Frankfurt,
04
Oktober
2017
|
11:21
Europe/Amsterdam

Hohe Investmentaktivität am deutschen Wohninvestmentmarkt

  • Transaktionsvolumen bereits zum dritten Quartal bei 9,8 Milliarden Euro
  • Anhaltend hohes Interesse trotz steigender Kaufpreise
  • Wohninvestmentmarkt von deutschen Akteuren geprägt – jedoch zunehmendes Interesse ausländischer Investoren
  • Gut gefüllte Vermarktungspipeline lässt Transaktionsvolumen zum Jahresende auf Vorjahresniveau erwarten

Der Handel mit deutschen Wohnportfolios zählt weiterhin zu den beliebtesten Anlagezielen auf dem deutschen Immobilienmarkt. Insgesamt wurden in den ersten neun Monaten 2017 Wohnpakete und -anlagen ab einer Größenordnung von 50 Wohneinheiten im Wert von 9,8 Milliarden Euro gehandelt.

Dr. Jan Linsin, Head of Research Germany
Das Ergebnis aus dem vergleichbaren Vorjahreszeitraum wurde damit um knapp ein Drittel übertroffen. ‚Wohnen Deutschland‘ zählt zu den attraktivsten risikoadjustierten Assetklassen weltweit. Was sich im europäischen und nordamerikanischen Markt als Private Rented Sector (PRS) bei institutionellen Investoren langsam als eigenständige Assetklasse entwickelt, ist hierzulande seit Jahren ein etablierter Investmentmarkt.
Dr. Jan Linsin, Head of Research Germany

Dies ist das Ergebnis einer aktuellen Analyse des integrierten Immobiliendienstleistungsunternehmens CBRE.

Unvermindertes Interesse institutioneller Investoren trotz Preisanstieg in den Metropolregionen und Schwarmstädten
203 Transaktionen mit rund 80.300 Wohneinheiten (plus 1.600 Wohneinheiten gegenüber dem Vorjahreszeitraum) sowie einer Wohnfläche von 5,1 Millionen Quadratmetern (plus 277.000 Quadratmeter) wurden in den ersten drei Quartalen 2017 registriert. Die durchschnittliche Portfoliogröße betrug trotz einer Zunahme von umfangreichen Pakettransaktionen wie auch im Vorjahreszeitraum rund 400 Wohneinheiten.

Konstantin Lüttger, Head of Residential Investment
Angesichts der gleichbleibenden Parameter ist das gestiegene Transaktionsvolumen auf dem Investmentmarkt für Wohnimmobilien vor allem auf einen beschleunigten Anstieg der Kaufpreise in den Topstandorten Berlin, Düsseldorf, Frankfurt, Hamburg, Köln, München und Stuttgart sowie den Schwarmstädten wie Münster und Leipzig zurückzuführen.
Konstantin Lüttger, Head of Residential Investment

„Binnen eines Jahres haben sich der durchschnittliche Verkaufspreis pro Wohneinheit um 29 Prozent auf nunmehr rund 122.300 Euro sowie der gewichtete Kaufpreis pro Quadratmeter um 24 Prozent auf 1.920 Euro erhöht“, ergänzt Michael Schlatterer, Team Leader Market Intelligence (Valutaion Advisory Services) bei CBRE in Berlin. „Trotz dieses Preisanstiegs können wir keine Änderung in der Anlagestrategie der Investoren feststellen. Das Interesse nach deutschen Wohnimmobilien seitens institutioneller Investoren und den auf dieses Segment spezialisierten Immobiliengesellschaften aus dem In- und Ausland bleibt ungebrochen, sodass Investments in German Resi trotz der steigenden Kaufpreise weiterhin attraktiv sind“, ergänzt Lüttger.

Projektentwickler und Bauträger stärkste Verkäufergruppe
„Aufgrund wachsender Bevölkerungszahlen, insbesondere in Ballungsgebieten, ist die Nachfrage nach Wohnraum besonders in den Zuzugsregionen weiter ungebrochen hoch. Somit ist nachvollziehbar, dass Projektentwickler und Bauträger durch den Verkauf von bezugsfertigen Geschosswohnungen oder im Bau befindlichen Immobilien, noch vor deren Fertigstellung im Rahmen von Forward Fundings oder Forward Purchases, zu den stärksten Akteuren auf Verkäuferseite zählen“, sagt Linsin. Sie veräußerten Wohnpakete im Wert von 2,8 Milliarden Euro.

