 2016 deutlich übertreffen. Besonders das Ruhrgebiet erfährt einen regelrechten Boom, der auf einige größere Eigennutzer-Abschlüsse aus dem produzierenden Sektor, dem Handel und der Logistikbranche selbst zurückzuführen ist.
Josip Perković, Teamleader Industrial & Logistics NRW

Deutliches Umsatzplus im Ruhrgebiet
Mit einem Umsatzvolumen von 481.000 Quadratmetern wurden im Ruhrgebiet im ersten Halbjahr 2016 mehr als doppelt so viele Lager- und Logistikflächen umgesetzt wie im Vorjahreszeitraum. Besonders durch die Großabschlüsse von der Adam Opel AG (95.000 Quadratmeter als Eigennutzer) und eines Logistikdienstleisters (40.000 Quadratmeter als Eigennutzer) entfielen alleine 159.000 Quadratmeter auf den Standort Bochum. In Duisburg wurden alleine durch drei Großabschlüsse 77.000 Quadratmeter oder vier Fünftel des gesamten Flächenumsatzes von 96.500 Quadratmeter umgesetzt. Die drei Abschlüsse wurden im Duisburger Hafen realisiert. Darunter befindet sich eine von Goodman entwickelte und rund 31.000 Quadratmeter umfassende Distributionsfläche für die Fressnapf Tiernahrungs GmbH, rund 24.500 Quadratmeter durch den Getränkehändler Trinkkontor, entwickelt durch Garbe im logport I, sowie eine Anmietung durch einen Logistikdienstleister aus dem Automotive-Bereich mit rund 21.500 Quadratmetern.

Dortmund war mit einem Umsatzvolumen von 89.600 Quadratmetern der zweitstärkste Markt im Ruhrgebiet. Im Garbe Logistik-Park mietet der Sportartikelhändler Decathlon rund 32.000 Quadratmeter. Auf dem ehemaligen Kokerei- und Zechenareal Gneisenau in Dortmund-Derne entwickelt der Logistikdienstleister TST Trans Service Team als Eigennutzer eine rund 22.600 Quadratmeter große Distributionsfläche, die im Oktober 2016 fertiggestellt werden wird.

„Auf den Konversionsflächen, etwa der Projektentwicklung im Garbe Logistik-Park auf der ehemaligen Westfalenhütte in Dortmund, besteht Flächenpotential mitten in einem urbanen Zentrum, das für verschiedene Nutzungskategorien Ansiedlungsmöglichkeiten bietet“, erklärt Perković. „Die Built-to-suit-Projekte, welche Goodman und Garbe im logport I in Duisburg entwickeln, unterstreichen die konstante Nachfrage an diesem Standort.“

Mit einem Umsatzvolumen von 97.100 Quadratmetern lag das Umsatzvolumen am Logistikmarkt Düsseldorf 50 Prozent unter dem Vorjahreszeitraum. Das Ergebnis ist weniger auf eine rückläufige Nachfrage, sondern auf die beiden Großabschlüsse in Projektentwicklungen von der VGG Handels AG mit 45.000 Quadratmetern und Bauhaus mit 63.000 Quadratmetern in Krefeld zurückzuführen, durch die der Düsseldorfer Markt 2015 ein deutlich besseres Ergebnis erzielen konnte. Köln folgte mit einem Umsatzvolumen von 95.400 Quadratmetern. Darunter befand sich ein Abschluss der Deichmann-Tochter Snipes über 17.000 Quadratmeter in Wesseling bei Köln, der gleichzeitig den größten Abschluss darstellte.

„In den hochverdichteten Hotspots Köln und Düsseldorf, sehen wir nach wie vor eine angespannte Angebotssituation. Der Mangel an Bestandsflächen und logistikgeeigneten Grundstücken an diesen Standorten hat die Marktdynamik wie erwartet gebremst“, so Perković.

Ausgewogenes Verhältnis von Eigennutzern und Mietern – mehr als drei Viertel in Neubauten
Das Marktgeschehen wurde gleichermaßen durch Eigennutzer wie auch Vermietungen geprägt. Der Neubauanteil am Gesamtumsatz lag bei insgesamt rund 76 Prozent. Hiervon entfielen 64 Prozent auf Projektentwicklungen durch Eigennutzer. Built-to-suit-Projekte hatten mit einem Anteil von fast einem Drittel eine erneut hohe Bedeutung für das Umsatzgeschehen in Projektentwicklungen.

