Frankfurt,
12
Juli
2017
|
09:44
Europe/Amsterdam

Hotelinvestmentmarkt mit vielen Einzeltransaktionen

  • Transaktionsvolumen im ersten Halbjahr erreicht 1,79 Milliarden Euro
  • Im ersten Halbjahr 2017 wurden 68 Transaktionen getätigt, eine Steigerung von fast zehn Prozent im Vergleich zum Vorjahrszeitraum
  • Einzeltransaktionen überwiegen mit rund 66 Prozent in der ersten Jahreshälfte
  • München verbucht 25 Prozent des gesamten Transaktionsvolumens 

 

Trotz des vergleichsweise schwachen Ergebnisses im zweiten Quartal summierte sich das Transaktionsvolumen in deutsche Hotelimmobilien in der ersten Jahreshälfte auf insgesamt 1,79 Milliarden Euro. Dies entspricht einem leichten Rückgang von rund neun Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum, wobei das Volumen 51 Prozent über dem 5-Jahresdurchschnitt der ersten Halbjahre 2012 bis 2016 liegt. Im Vergleich zum ersten Halbjahr 2016 sank 2017 die durchschnittliche Dealgröße um 17 Prozent auf 26,3 Millionen Euro. Dabei wurden 2017 68 Transaktionen getätigt, eine Steigerung von fast zehn Prozent zum ersten Halbjahr 2016. Dies ist das Ergebnis einer aktuellen Analyse des integrierten Immobilienberatungsunternehmens CBRE.

Olivia Kaussen, Head of Hotels Germany & CEE
Aufgrund eines Mangels an größeren Portfolios beobachteten wir ein leichtes Absinken der einzelnen Dealgrößen und des Transaktionsvolumens insgesamt. Die gesteigerte Zahl an Transaktionen verdeutlich jedoch, dass das Interesse der Investoren am Deutschen Hotelmarkt ungebrochen ist.
Olivia Kaussen, Head of Hotels Germany & CEE

Im zweiten Quartal des laufenden Jahres wurden am deutschen Hotelinvestmentmarkt rund 679 Millionen investiert. Dies entspricht einem Rückgang von 47 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum, der durch Portfoliotransaktionen wie den Verkauf des Interhotel Portfolios durch ein hohes Transaktionsvolumen gekennzeichnet war. Das zweite Quartal 2017 hingegen ist insbesondere von Einzeltransaktionen geprägt.

Armin Bruckmeier, Head of Corporate Hotel Brokerage CBRE Germany & CEE
Der Druck auf Renditen ist weiterhin hoch - aktuell liegen die Spitzenrenditen bei 4,25 Prozent. "Aufgrund der hohen Nachfrage ist davon auszugehen, dass sich der Spread zu Büroimmobilien weiter verringern wird
Armin Bruckmeier, Head of Corporate Hotel Brokerage CBRE Germany & CEE
Dr. Jan Linsin, Head of Research Germany
Dennoch gehen wir davon aus, dass ein Renditespread gegenüber anderen Immobiliensegmenten wie erstklassigen Retail- oder Büroobjekten auf absehbare Zeit weiter bestehen wird.
Dr. Jan Linsin, Head of Research Germany

Einzeltransaktionen dominieren weiterhin den Markt

Wie auch schon im ersten Quartal dominierten im zweiten Quartal weiterhin Einzeltransaktionen mit einem Anteil am Gesamtvolumen von rund 70 Prozent. Insgesamt wurden im zweiten Quartal 20 Einzeltransaktionen registriert. Eine der bedeutendsten Einzeltransaktion aus dem zweiten Quartal war der Erwerb des Pullmann Hotels in München (337 Hotelzimmer mit dazugehöriger Büro- und Einzelhandelsfläche) durch den CDL Hospitality Trust im Rahmen eins Share Deals. Das Objekt wurde von NKS Hospitality für rund 98,9 Millionen Euro verkauft. Zu den weiteren Einzeltransaktionen zählt das Hotel Preysing in München neben dem Veranstaltungszentrum Gasteig. Das Objekt wurde von dem Feinkost-Gastronom Michael Käfer erworben. Weiterhin ist auch ein anhaltendes Interesse an Sekundärstandorten zu erkennen. So wurde das Best Western Hotel Kaiserslautern an die Sachs Real Estate GmbH veräußert. Das 160-Zimmer-Haus soll nach einer umfangreichen Renovierung im September 2017 eröffnen.

Neben bestehenden Hotels ist auch im zweiten Quartal die Nachfrage nach Projektentwicklungen weiterhin hoch. Diese machten einen Anteil von rund 40 Prozent am gesamten Transaktionsvolumen aus. Dazu zählen die beiden Hotelprojekte in Mannheim, die die Commerz Real von der GBI erworben hat. Entstehen soll ein Vier-Sterne Hotel mit rund 225 Zimmern der Marke NH und ein Budgethotel mit 168 Zimmern der Novum Hotel Group. In Dresden wurde das Hotelprojekt der Marke Indigo am Wettiner Platz verkauft. Das Hotel soll über 132 Zimmer verfügen und wurde von Aberdeen Asset Management erworben.

