Berlin,
04
Dezember
2015
|
14:20
Europe/Amsterdam

CBRE-empirica-Leerstandsindex: Leerstandsquote im achten Jahr rückläufig

Jetzt bundesweit bei 3,0% (Vorjahr 3,1%)

  • Marktaktiver Leerstand Ende 2014 in Wachstumsregionen nur 1,7%
  • Niedrigste Leerstandsquote in München (0,4%) sowie Münster, Ingolstadt und Frankfurt/M. (je 0,6%), gefolgt von Hamburg (0,7%)
  • Höchste Quote in Salzgitter (10,4%) und Chemnitz (9,2%)
  • Abbau Leerstandsreserven gegenüber Vorjahr: rund 20 Tsd. Wohnungen
  • Prognose: Bundesweiter Anstieg bis 2020 um rund 120.000 Wohnungen

Der CBRE-empirica-Leerstandsindex ist die einzige Datenquelle mit Angaben zum marktaktiven Leerstand in Geschosswohnungen. Grundlage der aktuellen Zahlen bilden Bewirtschaftungsdaten von CBRE (ca. 800.000 Wohneinheiten) sowie umfangreiche Analysen und Schätzungen auf Basis der empirica-Regionaldatenbank und des Statistischen Bundesamtes.

Dr. Reiner Braun, Vorstandsmitglied empirica ag: "Der marktaktive Leerstand - also Geschosswohnungen, die unmittelbar vermietbar oder mittelfristig aktivierbar sind - lag Ende 2014 bei 3,0 % oder rund 632.000 Einheiten. Das sind gut 20.000 Einheiten weniger als noch im Jahr 2013 und gut 120.000 weniger als vor 5 Jahren. In den kommenden Jahren bis 2020 ist jedoch eher wieder mit einem Anstieg um etwa 120.000 Einheiten zu rechnen (mittleres Prognoseszenario) - vor allem in den ländlichen Wegzugsregionen."

"Der marktaktive Leerstand berücksichtigt keine ´Ruinen´ oder dysfunktionalen Leerstände. Angaben des Zensus 2011 für den totalen Leerstand fallen daher höher aus und summieren sich auf 1,1 Millionen Geschosswohnungen sowie weiteren 0,6 Millionen Wohnungen in Eigenheimen. Damit ist gut jede dritte leer stehende Geschosswohnung nicht unmittelbar disponibel und daher kein marktaktiver Leerstand", führt Dr. Braun weiter aus.

Der marktaktive Leerstand in Geschosswohnungen liegt in Ostdeutschland (ohne Berlin) mit 5,9% immer noch deutlich höher als im Westen mit 2,4%

 

Michael Schlatterer, Teamleiter Residential Valuation
Aussagekräftiger als Ost-West-Unterschiede sind jedoch die abweichenden Entwicklungen in Regionen mit schrumpfenden und wachsenden Einwohnerzahlen, wie es sie beiderseits der ehemaligen innerdeutschen Grenze gibt. In Schrumpfungsregionen stagniert der Leerstand seit Jahren und beträgt derzeit 5,3%. Demgegenüber liegt der Leerstand in Wachstumsregionen nur bei unterdurchschnittlichen 1,7% und ist hier im achten Jahr rückläufig (2006: 3,1%).
Michael Schlatterer, Teamleiter Residential Valuation

Die niedrigsten Leerstandsquoten finden sich derzeit in den Städten München (0,4%) sowie Münster, Ingolstadt und Frankfurt/M. (je 0,6%). Am anderen Ende der Skala stehen Salzgitter (10,4%) und Chemnitz (9,2%). Dr. Braun: "Beeindruckend ist aber auch die Dynamik. In fünf Städten ist die Leerstandsquote seit 2009 um zwei oder mehr Prozentpunkte geschrumpft: Leipzig (-4,1 Punkte), Schwerin und Halle/Saale (-2,3 Punkte), Magdeburg (-2,2 Punkte) sowie Emden (-2,0 Punkte). Hohe Zuwächse von mehr als einem halben Prozentpunkt gab es dagegen in Pirmasens (+1,2 Punkte), Bremerhaven und Neustadt a.d. Weinst. (je +0,6 Punkte) sowie Kaufbeuren und Wilhelmshaven (je +0,5 Punkte)."

Fazit: Der Abbau von Leerstandsreserven hat in der jüngsten Vergangenheit einen wesentlichen Beitrag zur Entlastung des Wohnungsmarktes geleistet. In den prosperierenden Wachstumsregionen sind diese Reserven nun aber ausgeschöpft: "Diese Märkte brauchen daher noch dringlicher als bisher den Neubau", folgert Michael Schlatterer.

Das gilt erst recht, falls sich die Flüchtlinge ebenfalls auf die beliebten Stadtregionen konzentrieren sollten. In den ländlichen Regionen werden die künftigen Leerstände dagegen deutlich ansteigen: "Außerhalb der Wachstumsregionen haben wir heute schon mehr als 450.000 marktaktive Leerstände, bis 2020 könnte die Zahl auf über 650.000 ansteigen (pessimistisches Prognoseszenario)", ergänzt Dr. Braun. "Häufig dürfte die Zuwanderung von Flüchtlingen die vermutlich letzte Chance sein, Wohnungen, Schulen und andere Infrastruktur in den Schrumpfungsregionen aus ihrem Dornröschenschlaf zu befreien".

Den Methodenbericht finden Sie hier: CBRE-empirica-Leerstandsindex-Methode.pdf

 

Ansprechpartner:
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Dr. Reiner Braun
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braun@empirica-institut.de
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CBRE GmbH
Michael Schlatterer
Team Leader Residential Valuation
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