In den überregionalen Standorten außerhalb der Metropolregionen um Düsseldorf, Köln, Mönchengladbach und dem Ruhrgebiet (inkl. Duisburg und Dortmund) wurden zusammen insgesamt 326.400 Quadratmeter Lager- und Logistikflächen umgesetzt. Zu den größten Abschlüssen im Gebiet Niederrhein gehörte dabei ein von der Steinhoff Gruppe über deren Tochtergesellschaft Global Warehouse and Logistics eigengenutzter Neubau mit 55.000 Quadratmetern in Kamp-Lintfort sowie der Bau eines 31.500 Quadratmeter großen Logistikzentrums auf dem Solvay-Industriepark in Rheinberg für einen Logistikdienstleister.

Rainer Koepke, Head of Industrial & Logistics Germany
Während nur ein eher geringer Anteil des Umsatzes auf Bestandsobjekte entfällt, spielt sich der Großteil des Geschehens in Neubauten ab, mit einem ausgewogenen Verhältnis von Eigennutzern und nutzerspezifischen Projektentwicklungen mit Vorvermietungen. Die hohe Anzahl mittelgroßer Abschlüsse ist nur möglich, weil es noch verfügbare Grundstücke für Logistiknutzungen, zu einem hohen Anteil auch auf ‚Brownfields‘, gibt, die dem Markt zu großer Dynamik verhelfen.
Rainer Koepke, Head of Industrial & Logistics Germany

Gesamtjahr 2016 verspricht weiteres Wachstum
Die Perspektiven für die Logistikbranche in Nordrhein-Westfalen basieren auf soliden Rahmenbedingungen. Der ifo-Geschäftsklimaindex für Nordrhein-Westfalen stieg im Berichtsmonat Juni 2016 erneut. Bezogen auf die Geschäftslage, wie auch auf die Erwartungen des gewerblichen Mittelstands und des Groß- und Einzelhandels Nordrhein-Westfalens, fällt der Ausblick auf die zweite Jahreshälfte überwiegend positiv aus.

„Die Logistikcluster Köln, Düsseldorf, Mönchengladbach und das Ruhrgebiet erfreuen sich einer sehr hohen Nachfrage aus unterschiedlichen Nutzungskategorien. Wir erwarten für die zweite Jahreshälfte weiterhin gerade an diesen Standorten ein reges Marktgeschehen. Für das Gesamtjahr 2016 rechnen wir für den Logistikmarkt NRW mit einem Umsatzvolumen, welches das Niveau des letzten Jahres deutlich übertreffen wird“, so Perković.

Ausgewählte Flächenumsätze in Nordrhein-Westfalen

 

 

 

 

 

 

 

Quelle: CBRE Research, Q2 2016.

 

Ansprechpartner:
Rainer Koepke
CBRE GmbH
Head of Industrial & Logistics Germany
+49 69 17 00 77 671

rainer.koepke@cbre.com

Dr. Jan Linsin

CBRE GmbH
Head of Research Germany
+49 69 17 00 77 663

jan.linsin@cbre.com

Josip Perković
CBRE GmbH
Director/Teamleader Industrial & Logistics NRW
+49 221 17 08 51 17

josip.perkovic@cbre.com

 

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Weitere Informationen zu CBRE:
CBRE Group, Inc. (NYSE:CBG), das Fortune 500- und S&P 500-Unternehmen mit Hauptsitz in Los Angeles, Kalifornien, ist das – in Bezug auf den Umsatz im Geschäftsjahr 2015 – weltweit größte Dienstleistungsunternehmen auf dem gewerblichen Immobiliensektor. Mit über 70.000 Mitarbeitern in über 400 Büros weltweit (exklusive Beteiligungsgesellschaften und Verbundunternehmen) ist CBRE Immobiliendienstleister für Eigentümer, Investoren und Nutzer von gewerblichen Immobilien. Die Dienstleistungsschwerpunkte umfassen die Bereiche Capital Markets, Vermietung, Valuation, Corporate Services, Research, Retail, Investment Management, Property- und Project-Management sowie Building Consultancy. Seit 1973 ist CBRE Deutschland mit seiner Zentrale in Frankfurt am Main vertreten, weitere Niederlassungen befinden sich in Berlin, Düsseldorf, Essen, Hamburg, Köln, München, Nürnberg und Stuttgart. www.cbre.de