Da das zweite Quartal von Einzeltransaktionen geprägt war, wurde im Vergleich zum Vorjahreszeitraum ein Rückgang des Portfoliotransaktionsvolumens von rund 72 Prozent verzeichnet. Zu den Portfoliotransaktionen des zweiten Quartals 2017 zählen die zwei von LHI Leasing im Rahmen eines Sale-and-Leaseback Deals erworbenen Motel One Häuser (Motel One Berlin Hauptbahnhof und Motel One Nürnberg-Plärrer). Die Objekte wurden für rund 77 Millionen Euro von der Hotelkette Motel One verkauft. Zudem wurden das Suite Novotel Parkstadt Schwabing sowie das Ibis Parkstadt Schwabing mit insgesamt 269 Zimmern von Axa IM-Real Assets an Aviva Investors Real Estate France verkauft.

Mit einem Anteil von rund 55 Prozent am Transaktionsvolumen im ersten halben Jahr sind Hotels der 4-Sterne Kategorie weiterhin besonders attraktiv. Auf Platz zwei befanden sich mit circa 23 Prozent des Transaktionsvolumens Hotels der 3-Sterne Kategorie.

München mit höchstem Transaktionsvolumen im ersten halben Jahr

Mit rund 454 Millionen Euro und einem Anteil von 25 Prozent des Gesamtvolumens verzeichnet München in der ersten Jahreshälfte das höchste Transaktionsvolumen unter den Top 7-Städten, gefolgt von Berlin, das ein Transaktionsvolumen von rund 303 Millionen Euro registrierte. In München haben vor allem der Verkauf des Pullmann Hotels aber auch die im ersten Quartal erfolgte Veräußerung des Motel One am Sendlinger Tor im Rahmen einer Sales-and-Leasback Transaktion an LHI Leasing zu dem positiven Ergebnis beigetragen. In Berlin wiederum hat die Veräußerung der Motel One Häuser (Motel One Berlin Hakescher Markt im ersten Quartal sowie Motel One Berlin Hauptbahnhof im zweiten Quartal) zu dem Transaktionsvolumen beigesteuert.

Erhöhte Nachfrage aus dem Inland

Im ersten Halbjahr überwog die realisierte Nachfrage aus dem Inland mit rund 55 Prozent leicht die Nachfrage von Seiten internationaler Investoren. Asset-/ Fondsmanager stellen mit rund 26 Prozent am Transaktionsvolumen die größte Käufergruppe dar, gefolgt von Privatinvestoren mit 17 Prozent. Zu letzterer trug das von der Weenasgruppe, ein norwegisches Familienunternehmen, im ersten Quartal erworbene Radisson Blu Hamburg bei. Auf Verkäuferseite dominierten mit einem Anteil von rund 26 Prozent Projektentwickler/Bauträger.

Ausblick: Projektentwicklungen bieten Ausweg aus der Produktknappheit – hohes Transaktionsvolumen zum Jahresende erwartet

„Wir gehen weiterhin von einer starken Nachfrage nach Projektentwicklungen aus, um den Mangel an Bestandsimmobilien zu kompensieren. Zum dem erhoffen sich Investoren aufgrund des etwas größeren Risikos auch höhere Renditen als für etablierte Bestandsimmobilien“, erklärt Bruckmeier.

„Aufgrund der hohen Nachfrage und einer gut gefüllten Pipeline ist davon auszugehen, dass es ein gutes zweites Halbjahr wird. Es bleibt allerdings abzuwarten, ob das Rekordvolumen aus dem Vorjahr erneut erreicht werden kann“, so Kaussen.

Ansprechpartner:

Olivia Kaussen
CBRE GmbH
Head of Hotels Germany
+49 89 24 20 60 25
olivia.kaussen@cbrehotels.com

Armin Bruckmeier
CBRE GmbH
Head of Corporate Hotels Brokerage Germany & CEE
+49 89 24 20 60 44
armin.bruckmeier@cbre.com

Dr. Jan Linsin
CBRE GmbH
Head of Research Germany
+49 69 17 00 77 663
jan.linsin@cbre.com

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Weitere Informationen zu CBRE:

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CBRE bietet ein breites Spektrum an integrierten Dienstleistungen über den gesamten Lebenszyklus einer Immobilie: von der strategischen und technisch-wirtschaftlichen Beratung wie u. a. beim An- und Verkauf oder der An- und Vermietung, über die Verwaltung und Bewertung von Immobilien bis hin zum Portfolio-, Transaktions-, Projekt- und Facility-Management. CBRE bietet über alle Assetklassen hinweg maßgeschneiderte Beratung aus einer Hand.

Die CBRE Group, Inc. (NYSE:CBG), ist ein Fortune 500- und S&P 500-Unternehmen mit Hauptsitz in Los Angeles, Kalifornien. Seit 1973 ist CBRE Deutschland mit seiner Zentrale in Frankfurt am Main vertreten, weitere Niederlassungen befinden sich in Berlin, Düsseldorf, Essen, Hamburg, Köln, München, Nürnberg und Stuttgart. www.cbre.de