Auf Käuferseite zeigten sich die börsennotierten Immobiliengesellschaften/REITs sehr aktiv, um ihre Wachstumsziele mit Bestandsimmobilien vor allem in Berlin und Nordrhein-Westfalen weiter zu verfolgen. Sie trugen mit 3,3 Milliarden Euro zu 34 Prozent am gesamten Transaktionsvolumen bei. Insgesamt erwarben sie 29.670 Wohneinheiten mit einem durchschnittlichen Kaufpreis von rund 1.740 Euro pro Quadratmeter. „Im Zuge der räumlichen Fokussierung auf strategische Kernmärkte und einer anhaltenden Portfoliobereinigung zählen die gelisteten Immobilienunternehmen neben der Gruppe der offenen Immobilien- und Spezialfonds zu den stärksten Nettokäufern“, sagt Linsin. Letztere investierten 2,5 Milliarden Euro und verbuchten damit einen Anteil von 26 Prozent am gesamten Transaktionsvolumen. Der Investitionsfokus lag dabei überwiegend auf den Großstädten und den angrenzenden Speckgürteln sowie auf prosperierenden Universitätsstädten. Bei knapp 19.080 gehandelten Wohneinheiten lag der durchschnittliche Kaufpreis bei 2.200 Euro pro Quadratmeter Wohnfläche. Rund 57 Prozent ihres investierten Kapitals allokierten sie in Projektentwicklungen und bezahlten dabei im Durchschnitt 4.090 Euro pro Quadratmeter Wohnfläche. „Darüber hinaus zeigten sie ein gesteigertes Interesse an den Anlageklassen Studentisches Wohnen und Mikro-Apartments. Bedingt durch die veränderte Wohninfrastruktur und das Nachfrageverhalten junger Menschen nach temporärem Wohnen gilt die Anlageklasse als relativ sichere Wertanlage. Aufgrund der guten Wachstumsaussichten sind heute die ersten Immobilienfonds mit ausschließlichem Fokus auf Mikro-Apartments am Markt aktiv“, erklärt Linsin.

Positiver Ausblick für das Gesamtjahr 2017
„Wir erwarten für das Jahresschlussquartal eine Fortsetzung der dynamischen Entwicklung am deutschen Wohninvestmentmarkt. Hervorragende Fundamentaldaten und positive Rahmenbedingungen wecken auch zunehmend das Interesse ausländischer institutioneller Investoren aus dem mittleren Osten, sodass Wohnungsportfolios weiterhin zu den beliebtesten Anlagezielen zählen werden“, sagt Linsin. „Vor allem Berlin bleibt im Fokus nationaler sowie internationaler Akteure; insbesondere hier werden sich die Investmentaktivitäten rege fortsetzen“, ergänzt Schlatterer. „Insgesamt befinden sich einige großvolumige Portfolios in der Investmentpipeline. Wir rechnen zum Jahresende mit einem allokierten Transaktionsvolumen am deutschen Wohninvestmentmarkt von über 13 Milliarden Euro und damit in etwa auf dem durchschnittlichen Niveau der vergangenen Jahre“, prognostiziert Lüttger.

Wohnportfoliotransaktionen in Deutschland (ab 50 Wohneinheiten)

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Quelle: CBRE Research, Q3 2017.

Markt für Wohnportfolios in Deutschland

 

 

 

 

 

 

 

Quelle: CBRE Research, Q3 2017.

 

Ansprechpartner:

Konstantin Lüttger
CBRE GmbH
Head of Residential Investment Germany
+49 69 17 00 77 29
konstantin.luettger@cbre.com

Michael Schlatterer
CBRE GmbH
Team Leader Market Intelligence
+49 30 726 154 156
michael.schlatterer@cbre.com

Dr. Jan Linsin
CBRE GmbH
Head of Research Germany
+49 69 17 00 77 663
jan.linsin@cbre.com

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Weitere Informationen zu CBRE:

CBRE ist – in Bezug auf den Umsatz im Geschäftsjahr 2016 – das größte globale Immobiliendienstleistungsunternehmen. Mit mehr als 75.000 Mitarbeitern in über 450 Büros steht CBRE Investoren und Immobiliennutzern als Partner für alle Immobilienbelange weltweit zur Seite.

CBRE bietet ein breites Spektrum an integrierten Dienstleistungen über den gesamten Lebenszyklus einer Immobilie: von der strategischen und technisch-wirtschaftlichen Beratung wie u. a. beim An- und Verkauf oder der An- und Vermietung, über die Verwaltung und Bewertung von Immobilien bis hin zum Portfolio-, Transaktions-, Projekt- und Facility-Management. CBRE bietet über alle Assetklassen hinweg maßgeschneiderte Beratung aus einer Hand.

Die CBRE Group, Inc. (NYSE:CBG), ist ein Fortune 500- und S&P 500-Unternehmen mit Hauptsitz in Los Angeles, Kalifornien. Seit 1973 ist CBRE Deutschland mit seiner Zentrale in Frankfurt am Main vertreten, weitere Niederlassungen befinden sich in Berlin, Düsseldorf, Essen, Hamburg, Köln, München, Nürnberg und Stuttgart. www.cbre.de